mirror of
https://git.kittycat.homes/zoe/wisdom.git
synced 2024-08-15 03:26:36 +00:00
3780 lines
174 KiB
Text
3780 lines
174 KiB
Text
Project Gutenberg's Dr A. Oetkers Grundlehren der Kochkunst, by August Oetker
|
|
|
|
This eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and with
|
|
almost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or
|
|
re-use it under the terms of the Project Gutenberg License included
|
|
with this eBook or online at www.gutenberg.org
|
|
|
|
|
|
Title: Dr A. Oetkers Grundlehren der Kochkunst
|
|
sowie preisgekrönte Rezepte für Haus und Küche
|
|
|
|
Author: August Oetker
|
|
|
|
Release Date: March 7, 2010 [EBook #31537]
|
|
|
|
Language: German
|
|
|
|
|
|
*** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DR A. OETKERS GRUNDLEHREN ***
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Produced by Norbert H. Langkau, Jens Nordmann and the
|
|
Online Distributed Proofreading Team at http://www.pgdp.net
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Für die Küche!
|
|
|
|
|
|
|
|
Dr A. Oetkers Grundlehren
|
|
|
|
der Kochkunst
|
|
|
|
|
|
sowie
|
|
|
|
|
|
preisgekrönte Rezepte für Haus und Küche.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Jeder Nachdruck
|
|
ist nur mit Erlaubnis des Verfassers gestattet.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Dr. A. Oetker, Apothekenbesitzer,
|
|
Bielefeld.
|
|
|
|
|
|
|
|
Nachdruck des ersten Dr. Oetker Kochbuches aus dem Jahre 1895
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Inhalts-Verzeichnis.
|
|
|
|
Seite
|
|
|
|
Vorwort 5
|
|
|
|
Was muß jede Frau von der Chemie der Nahrungsmittel
|
|
wissen? 7
|
|
|
|
Was ist ein schwacher Magen? 9
|
|
|
|
Welche Speisen sind leicht, welche sind schwer verdaulich? 11
|
|
|
|
Aufbewahrung der frischen Aepfel und Birnen während des
|
|
Winters 13
|
|
|
|
Das Backen 15
|
|
|
|
Das Backen der Kuchen in der Küche 16
|
|
|
|
Backwerke 17
|
|
|
|
Das Bier als Getränk und als Nahrungsmittel 19
|
|
|
|
Braten 20
|
|
|
|
Das Brot 22
|
|
|
|
Butter 23
|
|
|
|
Kakao und Chokolade 25
|
|
|
|
Vom Einlegen und Einmachen der Früchte für den Winterbedarf 25
|
|
|
|
Ob wirklich ein Ei dem andern gleicht? 28
|
|
|
|
Das Feuer 31
|
|
|
|
Die Fische &c. 32
|
|
|
|
Die verschiedenen Fleischsorten 33
|
|
|
|
Fleischbrühe 35
|
|
|
|
Gelée 36
|
|
|
|
Gemüse, Kräuter und Salate 37
|
|
|
|
Die Gewürze 39
|
|
|
|
Der Käse 42
|
|
|
|
Wie bereitet man einen guten Kaffee? 43
|
|
|
|
Kartoffeln 46
|
|
|
|
Das Kochen 48
|
|
|
|
Das Kochen der Hülsenfrüchte 49
|
|
|
|
Dr. Oetker's Konservierpulver für Fleisch 51
|
|
|
|
Die Luft 52
|
|
|
|
Milch 53
|
|
|
|
Der Thee 60
|
|
|
|
Die Verdauung 60
|
|
|
|
Das Wasser 62
|
|
|
|
Der Wein 63
|
|
|
|
Der Zucker 64
|
|
|
|
Frage und Antwort über Dr. Oetkers Fabrikate 65
|
|
|
|
Rezepte zu verschiedenen Kuchen und Backwerk 68
|
|
|
|
Entfernen der Rostflecken aus Weißwäsche 73
|
|
|
|
Anerkennungsschreiben 74
|
|
|
|
_Etwas »Praktisches« für die Küche!_
|
|
|
|
Alexanderwerk-Kochtopf 82
|
|
" -Fleischhackmaschinen 83
|
|
" -Eismaschinen 84
|
|
" -Frucht- und Saft-Presse, Brotschneidmaschinen,
|
|
Wringmaschinen, Wirtschaftswagen, Reibmaschinen 85
|
|
|
|
_Für die feinere Küche:_
|
|
|
|
R. v. Hünersdorff Nachf., Stuttgart, Blitzrührschüssel 86
|
|
" " Amerikaner-Quirltopf 87
|
|
|
|
* * * * *
|
|
|
|
»Vineta«, Spezialmarke des Westfälischen Margarine-Werks in
|
|
Bielefeld 88
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Vorwort.
|
|
|
|
|
|
In den gewaltigen Fortschritten, welche unserer Zeit ihr Gepräge geben und
|
|
alle unsere Verhältnisse den Zielen des Praktischen, Schönen und Nützlichen
|
|
entgegenführen, wird mehr und mehr auch der stille Wirkungskreis der
|
|
Hausfrau ergriffen. Was in vergangenen Zeiten mühsame Arbeit war, das
|
|
gestaltet sich unter dem Einfluß moderner Hilfsmittel zu angenehmer
|
|
Beschäftigung; wo früher der Erfolg trotz aller Sorgfalt ein Spiel des
|
|
Zufalles blieb, da ist gegenwärtig durch neue Methoden die Gewißheit des
|
|
Gelingens gegeben, neue Gebiete ersprießlicher Thätigkeit sind der Hausfrau
|
|
eröffnet, lästige und nutzlose Arbeiten ihr genommen worden und so ist die
|
|
Vertreterin moderner Wirtschaftsweise nicht mehr verurteilt, in den
|
|
ausgetretenen Geleisen ihrer Vorfahren zu wandeln, sondern sie kann mit
|
|
freiem Geiste alle Gebiete ihres Wirkens überblicken, sich das Nützliche
|
|
dienstbar machen und allen Nachteil erfolgreich vermeiden.
|
|
|
|
Wie kommt es nun, daß die Fortschritte der Chemie sich so langsam im Haus-
|
|
und Küchenwesen einbürgern?
|
|
|
|
Zwei Ursachen kann man als die wahrscheinlichen angeben.
|
|
|
|
Die Anweisungen, welche bisher für die Hausfrauen geschrieben sind, waren
|
|
nicht so klar und kurz gefaßt, wie es zur Erreichung eines Erfolges
|
|
notwendig ist, oder sie wurden am grünen Tische ohne Rücksicht auf die
|
|
Praxis geschrieben, und waren in Folge dessen unbrauchbar.
|
|
|
|
Andererseits werden auch vielfach die Anweisungen nicht genau genommen, man
|
|
glaubt, daß es auf kleine Abweichungen und geringe Nachlässigkeiten nicht
|
|
ankomme. Dem ist aber nicht so, denn gerade derjenige, der ein leicht
|
|
verständliches Rezept geben will, muß sich so kurz und bestimmt wie
|
|
möglich fassen und alles überflüssige Beiwerk streng vermeiden. Wer deshalb
|
|
in seinem Hauswesen eine Neuerung einführen will, der höre nicht auf die
|
|
klugen Ratschläge anderer, die nur zweifelhafte Resultate erzielt haben,
|
|
sondern er verschaffe sich die Original-Anweisungen, um sie wörtlich und
|
|
pünktlich zu befolgen.
|
|
|
|
In der Natur der Sache liegt es, daß sich das wirklich Gute nur langsam
|
|
Bahn bricht und erst nur kleinen Kreisen zu Gute kommt. Was sich aber in
|
|
diesen erprobt und bewährt hat, das muß der Allgemeinheit erschlossen
|
|
werden.
|
|
|
|
Die Sammlung erhebt nicht den stolzen Anspruch auf Vollständigkeit, denn
|
|
wann würde eine gründliche Reform des täglichen Lebens wohl jemals fertig.
|
|
Aber es sind doch wesentliche Fortschritte, wenn gerade die wundesten
|
|
Punkte dieses weiten Gebietes kritisch beleuchtet werden und wenn zu
|
|
Aenderungen praktische Mittel gefunden und geeignete Ratschläge gegeben
|
|
werden. Möge deshalb die deutsche Frauenwelt beherzigen, daß jede, auch die
|
|
kleinste Verbesserung des Hauswesens nicht nur Arbeit spart, sondern auch
|
|
Genuß schafft, nicht nur die Freude, sondern auch den praktischen Nutzen
|
|
des Erfolges bringt.
|
|
|
|
$_Selbst_ prüfen!$
|
|
|
|
$_Selbst_ urteilen!$
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Was muß jede Hausfrau von der Chemie der Nahrungsmittel wissen?
|
|
|
|
|
|
Alle Nahrungsmittel, welche zum Aufbau unseres Körpers dienen und zum
|
|
Fortleben notwendig sind, kann man einteilen in lösliche und unlösliche
|
|
Nahrungsmittel.
|
|
|
|
Zu den löslichen Nahrungsmitteln gehört der Zucker. Aufgelöst im Wasser
|
|
oder im Magensaft tritt er in das Blut und wird hier zur Erzeugung von
|
|
Wärme verbraucht.
|
|
|
|
Die Zahl der Nahrungsmittel, welche sich im Wasser nicht lösen, ist viel
|
|
größer, und deshalb ist es eine der wichtigsten Aufgaben der Kochkunst,
|
|
diese im Wasser unlöslichen Nahrungsmittel so vorzubereiten, daß sie sich
|
|
unter den Einflüssen des Magen- und Darmsaftes leicht lösen. Denn jedes
|
|
Nahrungsmittel muß ja zur Unterhaltung des Lebens im aufgelösten Zustande
|
|
in das Blut treten können, sonst ist es zwecklos und ohne jeden Nährwert.
|
|
|
|
Die Eiweißstoffe kommen in gelöstem oder in festem Zustande in den Magen.
|
|
Das Pepsin und die Salzsäure des Magensaftes machen die ungelösten
|
|
Eiweißstoffe löslich, damit sie in das Blut übergeführt werden können.
|
|
|
|
Ebenfalls im Wasser unlöslich sind die Fette, welche wir täglich genießen;
|
|
z. B. Butter. In dem Magen geht mit der Butter keinerlei Veränderung vor
|
|
sich; sehr fette Speisen sind jedoch schwer verdaulich, weil das Fett die
|
|
Eiweißstoffe umschließt und somit die Einwirkung des Magensaftes
|
|
verhindert; die genossenen Speisen liegen wie Bleiklumpen im Magen; für
|
|
solche Behandlung rächt sich der Magen; Druck und Schmerz stellen sich ein
|
|
und am besten ist es noch, wenn der Magen sich durch eine kleine Explosion
|
|
von dem Unverdaulichen befreit. Das Fett wandert bei normalen
|
|
Verhältnissen durch den Magen in den Darm und wird hier unter dem Einflusse
|
|
des Pankreatins so fein verteilt, daß es in die Blutbahn eintreten kann, um
|
|
seinen Zweck zu erfüllen.
|
|
|
|
Für die Köchin ist es eine Hauptaufgabe, alle fetten Speisen so
|
|
zuzubereiten, daß das Fett mit den anderen Stoffen, z. B. Mehl, recht innig
|
|
verbunden ist. Die Kuchen z. B., welche nach Dr. Oetker's Rezepten
|
|
angefertigt werden, enthalten ja auch mehr oder weniger Butter, aber sind
|
|
stets leicht verdaulich, weil durch die vielen Poren der Magensaft mit
|
|
Leichtigkeit die Eiweißstoffe angreifen und lösen kann.
|
|
|
|
Ein anderes wichtiges Nahrungsmittel, die Stärke oder das Stärkemehl, ist
|
|
ebenfalls unlöslich im Wasser. Betrachtet man die Stärke unter dem
|
|
Mikroskope, so erkennt man, daß sie aus Körnern besteht. Die Körner sind
|
|
umschlossen von einer Zellwand, welche unverdaulich ist, und Stärkekörner,
|
|
welche im rohen Zustande in den Körper kommen, haben gar keinen Nährwert,
|
|
weil sie von den Säften nicht gelöst werden können.
|
|
|
|
Deshalb ist es wiederum eine Hauptaufgabe der Köchin, die
|
|
stärkemehlhaltigen Speisen so vorzubereiten, daß sie im Körper leicht
|
|
gelöst werden können.
|
|
|
|
Dies geschieht auf verschiedene Weise. Rührt man die Stärke, z. B.
|
|
Weizenstärke, mit kaltem Wasser an, so setzt sich das Pulver bald am Boden
|
|
ab; erwärmt man jedoch das Wasser, so platzt die Umhüllung jenes
|
|
Stärkekornes, der Inhalt tritt heraus und nach dem Kochen erhält man einen
|
|
Brei, welcher sehr leicht verdaut wird. Dieser Vorgang findet immer statt
|
|
beim Kochen von Kartoffeln, Puddings und Flammeris.
|
|
|
|
Beim Backen von Brot und Kuchen wird das an Stärkemehl reiche Weizenmehl
|
|
mit den anderen Zuthaten gemischt und der hohen Temperatur des Ofens
|
|
ausgesetzt. Jedes einzelne Stärkemehlkorn hat sich mit Wasser vollgesogen,
|
|
kommt in den Ofen, platzt in der hohen Temperatur, weil das Wasser in Dampf
|
|
übergeht und die Zellwand zerreißt, der Inhalt des Körnchens wird frei und
|
|
zum Teil schon in lösliche Produkte verwandelt.
|
|
|
|
Die Kochkunst hat den Zweck, die Nahrungsmittel so vorzubereiten, daß die
|
|
verdauende Thätigkeit unserer Organe die Arbeit leicht bewältigen kann.
|
|
Ferner liegt es einer intelligenten Köchin ob, alle auf den Tisch
|
|
gebrachten Speisen so zu würzen und so tadellos herzustellen, daß das
|
|
Einnehmen einer Mahlzeit nicht nur eine Notwendigkeit für das Leben ist,
|
|
sondern auch ein Genuß wird, sodaß Mann, Frau und Kind so gestärkt sind, um
|
|
mit neuem Mute die Arbeiten des Berufes bewältigen zu können.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Was ist ein schwacher Magen?
|
|
|
|
|
|
Ein solcher, der viele Speisen nicht verträgt, welche gesunde und kräftige
|
|
Personen gut verdauen, und gleichzeitig ein solcher, der nur relativ
|
|
geringe Speisen aufnehmen und verdauen kann. Die Gründe sind mannigfach.
|
|
Wenn Speisen, die sonst im allgemeinen bekömmlich sind, nicht vertragen
|
|
werden, so hängt ein guter Teil dieses Fehlers von Gewohnheit, Geschmack
|
|
und Vorstellung ab (verwöhnter Magen!). Viele Menschen vertragen die Milch
|
|
nicht: manche aus subjektiver Abneigung, andere, weil sie Durchfall und
|
|
selbst Erbrechen bekommen. Dies Letztere beruht auf starker übermäßiger
|
|
Säurebildung im Magen. Sodann ist der schwache Magen klein und empfindlich:
|
|
er verträgt nur geringe Mengen von Speisen, zuweilen fast nur flüssige oder
|
|
weiche Speisen und er braucht lange Zeit, um sie durch den Pylorus zu
|
|
entleeren. Vielleicht ist auch der Magensaft selbst schwach, es treten
|
|
leichter Gährungen ein mit Gasbildung und Aufstoßen. -- Der schwache Magen
|
|
ist auch von geringer motorischer Kraft und vermag größere Mengen von
|
|
Speisen, besonders von kompakten Speisen nur sehr langsam zu entleeren;
|
|
diese bleiben daher lange liegen, können sich zersetzen, gähren, oder
|
|
Druckgefühle erzeugen. Sehr zu beachten ist auch für den sogenannten
|
|
schwachen Magen die Fähigkeit zu kauen. Diese ist von der Beschaffenheit
|
|
der Zähne und der Kraft der Kaumuskeln abhängig. Für gute Zähne und
|
|
kräftige Kiefer ist vieles leicht verdaulich, was für andere schwer und
|
|
unverdaulich ist. Es ist von großer Wichtigkeit, daß der Arzt bei seinen
|
|
diätischen Verordnungen hierauf mit Sorgfalt achtet. Wer gute Zähne hat,
|
|
kann Brot und Fleisch in reichlicher Menge essen; wer schlechte Zähne hat,
|
|
wie z. B. alte Leute, den nähre man mit Milch, Mehlspeisen, Eiern und
|
|
Fleischpurées. Schwächliche Menschen, zarte Kinder nähre man ebenfalls mit
|
|
weichen Speisen, denn sie ermüden schnell beim Kauen härterer Speisen
|
|
(besonders Fleisch) und mit der Ermüdung schwindet die Eßlust. Von großer
|
|
Bedeutung ist dieser Gesichtspunkt auch bei schwachen Kranken und
|
|
Rekonvalescenten, welche weder die Kraft noch die Lust haben, harte Dinge
|
|
zu genießen. Werden aber harte Speisen schlecht gekaut und verschluckt, so
|
|
bleiben sie lange Zeit unverdaut im Magen liegen: sie sind also in diesem
|
|
Falle schwer verdaulich. Endlich kommt auch die Empfindlichkeit des Magens
|
|
in Betracht. Der empfindliche Magen hat nach jeder reichlichen Mahlzeit ein
|
|
Gefühl von Druck und Schwere, oft mit großer Belästigung verbunden. Dies
|
|
Gefühl wird besonders durch harte (kompakte) Speisen bewirkt, welche lange
|
|
im Magen liegen bleiben. Solche Speisen gelten dem empfindlichen Magen
|
|
ebenfalls für schwerverdaulich. Auch der Geschmack, d. h. die Vorliebe oder
|
|
Abneigung gegen gewisse Speisen, hat Einfluß auf den Begriff der Leicht-
|
|
und Schwer-Verdaulichkeit. Das mit Widerwillen Genossene erzeugt ein
|
|
unbehagliches Gefühl, vermindert den Appetit. »Diese Speise vertrage ich
|
|
nicht«, hört man sagen. Dagegen wird die Lieblingsspeise in großen Mengen
|
|
genossen und leicht befunden. Die psychische Vorstellung hat erheblichen
|
|
Einfluß auf die Art, wie Speisen vertragen und verdaut werden. Hierbei ist
|
|
aber wohl auch das Umgekehrte zu berücksichtigen, daß nämlich Jedermann,
|
|
durch die Erfahrung belehrt, diejenige Speise mit Vorliebe genießen wird,
|
|
welche ihm ein behagliches Gefühl erzeugt, und diejenige ungern, welche ihn
|
|
belästigt. Gewohnheit, Vorstellung, Individualität greifen hier vielfach
|
|
ineinander ein.
|
|
|
|
Was sind ungesunde Speisen? Eigentlich nur solche, welche schädliche
|
|
Beimischungen enthalten. Der populäre Begriff der ungesunden Speisen deckt
|
|
sich zum Teil mit dem Begriff der schwer verdaulichen; als ungesund wird
|
|
aber auch eine unzweckmäßige Vereinigung von Speisen zu einer Mahlzeit oder
|
|
auch ihre schlechte Zubereitung verstanden. Individuell ungesund sind
|
|
Speisen, gegen die eine Idiosyncrasie besteht, wie z. B. Krebse, Hummer,
|
|
Erdbeeren, Spargel, Spinat; für manche ist selbst Milch eine schädliche
|
|
Speise. Viele Speisen können im Momente ungesund sein, abhängig von äußeren
|
|
Verhältnissen (Sommerhitze, Kälte, drohende Epidemieen) oder vom Zustande
|
|
des Magens (Dyspepsie, Neigung zu Diarrhöe u. s. w.)
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Welche Speisen sind leicht, welche sind schwer verdaulich?
|
|
|
|
|
|
Gebratenes _Fleisch_ ist leicht verdaulich, weil die durch die Hitze
|
|
gelockerten Fleischfasern vom Magensafte schnell angegriffen werden können.
|
|
Tunkt man jedoch ein Fleischstück in dicke fette Sauce, so wird es sofort
|
|
viel schwerverdaulicher, weil der wässerige Magensaft nicht durch das Fett
|
|
dringen kann. Der Magensaft braucht infolge dessen viel längere Zeit um das
|
|
Fleisch zu lösen.
|
|
|
|
_Eier_, weich gekocht und mit Salz verspeist, sind sehr leicht verdaulich,
|
|
denn das Eiweiß wird in diesem weichen schwammigen Zustande leicht vom
|
|
Magensafte gelöst. Das Eigelb enthält das Fett sehr fein verteilt zwischen
|
|
den anderen Bestandteilen und kann der Magensaft daher auch das im Eigelb
|
|
vorhandene Eiweiß schnell in den löslichen Zustand überführen.
|
|
|
|
_Milch_ ist leicht verdaulich, denn ihre Hauptbestandteile sind so fein
|
|
verteilt, daß die Verdauungssäfte des Magens und des Darmes leicht
|
|
einwirken können.
|
|
|
|
_Käse_ ist ein leicht verdauliches Nahrungsmittel. Das ursprüngliche,
|
|
unlösliche Eiweiß, aus welchem der Käse bereitet wird, ist durch die
|
|
Gährung schon für die Verdauung vorbereitet und wird leicht vom Magensafte
|
|
angegriffen und gelöst.
|
|
|
|
_Stärkemehl_haltige Substanzen, z. B. Maismehl und Reis mit Milch gekocht,
|
|
werden sehr gut verdaut, weil das Stärkemehl durch das Kochen
|
|
aufgeschlossen ist und vom Darmsafte gelöst wird.
|
|
|
|
_Kartoffeln_ in ihren verschiedenen Zubereitungen gekocht, geröstet &c.,
|
|
werden im Körper langsamer verdaut wie Mais und Reis.
|
|
|
|
_Nudeln_, Spätzle, Klöße werden leicht verdaut.
|
|
|
|
_Wirsingkohl_ und _gelbe Rüben_ enthalten ja auch Stärkemehl und Eiweiß,
|
|
aber der menschliche Organismus ist nicht im Stande, die Nährstoffe dieser
|
|
Pflanzen vollkommen auszunutzen.
|
|
|
|
_Fette_, z. B. Butter und Speck, werden leicht verdaut und vom Darmsafte so
|
|
bearbeitet, daß sie ohne Mühe vom Körper aufgenommen werden können.
|
|
|
|
Wenn aber eiweißhaltige Substanzen mit viel Fett genossen werden, so
|
|
stellen sich bei empfindlichen Personen manchmal Magenschmerzen ein. Dies
|
|
rührt wahrscheinlich daher, daß das Fett die Einwirkung des Magensaftes auf
|
|
die Eiweißsubstanzen verhindert.
|
|
|
|
_Brot_ genießen wir in Gestalt von:
|
|
|
|
Weizenbrot. Dieses wird von allen Brotsorten am leichtesten verdaut, weil
|
|
es sehr porös ist und den verdauenden Säften den Eintritt in die Poren am
|
|
leichtesten gestattet.
|
|
|
|
Ein Brot aus Weizen- und Roggenmehl gebacken wird weniger gut ausgenutzt
|
|
wie ein Brot aus reinem Weizenmehl.
|
|
|
|
Roggenbrot ist weniger porös und Pumpernickel hat nur sehr wenig Poren und
|
|
die Folge ist, daß Pumpernickel am schwierigsten aufgenommen wird und dem
|
|
Magensafte am meisten Arbeit verursacht.
|
|
|
|
Die landläufige Redensart, daß ein dunkles Brot aus reinem Roggen kräftiger
|
|
sei wie Weizenbrot, ist falsch. Man esse einmal vom Weizenbrote dem
|
|
Gewichte nach ebensoviel wie Roggenbrot, dann wird wohl Niemand behaupten
|
|
können, daß er sich in seinem Kräftegefühl geschädigt finde. Roggenbrot ist
|
|
aber billiger als Weizenbrot und wenn man für 10 Pfennig Roggenbrot
|
|
verzehrt hat, so hat man viel eher das Gefühl der Sättigung, als wenn man
|
|
für 10 Pfennig Weizenbrot zu sich genommen hat.
|
|
|
|
Manchmal hört man die Ansicht aussprechen, daß der Körper der Frau weniger
|
|
Nahrungsmittel bedürfe wie der Körper des Mannes. Das ist in dieser
|
|
Allgemeinheit ausgedrückt durchaus falsch.
|
|
|
|
Die arbeitende Frau hat denselben Anspruch auf eine genügende Ernährung wie
|
|
der arbeitende Mann. Je schwerer die Arbeit, um so reichlicher muß die
|
|
Nahrung sein; einerlei, ob Mann oder Frau.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Aufbewahrung der frischen Aepfel und Birnen während des Winters.
|
|
|
|
|
|
Folgende Anweisungen sind gegeben von Herrn Kgl. Gartenbau-Direktor
|
|
Heinrich Gaerdt.
|
|
|
|
1. Richtige Wahl der Sorten und dabei Sichtung der Exemplare.
|
|
|
|
2. Man vermeide wurmstichige Früchte, verletzte, gedrückte Exemplare, weil
|
|
jede Schadhaftigkeit, mag sie auch noch so gering erscheinen, stets ein
|
|
Herd für Fäulnis ist. Unter allen Umständen gefährlich sind Wunden, durch
|
|
welche die Wachshaut verletzt ist.
|
|
|
|
3. Behutsames Pflücken der Früchte. Zum Pflücken wähle man heitere Tage,
|
|
denn feuchtes Obst darf nicht eingewintert werden.
|
|
|
|
4. Die Winterfrüchte sind möglichst lange am Baume hängen zu lassen, um zur
|
|
vollsten Ausbildung zu gelangen.
|
|
|
|
5. Es kommt nicht darauf an, ob die Stiele unverletzt oder gebrochen sind.
|
|
|
|
6. Das vielfach empfohlene Abwaschen der Früchte vor der Aufbewahrung ist
|
|
keineswegs als eine Bedingung und Notwendigkeit anzusehen, ja sogar
|
|
nachteilig, weil leicht Verletzungen an zartschaligen Früchten dadurch
|
|
entstehen können.
|
|
|
|
7. Die Aufbewahrungsräume müssen eine möglichst gleichmäßige niedrige
|
|
Temperatur haben und sollte dieselbe + 3 bis 5° =R=. nicht übersteigen;
|
|
insbesondere sollen die Eingänge nach Nord oder Nordost gelegen sein.
|
|
|
|
8. Nächst der niedrigen Temperatur ist Dunkelheit eine Bedingung und
|
|
Notwendigkeit. Dunkelheit ist künstlich herzustellen.
|
|
|
|
9. Als Aufbewahrungsräume dienen Keller, Kammern, Böden, Zimmer im
|
|
allgemeinen.
|
|
|
|
10. Hat man bei gleichen Eigenschaften die Wahl zwischen Keller und Kammer,
|
|
so ist dem Raum über der Erde der Vorzug zu geben.
|
|
|
|
11. Modernde Gegenstände oder solche, die einen üblen, multrigen Geruch
|
|
verbreiten, auch Gemüse jeder Art, sind fern zu halten.
|
|
|
|
12. Entspricht der Aufbewahrungsraum allen Anforderungen, so ist
|
|
vorzuziehen, die Früchte frei, uneingehüllt höchstens dreischichtig
|
|
übereinander zu legen. Entschieden hartschalige Sorten ertragen auch ein
|
|
höheres Uebereinanderlegen. Andererseits ist das Einwickeln in
|
|
Seidenpapier, sowie das schichtweise Lagern in Kisten, Fässern, zwischen
|
|
Isoliersubstanzen, wie pulverisierte Holzkohle, Sand &c. zu empfehlen.
|
|
|
|
13. Bewahrt man Früchte in Kisten, Fässern &c. auf, so soll man stets nur
|
|
Sorten von gleicher Reifezeit in eine Kiste zu bringen suchen.
|
|
|
|
14. Wenn möglich, sind die Früchte so zu stellen, daß der Kelch nach unten,
|
|
der Stiel nach oben gekehrt sei.
|
|
|
|
15. Man wische die Früchte mit einem weichen Tuche, bevor man sie zur Tafel
|
|
giebt.
|
|
|
|
16. Die Früchte mit einer dünnen, weichen Schale und feinem, lockeren
|
|
Fleische konserviert man vorteilhafter bei Luftabschluß. Früchte mit
|
|
rauher, lederartiger Schale und festerem Fleische ertragen einen luftigeren
|
|
Platz.
|
|
|
|
17. Unter Luftzutritt ausgesetzten Räumen sind Keller, Gewölbe, Kammern
|
|
u. s. w. zu verstehen.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Das Backen.
|
|
|
|
|
|
Das Backen in der Küche muß in zwei Teilen besprochen werden, weil sich das
|
|
Backen in Fett und das Backen der Mehlspeisen und Kuchen sehr voneinander
|
|
unterscheidet.
|
|
|
|
Zum Backen in Fett gebraucht man ein reines Fett. Dieses kann sein
|
|
ausgelassene oder sehr gut ausgewaschene Butter, Schweineschmalz,
|
|
Rindschmalz oder Oel, je nach dem Gegenstande, welcher gebacken werden
|
|
soll. Man bringt das Fett in der Pfanne zum Sieden, und es hat dann eine
|
|
Temperatur von ungefähr 170° Celsius. Legt man den zu backenden Gegenstand
|
|
jetzt hinein, so gerinnt das Eiweiß des Fleisches an der Oberfläche sofort
|
|
und die feste Kruste verhindert das weitere Eindringen des Fettes in die
|
|
Speise. Das Fett darf nicht eindringen und muß deshalb siedend heiß sein,
|
|
damit die gebildete Kruste sofort die Poren schließt. Das Feuer, auf
|
|
welchem gebacken werden soll, muß eine gute Flamme haben.
|
|
|
|
Ob das Fett heiß genug ist, erfährt man durch einen Tropfen Wasser, welchen
|
|
man in die Pfanne fallen läßt. Wenn der Tropfen den Boden der Pfanne
|
|
berührt, muß er sich unter prasselndem Geräusch sofort in Dampf verwandeln.
|
|
|
|
Man muß soviel Fett anwenden, daß die Speise schwimmt.
|
|
|
|
Nimmt man Butter, so darf diese kein Salz enthalten. Das Salz sinkt sonst
|
|
in dem geschmolzenen Fette zu Boden, wird auf der eisernen Fläche zu heiß,
|
|
verkohlt organische Bestandteile und sitzt nachher als eine schwarze
|
|
kohlige Masse an der Speise.
|
|
|
|
Die Pfanne muß groß sein, damit das siedende Fett nicht überläuft.
|
|
|
|
Das benutzte Fett ist nach dieser Methode nicht verloren. Man gießt das
|
|
heiße Fett in kochendes Wasser, rührt kräftig um, damit sich
|
|
hineingefallene Fleischstückchen oder Semmelkrumen trennen können. Nach dem
|
|
Erkalten kann man das Fett in Gestalt eines festen Kuchens abnehmen. Von
|
|
der Unterseite schabt man die rauhen Teile ab und kann dieses gereinigte
|
|
Fett wieder zu allen anderen Speisen verwenden.
|
|
|
|
Das Fett jedoch, welches man zum Backen von Fischen benutzt hat, kann man
|
|
nur wieder zu diesen verwenden, weil es den Fischgeschmack und Geruch
|
|
angenommen hat.
|
|
|
|
Um gebackene Speisen von dem überschüssigen Fette zu befreien legt man sie
|
|
auf Löschpapier oder ein Tuch; auch darf man sie niemals in einem warmen
|
|
Ofen aufbewahren um sie warm zu erhalten, sonst werden sie weich und das
|
|
Knusperige geht verloren. In diesem Falle ist das heiße Fett nur benutzt
|
|
worden, um den zu bratenden Gegenstand schnell und in seinem eigenen Safte
|
|
gar werden zu lassen.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Das Backen der Kuchen in der Küche!
|
|
|
|
Frau M. Aabel, Verfasserin des neuen Regensburger
|
|
Kochbuches, schreibt:
|
|
|
|
|
|
Viel praktischer, sicherer und besser wie Hefe ist die Verwendung von Dr.
|
|
Oetker's Backpulver. Die mit obigem Backpulver zubereiteten Bäckereien
|
|
gelingen vorzüglich, haben einen sehr guten Geschmack, sind leichter
|
|
verdaulich und kommen ungeheuer billig. Dieses Backpulver, welches in
|
|
Päckchen =à= 10 Pfg. in allen feineren Delikatessen- und Drogen-Geschäften
|
|
vorrätig ist, kann man auch zu allen Knödeln (Klößen), Torten, Mehlspatzen,
|
|
Kartoffel-Speisen verwenden.
|
|
|
|
Bei Anwendung gebe man das Backpulver zuletzt hinzu, mische schnell
|
|
durcheinander und schiebe in heißen Ofen, ohne das Aufgehen abzuwarten.
|
|
Langes Rühren ist nachteilig. Milch und Wasser werden kalt angewendet.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Backwerke.
|
|
|
|
Regeln beim Backen.
|
|
|
|
|
|
Das Haupterfordernis zum guten Gelingen jeder Art von Backwerk ist, daß
|
|
alle hierzu verwendeten Bestandteile, namentlich Butter, Eier, Dr.
|
|
Oetker's Backpulver und Milch, recht frisch und von tadellosem Geschmack
|
|
sind, sonst verdirbt man sich das ganze Gebäck. Mehl und Zucker müssen fein
|
|
gesiebt werden und alles zum Backen gehörige, namentlich bei kälterer
|
|
Jahreszeit, stellt man am besten schon Abends zuvor in ein warmes Zimmer
|
|
oder früh in der Küche auf die erwärmte Herdplatte, sowie man auch den Teig
|
|
im Warmen einrührt und aufgehen läßt, außer Butter und Blätterteigen, die
|
|
man kalt stellt. Die Butter wäscht man gewöhnlich aus und knetet sie unter
|
|
öfterem Uebergießen mit frischem Wasser gut durch, um die salzigen Teile zu
|
|
entfernen; den meisten Wohlgeschmack giebt natürlich ganz frische Butter,
|
|
doch kann man in deren Ermangelung auch gute eingelegte Butter anwenden,
|
|
von der man weniger bedarf, weil sie fetter ist, dann hüte man sich jedoch,
|
|
dieselbe heiß zu gebrauchen, was ihrem Geschmack großen Eintrag thut. Die
|
|
Eier schlage man nie über dem Teig auf, damit derselbe nicht verdorben
|
|
werde, falls ein schlechtes Ei darunter wäre; will man das Weiße zu Schnee
|
|
schlagen, so lasse man nichts von dem Dotter darunter kommen und bereite
|
|
den Schnee an einem kühlen Orte, denn z. B. in der Küche erhält er nie die
|
|
erforderliche Steife. Das Einrühren der Kuchen oder Torten, wozu man einen
|
|
tiefen, steinernen oder irdenen Napf und einen flachen Holzlöffel nimmt,
|
|
muß stets nach einer bestimmten Seite hin geschehen, entweder von links
|
|
nach rechts oder von rechts nach links, denn ein Rühren nach verschiedenen
|
|
Seiten würde das Gebäck mißlingen machen; man rühre möglichst rasch und
|
|
fasse den Löffel mit beiden Händen, was weniger ermüdet. Alle Formen zu
|
|
Bäckereien streicht man mit einem, in geschmolzene Butter getauchten Pinsel
|
|
gehörig aus und überstreut sie dann mit geriebener Semmel oder Zwieback,
|
|
damit sich das Backwerk später leichter auslöst. Bäckt man kleines, süßes
|
|
Gebäck auf einem Blech, so bestreicht man letzteres mit Butter und verreibt
|
|
dieselbe mit weichem Papier, ebenso kann man das erwärmte Blech mit weißem
|
|
Wachs einreiben; wenn man Butterteig bäckt, bestreut man das Blech mit Mehl
|
|
oder geriebener Semmel. Den erforderlichen Hitzegrad des Ofens zum Backen
|
|
erprobt man am besten, indem man ein Stück Papier hineinlegt; wird dasselbe
|
|
schnell gelb, so kann man den Blätterteig in den Ofen setzen, am
|
|
geeignetsten ist aber für das meiste Backwerk der zweite Hitzegrad, wenn
|
|
das hineingelegte Papier langsam gelb wird. Allerlei kleines Gebäck, wie
|
|
Makronen, spanischer Wind, Anisbackwerk und dergl., bedarf eines noch
|
|
schwächeren Hitzegrades, da es mehr austrocknen als backen soll. Hat man
|
|
eine Form mit zu backendem Teig im Ofen, so muß die Ofenthüre möglichst
|
|
wenig geöffnet werden und keinerlei Topf oder Kasserol mit Wasser oder
|
|
sonst etwas, darf dabei im Rohr stehen, weil der feuchte Dampf das Bräunen
|
|
des Gebäcks verhindern würde. Um zu versuchen, ob der Kuchen völlig
|
|
durchgebacken sei, nimmt man ein spitziges, dünnes Hölzchen oder eine
|
|
Stricknadel und sticht in der Mitte hinein; bleiben noch kleine
|
|
Teigkrümmelchen daran hängen, so ist der Kuchen noch nicht gar, hängt aber
|
|
nichts daran, so kann man ihn, falls er braun genug ist, sofort
|
|
herausnehmen und noch eine Weile in der Form stehen lassen, bevor man ihn
|
|
ausschüttet, auch darf man ihn nicht gleich darauf ins Kalte bringen. Will
|
|
man Torten oder Kuchen mit einer Glasur überziehen, so geschieht dies,
|
|
sowie das Gebäck heiß aus dem Ofen kommt und man läßt die Glasur dann
|
|
trocknen, indem man den Kuchen entweder in die obere Ofenröhre stellt oder
|
|
in die Backröhre, nachdem sie durch Offenstehen der Ofenthüren etwas
|
|
ausgekühlt ist.
|
|
|
|
Es scheint, daß Magenkranke das Backwerk, welches mit gutem Backpulver
|
|
bereitet ist, besser vertragen wie das mit Hefe gebackene Weißbrot. Es wird
|
|
dies vielleicht daran liegen, daß die Backpulvergebäcke so sehr porös
|
|
sind.
|
|
|
|
Von den Gebäcken sind am leichtesten zu verdauen: Cakes, dann Zwieback,
|
|
dann Weißbrot und zuletzt Schwarzbrot und Pumpernickel. Frisches Brot gilt
|
|
im Volksmunde als schwerverdaulich weil es nicht so stark gekaut wird wie
|
|
älteres oder härter gebackenes Brot. Je mehr die Speisen beim Kauen
|
|
eingespeichelt werden, um so besser werden sie verdaut. Manche Menschen
|
|
essen sehr schnell aus Angewohnheit und Unruhe, richtiger ist es immer
|
|
langsam zu speisen und ordentlich zu kauen.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Das Bier
|
|
|
|
als Getränk und als Nahrungsmittel.
|
|
|
|
|
|
Das Bier ist Genuß- und Nahrungsmittel. Von den alkoholischen Getränken,
|
|
deren wir uns bedienen, ist das Bier das an Alkohol ärmste. Dem geringen
|
|
Gehalte an Alkohol entsprechend, ist seine Wirkung beim Genusse, es wirkt
|
|
erwärmend und belebend, es regt das Nervensystem genügend an, ohne es zu
|
|
überreizen, es bringt, wenn es innerhalb der durch die Vernunft gesetzten
|
|
Grenzen genossen wird, das Gefühl des Wohlbehagens hervor, ohne zu
|
|
berauschen wie der Wein, und ohne sinnverwirrend zu sein, wie der
|
|
Branntwein.
|
|
|
|
Wenn die menschliche Natur des Genusses derartiger Getränke bedarf, so ist
|
|
der des Bieres unzweifelhaft der dem Organismus am meisten zuträgliche,
|
|
namentlich weil dieses Getränk, außer seiner nervenbelebenden Wirkung,
|
|
einen nicht unbedeutenden Nährwert besitzt. Wegen seines geringen Gehaltes
|
|
an Eiweißstoffen kann das Bier nie zur vollkommenen Ernährung des Körpers
|
|
ausreichen. Als Zugabe zu Fleisch, Brot, Käse und anderen Stoffen ist es
|
|
aber, wegen seines Gehaltes an Extraktivstoffen und phosphorsauren Salzen,
|
|
ein wertvolles Nahrungsmittel. In dieser Beziehung steht es weit über dem
|
|
Wein.
|
|
|
|
Mit dem Branntwein ist es gar nicht zu vergleichen, da dieser dem Körper
|
|
nichts giebt als den Alkohol. Ein kräftig genährter ausgewachsener
|
|
gesunder Mann kann einen Schnaps ohne Schaden trinken, aber ein schwacher
|
|
Körper wird schwächer wie vorher. Darin liegt der Fluch des
|
|
Branntweintrinkens. Beim Biergenuß wird dagegen dem Körper ein Teil der zu
|
|
verbrauchenden, oder durch vorangegangene Leistung verbrauchten Kraft
|
|
ersetzt.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Braten.
|
|
|
|
|
|
Welche Grundsätze sind beim Braten des Fleisches zu beachten?
|
|
|
|
Fleisch besteht aus Fleischfasern und dem Fleischsafte. Erste Bedingung
|
|
ist, dem Fleischstücke eine Kruste zu geben, damit der Fleischsaft nicht
|
|
ausfließen kann.
|
|
|
|
Dies geschieht dadurch, daß man das Fleisch in das _kochende_ Fett der
|
|
Pfanne legt und die Oberfläche mit dem kochendheißen Fette übergießt.
|
|
|
|
_Einfaches Verfahren_: Das zum Braten vorgerichtete Fleisch wird mit dem
|
|
hierzu nötigen heißen Fett oder Butter auf beiden Seiten begossen und dann
|
|
in die gut geheizte Bratröhre geschoben.
|
|
|
|
Wodurch bildet sich jetzt eine Kruste? Durch das Eiweiß des Fleisches,
|
|
welches durch die hohe Temperatur des heißen Fettes gerinnt und somit einen
|
|
Austritt des Fleischsaftes aus dem Fleisch verhindert.
|
|
|
|
Jetzt mäßigt man das Feuer, begießt das Fleisch mit etwas Fleischbrühe,
|
|
damit sich kurze Sauce bildet, und nach einiger Zeit erhält man einen
|
|
Braten, welcher beim Anschneiden den Fleischsaft austreten läßt und sehr
|
|
saftige Stücke liefert. Jede Köchin wird finden, daß ein so behandelter
|
|
Braten aufquillt und viel dicker wird, wie das Stück Fleisch war.
|
|
|
|
Wie kommt das?
|
|
|
|
Durch die Kruste, welche sich um das Fleisch gelegt hat, wird der Austritt
|
|
des Saftes verhindert. Durch die hohe Temperatur des Fettes wird ein Teil
|
|
des Fleischsaftes in Dampf verwandelt und dieser Dampf treibt das
|
|
Fleischstück auseinander.
|
|
|
|
Man darf aber nicht in das Fleisch stechen oder schneiden, sonst findet der
|
|
Fleischsaft einen Ausweg und läuft in die Pfanne. Man erhält dann eine gute
|
|
Sauce, aber kein saftiges Stück Fleisch.
|
|
|
|
Wie hoch ist die Temperatur, welcher das Fleisch beim Braten ausgesetzt
|
|
wird? Das Fett in der Pfanne erhält eine Temperatur bis 150° und siedet.
|
|
Das Fleisch hat außen eine Temperatur von ca. 120° und ist im Inneren
|
|
ungefähr 70° warm. Diese Temperatur genügt auch vollkommen, um das Fleisch
|
|
weich zu braten, und es darf nicht heißer werden, damit nicht auch das
|
|
Eiweiß im Innern gerinnt. Sticht man aber in den Braten, so fließt der
|
|
Fleischsaft aus; die Temperatur steigt auch im Innern des Bratens, macht
|
|
das Eiweiß unlöslich, und das Resultat ist ein Stück festes, lederartiges
|
|
Fleisch ohne Saft und Kraft.
|
|
|
|
Das Aroma des Bratens entsteht durch Einwirkung der hohen Temperatur auf
|
|
das Fleisch; die genauere Zusammensetzung dieser aromatischen
|
|
Zersetzungsprodukte kennt man noch nicht.
|
|
|
|
Wie lange soll das Fleisch braten? Das hängt ganz und gar von der Natur des
|
|
Fleisches ab und kann am Herde erlernt werden.
|
|
|
|
Ist der Braten fertig, so darf er nicht lange stehen, sondern muß auf den
|
|
Tisch gebracht werden, weil er sonst viel von seinem guten Aussehen
|
|
einbüßt.
|
|
|
|
Den Braten sofort nach dem Herausnehmen aus dem Ofen zu zerschneiden ist
|
|
auch nicht richtig, weil sonst der Saft beim Durchschneiden herausfließt.
|
|
10 bis 15 Minuten läßt man den aus dem Ofen genommenen Braten stehen, damit
|
|
der Fleischsaft sich im Fleische gleichmäßig verteilt. Dann bleiben auch
|
|
die Bratenreste, welche kalt genossen werden, noch saftig.
|
|
|
|
Im Anfange muß jedes zu bratende Fleischstück einer hohen Temperatur
|
|
ausgesetzt werden, damit sich eine Kruste bildet und der Saft nicht
|
|
ausfließen kann. Dann läßt man das Feuer etwas zurückgehen, damit das
|
|
Fleisch innerhalb der Kruste im eigenen Fleischsafte gar wird.
|
|
|
|
Fleischstücke garniert man häufig mit Ei und Semmel. Dies hat den Zweck, um
|
|
schnell eine Kruste bilden zu können, sonst fließt der Saft aus den
|
|
Schnittflächen heraus. Die Eisubstanz, dieser hohen Temperatur ausgesetzt,
|
|
gerinnt sofort und schließt die Poren.
|
|
|
|
Das Braten und Kochen des Fleisches hat den Zweck, das Bindegewebe zwischen
|
|
den Muskelfasern locker zu machen und zum Teil in eine leicht lösliche
|
|
Substanz, den Leim, zu verwandeln.
|
|
|
|
Gebratenes Fleisch von jungem Geflügel und vom Kalbe ist sehr leicht
|
|
verdaulich, deshalb werden diese Fleischarten als Krankenkost bevorzugt.
|
|
Wahrscheinlich beruht dies darauf, daß diese Fleischarten wenig Fett haben.
|
|
Bei träger oder geschwächter Verdauung hat es sich immer gezeigt, daß
|
|
fetthaltige Kost nachteilig ist.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Das Brot.
|
|
|
|
|
|
Die Getreidekörner werden in den Mühlen von den Schalen befreit, weil diese
|
|
für den Menschen unverdaulich sind. Ohne weitere Behandlung ist auch das
|
|
Mehl unverdaulich, weil unsere Verdauungswerkzeuge nicht im Stande sind, es
|
|
in lösliche aufnahmefähige Produkte zu verwandeln.
|
|
|
|
Die Mehlspeisen werden deshalb gebacken oder mit Milch oder Wasser gekocht,
|
|
damit die Stärkekörner platzen. Der gebildete Kleister wird von den
|
|
Verdauungssäften angegriffen, in Zucker verwandelt und vom Körper
|
|
aufgenommen. Auch beim Backen platzen die Stärkemehlkörner, werden
|
|
verkleistert und durch die hohe Temperatur des Ofens zum Teil schon in
|
|
lösliche Produkte übergeführt.
|
|
|
|
Zur Herstellung des Roggenbrotes verwendet man Sauerteig, um das Brot porös
|
|
zu machen. Im Sauerteig befinden sich lebende Hefezellen und wenn man nun
|
|
den aus Mehl und Wasser bereiteten Teig mit dem Sauerteig vermengt, so
|
|
findet ein lebhaftes Wachstum der Hefezellen statt. Die Hefezellen
|
|
verbrauchen einen Teil des Mehles, entwickeln Kohlensäure und diese
|
|
Kohlensäure treibt den Teig auf, macht ihn locker. Wird der Sauerteig etwas
|
|
länger aufbewahrt, so entsteht neben der Hefegärung auch noch eine Essig-
|
|
und Milchsäuregärung. Infolge der Bildung dieser Säuren schmeckt das
|
|
Roggenbrot mehr oder weniger sauer.
|
|
|
|
Zur Darstellung der Weißbrote benutzt man die käufliche Hefe. Wer aber Hefe
|
|
benutzt, erleidet immer einen Verlust an Teig; denn die Hefe lebt ja von
|
|
dem Teige.
|
|
|
|
Früher benutzte man noch viel mehr wie heute das sogenannte Hirschhornsalz.
|
|
Dieses treibt das Backwerk auch hoch, giebt demselben aber einen faden
|
|
Geschmack.
|
|
|
|
Zu dem Zwecke des Auftreibens von Brot verwendet man auch Fabrikate, welche
|
|
unter dem Namen Backpulver in den Handel kommen. Im Jahre 1893 nahm ich die
|
|
Fabrikation dieses Artikels auf und jetzt werden jährlich Millionen Kuchen
|
|
mit Dr. Oetker's Backpulver hergestellt. Das ist ja der beste Beweis
|
|
seiner Güte. Besonders sei noch erwähnt, daß beim Backen mit diesem
|
|
Backpulver die verwendeten Zuthaten zum Backwerk keinerlei Verlust
|
|
erleiden.
|
|
|
|
Je feiner das Mehl gemahlen ist, um so leichter ist das aus diesem Mehle
|
|
hergestellte Brot zu verdauen. Je vollkommener eine Speise vom Körper
|
|
resorbiert werden kann, um so besser ist es für die Erhaltung der Kräfte.
|
|
Vom Weißbrot werden 94% verdaut, vom Pumpernickel nur 70%.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Butter.
|
|
|
|
|
|
Die Butter ist das erstarrte Fett der Milch, enthält aber noch ungefähr 15
|
|
Prozent Milch in feinster Verteilung. Beim Schmelzen tritt eine Trennung
|
|
ein; die Magermilch sinkt zu Boden, darüber steht eine klare Fettschicht.
|
|
Läßt man diese erkalten, so erstarrt das klare Fett und hat den Namen
|
|
Schmelzbutter oder Butterschmalz erhalten. Die in der Butter
|
|
eingeschlossene Milch ist kein zufälliger Bestandteil, auch keine
|
|
Verunreinigung oder Verfälschung, sondern ein notwendiger Bestandteil der
|
|
Butter, der erst das Butterfett zu Butter macht.
|
|
|
|
Der Geschmack der Butter ist abhängig davon, ob die Butter aus süßem oder
|
|
sauerem Rahm hergestellt ist, ob sie gesalzen oder ungesalzen auf den Tisch
|
|
kommt. Der Wohlgeschmack der Butter kann durch verschiedene Einflüsse
|
|
beeinträchtigt werden. Zu langes Verweilen der Milch im Stalle verleiht der
|
|
Butter einen Stallgeschmack. Scharfe Stoffe des Futters gehen in die Butter
|
|
über, z. B. wenn größere Mengen Steckrüben oder Rapskuchen gefüttert
|
|
werden. Die Butter wird sehr leicht ranzig wenn sie offen an der Luft
|
|
steht, und ganz besonders wenn sie vom Lichte getroffen wird. Steht die
|
|
Butter in einem Raume, welcher stark riechende Stoffe enthält, so nimmt die
|
|
Butter diese Stoffe ungeheuer schnell auf und bekommt einen widerlichen
|
|
Geschmack.
|
|
|
|
Die Ursache des Verderbens der frischen Butter ist ihr Gehalt an Wasser und
|
|
nicht völlig abgeschiedenen Eiweißstoffen.
|
|
|
|
In wärmerer Temperatur wird die Butter sehr schnell ranzig. Dieser Geruch
|
|
und Geschmack wird dadurch verursacht, daß die Fette der Butter in freie
|
|
Fettsäuren und Glycerin zerlegt werden. Knetet man unter die Butter Salz,
|
|
so wird die Butter nicht so leicht ranzig. Das Salz wirkt hier als
|
|
wasserentziehendes Mittel. Die Molkereien bringen die Butter heute in
|
|
Stücken =à= ½ und 1 Pfund, eingeschlagen in dünnes, nasses
|
|
Pergamentpapier zum Konsumenten. Diese Methode des Verkaufes ist reinlich
|
|
und nur zu empfehlen.
|
|
|
|
Gute Butter ist ein teuerer Haushaltartikel und man muß immer bedenken, daß
|
|
man den hohen Preis nur für den Wohlgeschmack bezahlt, denn bezüglich des
|
|
Nährwertes leistet ein Pfund Schweineschmalz für den Körper ebensoviel wie
|
|
ein Pfund Butter. Nur daher ist es zu erklären, daß die guten
|
|
Kunstbuttersorten, welche unter dem Namen Margarine verkauft werden, sich
|
|
so schnell eingeführt haben.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Kakao und Chokolade.
|
|
|
|
|
|
Der Kakaobaum ist in Zentralamerika einheimisch und die Bohnen dieses
|
|
Baumes werden in großen Mengen importiert. In den Bohnen befindet sich das
|
|
Theobromin, eine Substanz, welche dem Coffein ähnlich ist und ebenfalls
|
|
anregend auf das Nervensystem wirkt.
|
|
|
|
Das Fett der Kakaobohnen wird durch Pressen entfernt und die Kakaobohnen zu
|
|
feinstem Pulver gemahlen. Kocht man dieses Pulver mit Wasser so schmeckt es
|
|
bitter und wird erst zu einem angenehmen Getränke, wenn man je nach
|
|
Geschmack genügend Zucker und Gewürze beigefügt hat. Die zweckmäßigste
|
|
Bereitung ist folgende: man reibt das Kakaopulver mit kaltem Wasser zu
|
|
einem glatten dünnen Brei und läßt diesen in das kochende Wasser einlaufen
|
|
und 2 Minuten kochen. Nimmt man an Stelle des Wassers Milch, so wird das
|
|
Getränk nahrhafter.
|
|
|
|
Vermischt man die enthülsten, gerösteten und gemahlenen Kakaobohnen mit
|
|
Zucker und Gewürzen, so erhält man die Chokolade, welche infolge dieser
|
|
Zusätze viel nahrhafter ist wie Kakao. Um eine gute Tasse Chokolade zu
|
|
bereiten, nimmt man gewöhnlich pro Tasse 30 Gramm und kocht mit Milch.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Vom Einlegen und Einmachen der Früchte für den Winterbedarf.
|
|
|
|
|
|
Zu den dankbarsten Arbeiten eines geordneten Hauswesens gehört in erster
|
|
Linie das Einsetzen und die Aufbewahrung von Obst und anderen Früchten,
|
|
damit während des ganzen Jahres eine angenehme und billige Zugabe zu den
|
|
Mahlzeiten vorhanden ist. Wer den rechten Sinn für Häuslichkeit hat, der
|
|
läßt es sich nicht ausstreiten, daß die im eigenen Hause hergestellten
|
|
Konserven sehr gut schmecken und sehr billig sind. Eine rechte Hausfrau
|
|
unterzieht sich gern der Mühe, größere Vorräte herzustellen und ihre
|
|
geeignete Aufbewahrung zu überwachen; sie weiß, daß sich nicht nur
|
|
Pfennige, sondern ganz erkleckliche Sümmchen auf solche Weise sparen
|
|
lassen, von der Befriedigung, die darin liegt, auf der eignen Hände Arbeit
|
|
blicken zu können, soll hierbei noch gar nicht einmal die Rede sein.
|
|
|
|
Freilich wird die Freude an der eignen Arbeit manchmal bitter vergällt,
|
|
wenn man die erforderliche Sorgfalt hat mangeln lassen und infolgedessen
|
|
durch das Verderben einzelner Büchsen sich Schäden zeigen, die außerhalb
|
|
der sorglich angestellten Berechnung liegen. Wenn auch in erster Linie
|
|
peinliche Sauberkeit in der Zubereitung, strengste Sorgfalt in der Auswahl
|
|
der Früchte erforderlich sind, um das Verderben zu verhüten, so giebt es
|
|
doch andrerseits auch äußerliche Hilfsmittel, durch welche man den Schaden
|
|
der wuchernden Schimmelpilze abwenden kann.
|
|
|
|
Man hat hierzu in letzter Zeit hauptsächlich die luftdichte Verpackung
|
|
empfohlen, indem man spekulierte, daß zur Existenz jener kleinen Lebewesen,
|
|
welche die Zersetzung der organischen Substanz herbeiführen sollen, die
|
|
atmosphärische Luft abgeschlossen werden muß. Die Patentverschlüsse sind
|
|
meist so teuer und so wenig haltbar, daß sie sich bisher in den meisten
|
|
Haushaltungen nicht einzubürgern vermochten. Ein sicheres Mittel gegen das
|
|
Verderben der Speisen haben wir nur in den Salzen, und wenn sich auch das
|
|
gewöhnliche Kochsalz, welches z. B. bei Fleisch und Fischen ganz
|
|
vorzügliche Dienste leistet, nicht in allen Fällen eignet, so sind doch
|
|
auch für eingemachte Früchte gewisse Zusätze als bestes Verhütungsmittel
|
|
gegen das Verderben zu empfehlen. So wird in neurer Zeit Dr. _Oetker's
|
|
Salicyl_ mit bestem Erfolg angewendet, weil es den Geschmack der Früchte
|
|
nicht nur nicht beeinträchtigt, sondern ihn lange Zeit sogar frisch und
|
|
kräftig erhält. Seine Anwendung ist einfach und sauber und sein Preis
|
|
billig. Dieses Salicyl enthält reinste Salicylsäure, und ein Päckchen =à=
|
|
10 Pfg. genügt, um 10 Pfd. eingemachte Früchte gegen Schimmel zu schützen.
|
|
|
|
Die Hausfrau, welche dieses Präparat einmal kennen gelernt hat, wird es
|
|
stets ihren einzumachenden Früchten zusetzen und braucht sich über
|
|
verschimmelte Kompotts nie mehr zu ärgern.
|
|
|
|
Im Interesse einer ausgedehnten Verwendung ist der Preis billigst gestellt.
|
|
|
|
|
|
Anwendung.
|
|
|
|
Man kocht die Früchte mit dem Zucker wie bisher, nimmt sie vom Feuer, löst
|
|
den Inhalt des Päckchens unter Umrühren in den 10 Pfd. Früchten auf, giebt
|
|
sie in die sauberen Gläser oder Töpfe und läßt erkalten.
|
|
|
|
Nach dem Abkühlen legt man ein Stück reines Papier auf die Früchte,
|
|
befeuchtet mit etwas Rum oder Arrac und streut etwas Salicyl darauf. Jetzt
|
|
überbindet man mit einfachem oder mit Pergamentpapier, und die Früchte
|
|
halten sich vorzüglich und bewahren ihren reinen Geschmack.
|
|
|
|
Will man Früchte, zum Beispiel Gurken, in Essig oder Salzwasser einlegen,
|
|
so löst man in 5 Liter gutem Einmache-Essig ein Päckchen Salicyl und hat
|
|
dann 5 Liter Salicyl-Essig, in welchem Gurken, Zwiebeln &c. niemals
|
|
verderben oder auch nur anlaufen, sondern sich sehr gut halten.
|
|
|
|
Wenn sich die Essigfrüchte und Gemüse lange Zeit halten sollen, so gießt
|
|
man den Essig _kalt_ darüber. Sollen die Gemüse schnell genußfähig werden,
|
|
so gießt man den Essig _heiß_ über die Gemüse oder Früchte.
|
|
|
|
Nimmt man etwas mehr Salicyl, so schadet das auch nichts, weil Dr.
|
|
_Oetker's Salicyl_ keinerlei schädliche Substanzen enthält.
|
|
|
|
Zu welchen Früchten, Gemüsen und Konserven kann man Dr. _Oetker's
|
|
Salicyl_ verwenden? Zu Amarellen; Annanas-Gelée und Marmelade; Apfel-Gelée;
|
|
Apfelmarmelade und Kraut; Apfelsinen; Aprikosen; Artischocken; Birnen in
|
|
Essig; Birnen mit Zucker; Bohnen in Salzwasser; Brombeerensaft; Brünellen;
|
|
Kornelkirschen; Dreifruchtmarmelade; Dunstfrüchte; Erdbeeren in Gläsern;
|
|
Gurken als Essig-Gurken; Gurken in Salz; Gurken als Senfgurken;
|
|
Hagebuttenmarmelade; Heidelbeeren in Flaschen; Himbeergelée; Himbeersaft;
|
|
Johannisbeergelée; Johannisbeersaft; Kapern; Kirschen in Essig; Kirschen in
|
|
Zucker; Kirschensaft; Kirschen im eigenen Safte; Kraut als Sauerkraut;
|
|
Kürbis; Marmeladen; Maulbeeren; Mirabellen in Dunst oder in Essig;
|
|
Mixedpickles; Nüsse; Orangen; Perlzwiebeln; Pfirsiche, Pflaumen
|
|
in Dunst oder in Essig oder in Zucker; Pflaumenmus; Pomeranzen;
|
|
Preißelbeeren; Quitten; Reineklauden; Rote Rüben; Stachelbeeren;
|
|
Tutti-frutti-Eingemachtes; Weinbeeren; Zwiebeln.
|
|
|
|
|
|
Als Grundsatz
|
|
|
|
merke man sich, daß auf 10 Pfd. gekochte Früchte, oder Gelée, oder
|
|
Marmelade, oder Mus, oder auf 5 Liter Himbeersaft, oder auf 5 Liter Essig
|
|
_nur_ 1 Päckchen =à= 10 Pfg. genommen wird. Nimmt man jedoch etwas mehr, so
|
|
schadet es auch nicht! Hat man jedoch nur 5 Pfd. eingemachte Früchte, so
|
|
nimmt man selbstredend nur ein halbes Päckchen Dr. Oetker's Salicyl.
|
|
|
|
Skala für Frucht wie Zuckerbedarf: Man rechnet auf: 1 =kg= geschälte Birnen
|
|
1½ =kg= Zucker; 1 =kg= Aprikosen 1 =kg= Zucker; 1 =kg= Pfirsiche 1 =kg=
|
|
Zucker; 1 =kg= Pflaumen 1½ =kg= Zucker; 1 =kg= Reineklauden 1½ =kg=
|
|
Zucker; 1 =kg= Brombeeren ¾ =kg= Zucker; 1 =kg= Preißelbeeren ¼ =kg=
|
|
Zucker; 1 =kg= Kirschen ¾ =kg= Zucker.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Ob wirklich ein Ei dem andern gleicht?
|
|
|
|
|
|
Viel Verdruß und finanzieller Verlust entsteht trotz aller Vorsicht in
|
|
umfangreicheren Wirtschaften dadurch, daß ein gewisser Prozentsatz der
|
|
aufgespeicherten Vorräte dem Verderben anheimfällt. Auch die
|
|
größtmöglichste Aufmerksamkeit ist diesem Uebelstande gegenüber vergebens,
|
|
denn wenn die Zersetzung erst einmal, sei es auch in noch so geringem
|
|
Umfange, Fuß gefaßt hat, dann greift sie mit Riesenschritten um sich; es
|
|
ist vergebliche Mühe, sie zu bekämpfen; hat man die Gefahr an einer Seite
|
|
beseitigt, so taucht sie dafür an drei anderen Ecken und Enden auf.
|
|
|
|
Am empfindlichsten sind hierbei die Produkte der Hühnerzucht; es gehört
|
|
nicht nur Geschick und Sachkenntnis, sondern auch viel Glück dazu, um den
|
|
Winterbedarf verlustfrei zu konservieren. Trotzdem wird keine ordentliche
|
|
Hauswirtin Bedenken tragen, den Wintervorrat selbst zu sammeln und in
|
|
geeigneter Weise aufzubewahren; sie kennt den Unterschied zwischen dem
|
|
Produkt ihrer sorglich gezüchteten Rassen und den minderwertigen Faß- und
|
|
Kisteneiern und unterzieht sich gern der Arbeit des Konservierens, weil sie
|
|
weiß, was sich dabei ersparen und welche Genüsse sich dabei gewinnen
|
|
lassen.
|
|
|
|
Aber auch in solchen Wirtschaften, wo man nicht selbst Geflügelzucht
|
|
treibt, empfiehlt es sich, selbst Vorrat an Eiern zu halten und im Herbste
|
|
ausreichend frische Ware zu beschaffen, damit der Bedarf für den Winter
|
|
gedeckt ist. Werden die Eier erst kurz vor dem Gebrauch beim Händler
|
|
geholt, so muß man wohl oder übel nehmen was da ist, nämlich Lagerware. In
|
|
Fässern oder Kisten verpackt treiben sich diese Eier monate- und
|
|
vierteljahrelang bei Spediteuren herum und, wenn auch das eigentliche
|
|
Faulwerden verhütet wird, so leidet doch die Qualität der Ware so
|
|
erheblich, daß auch eine ungeübte Zunge und noch mehr die Nase den
|
|
Unterschied herausfindet. Mit einem einzigen solchen angegangenen Ei kann
|
|
unter Umständen eine ganze kostspielig zubereitete Speise verdorben werden.
|
|
|
|
Das Huhn ist nämlich ein Tier, welches sich in hohem Grade den
|
|
Verhältnissen anpaßt, wie schon die große Zahl der Rassen und Spielarten
|
|
beweist. Durch Zucht und geeignete Fütterung kann man das Huhn dahin
|
|
bringen, sehr viel Eier zu legen, eine Methode, nach welcher in den großen,
|
|
den Handelsbedarf deckenden Züchtereien gearbeitet wird. Es können dabei
|
|
auch große, äußerlich recht schöne Eier erzielt werden -- aber nur auf
|
|
Kosten der Qualität, und daraus erklärt es sich, daß 10 Faß- oder
|
|
Kisteneier noch lange nicht so viel wert sind, als eine kleinere Zahl Eier
|
|
von den im eigenen Haushalt gezüchteten Hennen.
|
|
|
|
Die Sorge für Aufbewahrung des hierbei zu Zeiten sich ergebenden
|
|
Ueberflusses ist kaum zu rechnen gegenüber den auf diese Weise sich
|
|
bietenden Vorteilen; sie verschwindet vollständig, wenn man die frischen
|
|
Eier nach folgendem Verfahren behandelt.
|
|
|
|
Dieses Verfahren ist so einfach, daß man sich wundern muß, warum es nicht
|
|
schon längst im Haushalte Fuß gefaßt hat.
|
|
|
|
Man kauft also frische Eier, prüft sie abends, indem man jedes Ei mit
|
|
Daumen und Zeigefinger umschließt und gegen eine helle Flamme hält.
|
|
|
|
Ist das Ei hell durchscheinend, so ist es zum Einlegen zu verwenden. Ist es
|
|
an einer Stelle dunkel, so verwendet man es sogleich, denn ein solches Ei
|
|
wird auch in der besten Konservierflüssigkeit schlecht werden.
|
|
|
|
Je nach der Menge der Eier, welche man einlegen will, nimmt man einen
|
|
großen oder kleinen Behälter von Glas, Porzellan, Steingut oder Holz und
|
|
übergießt die Eier nach dem Einlegen mit folgender Mischung:
|
|
|
|
=Liq. Natr. silicici crud. Ph. G. III=
|
|
(=Natronwasserglas=) 1 Liter
|
|
Wasser 10 Liter
|
|
|
|
und zwar gießt man soviel auf, daß die Eier bedeckt sind. Vorher werden die
|
|
Eier vom Schmutz gereinigt. Auf das Vorratsgefäß legt man einen Deckel oder
|
|
Brett und nimmt die Eier nach Bedarf heraus.
|
|
|
|
Hat man große Tonnen eingerichtet, so läßt man unten einen Holzkrahn
|
|
einsetzen und kann dann die Flüssigkeit nach Belieben ablassen. Die
|
|
entnommenen Eier werden abgewaschen und benutzt.
|
|
|
|
Bedenkt man die außerordentlichen Summen, welche dem ganzen Volke durch
|
|
diese genau angegebene Methode erhalten bleiben, so ist diese Art der
|
|
Aufbewahrung von größter, ökonomischer Bedeutung für den Volkswohlstand.
|
|
|
|
Die Konservierflüssigkeit verschließt die Poren der Eischale. Will man die
|
|
Eier kochen, so muß man mit einer starken Nadel ein Loch hineinbohren,
|
|
damit die Luft entweichen kann, sonst platzt die Eischale.
|
|
|
|
Im weichgekochten Zustande sind Eier ein vorzügliches Nahrungsmittel,
|
|
besonders für schwächliche Personen, weil die Bestandteile der Eier sehr
|
|
leicht assimiliert werden.
|
|
|
|
Man genießt die Eier in den verschiedenartigsten Zubereitungen und
|
|
allgemein wird anerkannt, daß Eier eine sehr nahrhafte Speise sind. Den
|
|
Nährwert der Eier überschätzt man jedoch. 7 Eier enthalten so viele
|
|
Nährstoffe wie ein Liter Milch und die eigene Berechnung zeigt Jedermann,
|
|
daß die Eier im Verhältnis zur Milch teuere Nahrungsmittel sind. Ein Ei hat
|
|
ungefähr den Nährwert wie 40 =g= gutes fettes Fleisch.
|
|
|
|
Das Durchschnittsgewicht eines Eies ist 53 =g= und kann man hiervon 6 =g=
|
|
auf die aus kohlensaurem Kalk bestehende Schale, 31 =g= auf das Eiweiß und
|
|
16 =g= auf das Eigelb rechnen. Das Ei ohne Schale enthält 6 =g= trockenes
|
|
Eiweiß und 5 =g= Fett. Am leichtesten sind die Eier zu verdauen, wenn man
|
|
die rohen gequierlten Eier in heiße Fleischbrühe laufen läßt und dann mit
|
|
der Fleischbrühe genießt.
|
|
|
|
Der ekelhafte Geruch fauler Eier entsteht durch Schwefelwasserstoff und
|
|
Phosphorwasserstoff, welche sich bei der Zersetzung des Gehaltes bilden.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Das Feuer.
|
|
|
|
|
|
Im gewöhnlichen Leben versteht man unter Verbrennung die Vereinigung eines
|
|
Körpers mit dem Sauerstoffe der Luft unter gleichzeitiger Erscheinung von
|
|
Wärme und Licht.
|
|
|
|
Zur Einleitung einer Verbrennung ist eine bestimmte Temperatur nötig, bei
|
|
welcher sich der Brennstoff entzündet. Die natürlichen festen Brennstoffe
|
|
erleiden beim Erhitzen vor der Entzündung eine Zersetzung, bei welcher
|
|
Dämpfe und gasförmige Körper gebildet werden; diese gasförmigen Produkte
|
|
verbrennen mit Flamme, während der Rückstand (Kohlen oder Koks) beim
|
|
Verbrennen nur glühen. In den häuslichen und gewerblichen Feuerungen
|
|
verbrennt das Feuerungsmaterial nicht in reinem Sauerstoff, sondern in der
|
|
Luft, einem Gemisch von Stickstoff und Sauerstoff.
|
|
|
|
Der eigentliche verbrennliche Teil unseres Heizmaterials sind der
|
|
Kohlenstoff und der Wasserstoff.
|
|
|
|
Bei genügendem Luftzutritt verbrennt der Kohlenstoff zu Kohlensäure und der
|
|
Wasserstoff zu Wasser. Kohlensäure und Wasserdampf entweichen in die Luft.
|
|
Der Stickstoff der Luft wird hierbei nicht verändert.
|
|
|
|
Also die Luft muß an das Brennmaterial herangeführt werden, geschieht dies
|
|
nicht, weil im Ofen noch zu viel Asche liegt, so kann die beste Kohle nicht
|
|
brennen und auch nicht erwärmen.
|
|
|
|
Wie wird dieser einfache Vorgang so häufig mißachtet. Das Feuer brennt
|
|
nicht, der Ofen zieht nicht mehr, die Kohlen taugen nichts! Das sind die
|
|
Redensarten nachlässiger Dienstboten.
|
|
|
|
Hält man die Oefen nicht in Ordnung, so sind auch direkte Verluste damit
|
|
verknüpft. Die eingeworfenen Kohlen verschlacken, verbrennen aber nicht
|
|
vollkommen. Den Schaden hat immer die Herrschaft zu tragen.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Die Fische &c.
|
|
|
|
|
|
Das Fleisch der Fische ist ebenso nahrhaft und ebenso gesund und verdaulich
|
|
wie das Fleisch anderer Tiere.
|
|
|
|
Wenn möglich sollen die Fische erst kurz vor der Zubereitung getötet
|
|
werden. Das Fleisch der Fische verdirbt sehr schnell und kommen die
|
|
Seefische daher stets in Eis verpackt in das Binnenland. Flußfische, welche
|
|
in sumpfigen Gewässern gelebt haben, verlieren ihren Wohlgeschmack. Das
|
|
Fleisch nimmt einen moderigen Geschmack an.
|
|
|
|
Für die Volksernährung kommen hauptsächlich der Häring und der Schellfisch
|
|
in Betracht. Der erstere enthält reichlich Eiweiß und viel Fett und ist
|
|
imstande eine allein nicht genügende Mahlzeit z. B. Kartoffeln oder Reis,
|
|
zu einer völlig ausreichenden zu machen. Schellfische enthalten nur wenig
|
|
Fett und werden stets mit Fett gegessen. Die seltenen Fische wie Forelle,
|
|
Lachs, Karpfen &c. sind heute Luxusartikel und werden teuer bezahlt.
|
|
|
|
Die Sardinen in Oel werden besonders aus Frankreich zu uns gebracht. Die
|
|
Fische kommen in großen Mengen an die französische Küste, werden nach dem
|
|
Fange gesalzen, abgewaschen, in kochendes Olivenöl ca. eine Minute
|
|
eingetaucht, in Blechdosen verpackt und nach dem Zulöten versandt.
|
|
|
|
Das Fleisch der _Krebse_, Krabben und Hummer ist hart und schwer
|
|
verdaulich; sie gelten bei uns als Delikatesse und werden als solche hoch
|
|
bezahlt.
|
|
|
|
Das Fleisch der Auster ist sehr leicht verdaulich. Die Auster wird meistens
|
|
lebend gegessen, weil das Fleisch außerordentlich schnell verdirbt.
|
|
|
|
Beim Oeffnen der Schalen sieht man das Tier in einer wässerigen Flüssigkeit
|
|
liegen, welche von Unerfahrenen als Meerwasser betrachtet und weggegossen
|
|
wird. Dies ist nicht richtig, denn diese Flüssigkeit macht einen
|
|
wesentlichen Teil des Tieres aus.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Die verschiedenen Fleischsorten.
|
|
|
|
|
|
Das Rindfleisch ist von allen Fleischsorten am meisten mit rotem Blutsaft
|
|
angefüllt. Es besitzt ein dichteres Gewebe als andere Fleischsorten,
|
|
enthält daher in dem gleichen Volumen mehr Nahrungsstoffe; aus diesem
|
|
Grunde, und weil außerdem sein Geschmack voller und reicher als der anderer
|
|
Fleischsorten ist, hat sich allgemein die Ansicht geltend gemacht, das es
|
|
von allem Fleisch das nahrhafteste ist.
|
|
|
|
Das Sprichwort »Kalbfleisch ist Halbfleisch« hat eine gewisse Berechtigung,
|
|
weil das Fleisch junger Kälber 80% Wasser enthält. Je älter das Kalb wird,
|
|
um so besser wird auch das Fleisch.
|
|
|
|
Hammelfleisch hat feinere Muskelfasern und ein loseres Gewebe wie
|
|
Rindfleisch. Es gilt allgemein als leicht verdaulich und wird deshalb gerne
|
|
als Krankenkost empfohlen.
|
|
|
|
Die Art des Futters ist bei dem Schweine von größtem Einfluß auf die
|
|
Qualität des Fleisches. Wegen des hohen Fettgehaltes gilt das
|
|
Schweinefleisch als schwer verdaulich.
|
|
|
|
Wild und Geflügel haben ein feinfaseriges Fleisch mit dichterem Gewebe als
|
|
das Fleisch der landwirtschaftlichen Schlachttiere. Gekocht und gebraten
|
|
bildet das Fleisch dieser Tiere eine zarte, wohlschmeckende und leicht
|
|
verdauliche Speise. In Folge der stärkeren Bewegung haben diese Tiere
|
|
nur wenig Fett.
|
|
|
|
Das Fleisch der meisten Fische ist weiß von weißem Blut, es giebt aber auch
|
|
rotblutige Fische, z. B. Lachs. Das Fleisch der Fische schmeckt sehr
|
|
verschieden, hauptsächlich bedingt durch den Geschmack des Fettes. Das
|
|
Fleisch der Fische ist ebenso nahrhaft und ebenso leicht verdaulich wie das
|
|
Fleisch der Tiere.
|
|
|
|
Fleischspeisen sind für den Einzelnen wie für ganze Völker von größtem
|
|
Einfluß auf die Leistungsfähigkeit. Völker, welche viel Fleisch verzehren,
|
|
zeigen große Kraft bei der Arbeit und infolge dieser körperlichen Kraft
|
|
besitzen sie Selbstvertrauen und Energie. Völker, welche fast nur von
|
|
Pflanzenkost leben, sind in geistiger Beziehung feige und vermögen keine
|
|
besondere Kraftentwickelung zu zeigen. Für zivilisierte Völker hat sich
|
|
herausgestellt, daß eine aus Fleisch und Pflanzenteilen hergestellte
|
|
Nahrung am vorteilhaftesten ist.
|
|
|
|
Erwärmt man das Fleisch bis 70°, so zersetzt sich der rote Blutfarbstoff
|
|
und das Fleisch wird grau.
|
|
|
|
Kinder mögen manchmal das Fleisch nicht, weil sie es nicht zerbeißen
|
|
können. Die Kaumuskeln sind noch zu schwach und deshalb muß das Fleisch
|
|
sehr fein zerschnitten sein.
|
|
|
|
Frisches Fleisch wird beim Kochen nicht weich und muß deshalb einige Tage
|
|
hängen. Es findet dann eine Veränderung des Fleisches, wahrscheinlich unter
|
|
Einfluß von Bakterien statt. Jedes Fleisch ist um so leichter verdaulich,
|
|
je besser es gekaut wird oder je feiner es in der Küche gehackt oder
|
|
geschabt oder geklopft wird. Nach dem Schlachten der Tiere tritt die
|
|
Totenstarre ein und diese beruht auf einem Festwerden der flüssigen
|
|
Eiweißlösung, welche den Inhalt der Muskelfasern ausmacht; das Festwerden
|
|
geschieht in ähnlicher Weise wie beim Eiweiß des Hühnereies wenn es erhitzt
|
|
wird. Kurze Zeit nachher wird das Fleisch nach der Totenstarre wieder weich
|
|
und dies ist die richtige Zeit zur Küchenverwendung. Liegt es länger, so
|
|
tritt Fäulnis ein, welche mit einem vorsichtigen Ausdrucke bezeichnet auch
|
|
=Kantgoût= genannt wird.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Fleischbrühe.
|
|
|
|
|
|
Um eine gute Fleischbrühe oder Bouillon zu erhalten, verfährt man in
|
|
folgender Weise.
|
|
|
|
Man wäscht das Fleischstück schnell ab oder reinigt es, wenn nötig, durch
|
|
Abreiben mit einem reinen Tuche. Das Fleisch wird mit kaltem Wasser
|
|
aufgesetzt, ganz langsam erwärmt und im gelinden Kochen erhalten.
|
|
|
|
Das kalte wie das lauwarme Wasser löst einen Teil des Eiweißes aus dem
|
|
Fleische. Später gerinnt dieses Eiweiß, tritt als Schaum an die Oberfläche
|
|
des Wassers und nun erst setzt man Salz hinzu, damit die Fleischsalze
|
|
leichter in das umgebende Wasser dringen können, denn jetzt will man ja die
|
|
Nährbestandteile des Fleisches in der Fleischbrühe haben.
|
|
|
|
Um das Fleisch vollständig auszuziehen, muß man 5-7 Stunden schwach kochen
|
|
lassen, je nach der Art und Größe des Fleischstückes. 1 Kilo muß 3 Stunden
|
|
kochen.
|
|
|
|
Das kalte Wasser entzieht dem Fleische zuerst Fleischsalze und Eiweiß. Die
|
|
Fleischsalze bleiben in der Brühe, das Eiweiß gerinnt, wenn das Wasser heiß
|
|
geworden ist.
|
|
|
|
Das heiße Wasser verwandelt einen Teil des Bindegewebes in Leimsubstanz,
|
|
und diese wird von der Brühe gelöst. Das Fett des Fleisches schmilzt und
|
|
schwimmt auf der Fleischbrühe. Erkaltet die Fleischbrühe später, so
|
|
erstarrt das Fett, und man nimmt es ab, um es bei nächster Gelegenheit zu
|
|
verwenden.
|
|
|
|
Vor allem entzieht das heiße Wasser dem Fleische die wichtigen
|
|
Fleischsalze.
|
|
|
|
Die so erhaltene Fleischbrühe schmeckt kräftig, ist aber kein
|
|
Nahrungsmittel, sondern ein Genußmittel, regt die Verdauung an und wirkt
|
|
auf das Nervensystem belebend.
|
|
|
|
Häufig kocht man auch die Knochen mit aus und erhält in der Fleischbrühe
|
|
auch die Substanzen, welche durch Wasser den Knochen entzogen werden
|
|
können.
|
|
|
|
Die Knorpelsubstanz wird in Leimsubstanz verwandelt und löst sich in der
|
|
heißen Brühe.
|
|
|
|
Die Fleischbrühe reagiert sauer und enthält von anorganischen Verbindungen
|
|
hauptsächlich Phosphorsäure und Kali. Fleischbrühe von Rindfleisch ist am
|
|
kräftigsten; vom Kalbfleisch und Hühnerfleisch milde und vom Wildpret am
|
|
pikantesten.
|
|
|
|
Verwendet man auch Knochen und Knorpel zu der Fleischbrühe, so wird diese
|
|
reicher an Leim und dem Geschmacke nach vollmündiger.
|
|
|
|
Fleischbrühe, in welcher ein Eigelb zerschlagen ist, wird Kindern, welche
|
|
älter wie ein Jahr sind und Rekonvaleszenten gern verordnet. Einen Teller
|
|
Bouillon vor dem Mittagessen zu nehmen kann man nur empfehlen. Die Brühe
|
|
feuchtet den Magen an, erregt die Magensekretion und der Magensaft mischt
|
|
sich leichter mit den festeren Speisen. Aus Rücksicht auf schnelle und
|
|
vollständige Verdauung ist es praktisch, vor den festeren Speisen erst eine
|
|
leichtere weichere Nahrung zu sich zu nehmen.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Gelée.
|
|
|
|
|
|
Die Gelées sind durchsichtige kalte Speisen, welche mit oder ohne Anwendung
|
|
von Gallertstoffen angefertigt werden. Als Gallertstoffe werden Gelatine,
|
|
Agar Agar, Hausenblase oder Kalbsfüße benutzt.
|
|
|
|
Löst man diese Gallertstoffe in einer gewissen Menge Flüssigkeit in der
|
|
Wärme auf und läßt dann wieder erkalten, so erstarrt die gekochte
|
|
Flüssigkeit zu einem Gelée.
|
|
|
|
Der Nährwert dieser Gallertstoffe ist sehr gering, sie enthalten keine
|
|
Nährstoffe, sondern sind Luxusspeisen, welche meistens als Nachtisch
|
|
serviert werden.
|
|
|
|
Bei den süßen Gelées oder den Fruchtgelées, denen man größere Mengen Zucker
|
|
zusetzt, dient der Zucker als Würze, wirkt aber gleichzeitig als Nährstoff.
|
|
|
|
Aus frischen, unvergohrenen Fruchtsäften, z. B. Johannisbeersaft, kann man
|
|
nach Beigabe von Zucker Gelées kochen, ohne Gelatine hinzufügen zu müssen.
|
|
Die frischen Fruchtsäfte enthalten Pektinstoffe, welche ein Erstarren des
|
|
Saftes beim Erkalten hervorbringen. Läßt man die Fruchtsäfte jedoch gären,
|
|
so werden die Pektinstoffe zersetzt und geben beim Erkalten keine Gelées
|
|
mehr.
|
|
|
|
|
|
Gelée aus Agar Agar.
|
|
|
|
Um ein Liter Gelée herzustellen verwendet man 5 Stangen Agar Agar. Diese
|
|
Stangen werden ¼ Stunde in einem Liter Wasser eingeweicht,
|
|
herausgenommen, ausgedrückt und zerzupft. Mit einem Liter Wasser stellt man
|
|
sie 2 Stunden heiß, ohne die Flüssigkeit zum Kochen zu bringen.
|
|
|
|
Will man das Gelée ganz klar haben, so zerquirlt man 2 Eiweiß in wenig
|
|
Wasser, giebt sie in die etwas erkaltete Geléemasse, rührt um und stellt
|
|
wieder aufs Feuer. Das Eiweiß gerinnt und bindet alle trübemachenden
|
|
Fäserchen. Jetzt filtriert man durch ein ausgewaschenes leinenes Tuch und
|
|
stellt zum Erkalten bei Seite.
|
|
|
|
Will man ein Gelée aus Gelatine machen, so nimmt man auf ein Liter
|
|
Flüssigkeit im Sommer 100 =g= und im Winter 80 =g= Gelatineblätter. Die
|
|
Blätter wischt man mit kaltem Wasser ab und löst sie durch Kochen auf. Nach
|
|
dem Lösen klärt man, wie oben mitgeteilt, durch 2 Eiweiß und filtriert.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Gemüse, Kräuter und Salate.
|
|
|
|
|
|
Das Kochen der Gemüse hat den Zweck, diese für den menschlichen Organismus
|
|
leichter verdaulich zu machen. Vollständig gereinigt legt man sie in die
|
|
_kochende Fleischbrühe_ oder in kochendes, leicht gesalzenes Wasser und
|
|
überläßt sie so lange der Siedetemperatur, bis sie weich sind.
|
|
|
|
Auch hier ist es wichtig, daß der Pflanzensaft in den Blättern bleibt, denn
|
|
mit kaltem Wasser ausgelaugt, bleibt nichts zurück, wie ein geschmackloses
|
|
Zellengewebe.
|
|
|
|
Um dem Gemüse die schöne grüne Farbe zu erhalten, muß man _kochende_
|
|
Fleischbrühe verwenden und darf den Deckel nicht auf den Topf legen. Der
|
|
Dampf mit seinen flüchtigen Bestandteilen muß entweichen können.
|
|
|
|
Die grüne Farbe rührt her von dem in den Zellen befindlichen Blattgrün, und
|
|
dieses Blattgrün behält seine Zusammensetzung nur bei obigem Verfahren.
|
|
|
|
Die scharfen Bestandteile des Blattgrüns werden durch schnelles Abkochen
|
|
zersetzt.
|
|
|
|
Alle grünen Gemüse, alle Kohlarten und Rüben müssen in ihrem eigenen Safte
|
|
gekocht werden, damit sie, ebenso wie das Fleisch, ihren Nährwert behalten.
|
|
Viele dieser Gemüse geben an kochendes Wasser färbende und übelriechende
|
|
Stoffe ab. Um diese Stoffe zu entfernen, werden diese Gemüse abgebrüht und
|
|
das Wasser dann abgegossen.
|
|
|
|
Uebergießt man die grünen Gemüse mit kochendem Wasser, so läßt sich im
|
|
Dampfe das sehr unangenehm riechende Schwefelwasserstoffgas nachweisen.
|
|
|
|
Giebt man in die Fleischbrühe oder in das Wasser, welches zum Kochen der
|
|
Gemüse benutzt werden soll, einen halben Theelöffel voll Dr. _Oetker's
|
|
Kochpulver_, so werden die Gemüse viel schneller weich und viel
|
|
verdaulicher. Z. B. Spinat, Grünkohl, Schwarzwurzel, Weißkraut.
|
|
|
|
Das Kochen der grünen Gemüse veranlaßt zuerst das Absterben der vorher
|
|
lebenden Zellen. Der Zellsaft fließt aus und Wasser dringt in die Zellen.
|
|
Am besten erkennt man dies beim Kochen der roten Rüben. In kaltes Wasser
|
|
gelegt bleibt das Wasser hell, kocht man jedoch, so fließt der rote Saft
|
|
der Zellen in das umgebende Wasser.
|
|
|
|
Eine weitere Einwirkung der Hitze ist das Gerinnen des Eiweißes und ein
|
|
Aufquellen der Stärkemehlkörner, welche fast in allen Gemüsen mehr oder
|
|
weniger sich finden.
|
|
|
|
Der Nährwert der Gemüse ist ein geringer und werden sie nur als eine
|
|
angenehme Zuspeise genossen; sind aber trotzdem für das Wohlbefinden von
|
|
großer Bedeutung, weil sie mit den Nahrungsstoffen den Magen füllen und
|
|
hierdurch das angenehme Gefühl der Sättigung hervorrufen.
|
|
|
|
Einige dieser Gewächse werden nur wegen ihrer eigentümlichen Bestandteile
|
|
auf den Tisch gebracht. So rührt der sauere Geschmack des Sauerampfers vom
|
|
saueren oxalsauren Kalk her. Der Kopfsalat enthält saueres zitronensaures
|
|
Kalium. Der scharfe Geschmack des Rettigs, der Radieschen, der Zwiebeln und
|
|
des Meerrettig ist bedingt durch Senföl. Diese Kräuter und Salate sind also
|
|
Genußmittel, aber keine Nahrungsmittel.
|
|
|
|
Das Einsalzen geschieht bei Kohl, Bohnen, Rüben und Gurken; Kohl und Bohnen
|
|
werden nach dem Zerschneiden mit Salz und Gewürzen in einem Faß
|
|
eingestampft. Das Salz entzieht dem Gemüse einen Teil des Wassers und
|
|
bildet eine Salzlake. Die Menge des angewandten Salzes ist aber nicht groß
|
|
genug um eine Gärung zu verhindern. Es findet eine Milchsäure-Gärung statt
|
|
und die entstandene Milchsäure wirkt fäulnishemmend. Aus diesem Grunde
|
|
haben Sauerkohl und Faßbohnen einen saueren Geschmack.
|
|
|
|
Gurken und rote Rüben werden mit Essig und Gewürzen eingemacht. Hier
|
|
verhindert der Essig das Verderben.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Die Gewürze.
|
|
|
|
|
|
Unsere wichtigsten Nahrungsmittel wie reines Eiweiß, reine Stärke, reines
|
|
Fett sind geschmacklos und nur durch Hinzugabe von Gewürzen ist es uns
|
|
möglich, diese unbedingt notwendigen Nahrungsmittel mit Wohlbehagen zu
|
|
genießen.
|
|
|
|
Der Zucker ist Nahrungsmittel und gleichzeitig Genußmittel.
|
|
|
|
Das _Kochsalz_ ist Nahrungsmittel und Genußmittel; kein Mensch kann ohne
|
|
Kochsalz leben. Das Salz ist ein nie fehlender Bestandteil des Blutes. Alle
|
|
pflanzenfressenden Tiere haben Heißhunger nach Salz; aber die Tiere, welche
|
|
nur Fleisch fressen, haben kein Salz nötig, weil sie das salzhaltige
|
|
Fleisch und Blut der gefangenen Tiere aufnehmen und so für ihren eigenen
|
|
Körper genug Kochsalz aufnehmen.
|
|
|
|
Je reiner das Salz ist, um so schöner für den Tisch. Dann bleibt es auch
|
|
längere Zeit trocken. Ein feucht werdendes Salz ist nicht genug gereinigt.
|
|
|
|
Manchmal hört man auch die Ansicht vertreten, die eine Sorte Salz sei
|
|
kräftiger wie eine andere. Das ist eine falsche Ansicht, Salz ist Salz, und
|
|
wenn man eine Speise mit abgewogenen Mengen Salz würzt, so wird nachher
|
|
Niemand herausschmecken, ob man die eine oder die andere Sorte Salz benutzt
|
|
hat.
|
|
|
|
Den Würzstoffen unserer Speisen sind auch folgende zuzuzählen, welche alle
|
|
auf dem Wege des Reflexes die Verdauungsthätigkeit erhöhen.
|
|
|
|
Zucker, Kochsalz, scharfschmeckende Substanzen und ätherische Oele und
|
|
Weine regen, auf die Zunge gebracht, die Sekretion der Speicheldrüsen und
|
|
die Abscheidung des Magensaftes an. Aus diesem Grunde trinkt man vor
|
|
größeren Mahlzeiten ein Glas starken Wein oder eine Tasse Bouillon oder man
|
|
ißt ein Schnittchen mit Caviar.
|
|
|
|
Als wirkliche
|
|
|
|
$Genußmittel$
|
|
|
|
bezeichnet man die Substanzen, welche erst nach Aufnahme in den
|
|
Blutkreislauf ihre Wirkung auf das Nervensystem ausüben können. Hierher
|
|
gehören alle alkoholhaltigen Getränke, Kaffee, Thee und Tabak. Diese
|
|
charakteristisch wirkenden organischen Stoffe könnte man passend als
|
|
Nervenreizmittel bezeichnen und sind sie in vernünftigem Maaße benutzt
|
|
keineswegs als etwas durchaus Schädliches zu bezeichnen.
|
|
|
|
O. Funke giebt seiner Ansicht folgenden treffenden Ausdruck:
|
|
|
|
»Es ist thöricht und unberechtigt, auch den bescheidensten Genuß der
|
|
genannten Reizmittel zu verwerfen. Man braucht sie nicht damit in Schutz zu
|
|
nehmen, daß der Trieb, sie in irgend welcher Form sich zu verschaffen,
|
|
wiederum der Ausfluß eines untilgbaren Menscheninstinktes ist, der sich zu
|
|
allen Zeiten und bei allen Völkern geltend gemacht hat.
|
|
|
|
Man braucht sich nur zu fragen: »Muß denn unsere Maschine, wie das Pendel
|
|
der Uhr, immer in demselben monotonen, langweiligen Tempo arbeiten? Was
|
|
schadet es ihr denn, wenn sie von Zeit zu Zeit mit etwas stärker gespanntem
|
|
Dampf etwas rascher pumpt, sobald sie nur in den darauffolgenden
|
|
Intervallen bei langsamerer Arbeit die kleine Luxusausgabe von Kraft aus
|
|
dem genügenden Vorrat wieder einbringen und etwaige kleinere Defekte ihres
|
|
Mechanismus wieder ausbessern kann?« Wahrlich, manche leuchtende,
|
|
fruchtbringende Idee ist schon aus einem Römer duftenden Rheinweines
|
|
geboren, welche vielleicht nie den nüchternen Wasserkrügen der Vegetarianer
|
|
entstiegen wäre; manch bitteres Herzweh, das bei Himbeerlimonade tiefer
|
|
gefressen hätte, hat ein Schälchen Kaffee gemildert; manche Sorge, manche
|
|
Grille hat sich mit dem Rauch einer Zigarre verflüchtigt und das ist doch
|
|
auch etwas wert in so mancher armseligen Menschenexistenz.«
|
|
|
|
|
|
Gewürze!
|
|
|
|
Es giebt eine Anzahl Kräuter, Samen und Früchte, welche sich im Haushalte
|
|
eingebürgert haben ohne jedoch Nahrungsmittel zu sein. Diese Pflanzenteile
|
|
haben einen auffallenden Geruch oder Geschmack und deshalb benutzt man sie
|
|
um Speisen mit diesem Geschmacke zu durchtränken.
|
|
|
|
Diese Gewürze gehören zu den Genußmitteln und sind deshalb von größter
|
|
Bedeutung für den Wohlgeschmack unserer Hauptnahrungsmittel. Das was wir im
|
|
Allgemeinen als Geschmack bezeichnen ist vielmehr ein Riechen wie ein
|
|
Schmecken und wer einen tüchtigen Schnupfen hat wird finden, daß auch der
|
|
Geschmack der Speisen sehr nachgelassen hat.
|
|
|
|
Für alle Kuchen und Puddings hat sich nun Zitronen und Vanille am meisten
|
|
eingeführt. Von der Zitrone reibt man die gelbe Außenhaut mit dem
|
|
aetherischen Oele ab und verwendet nach Belieben.
|
|
|
|
Die Vanille-Schoten zerstößt man mit Zucker oder kocht sie mit Milch aus.
|
|
Da nun die Vanilleschoten sehr teuer sind, so hat sich in letzter Zeit
|
|
Vanillin-Zucker eingeführt und die kleinen 10 Pfg. Päckchen, welche von
|
|
Dr. Oetker versandt werden, finden immer mehr den Beifall der
|
|
Hausfrauen.
|
|
|
|
Was man früher mit 50-75 Pfg. bezahlen mußte, erhält man jetzt für 10 Pfg.
|
|
Es giebt kaum einen anderen Küchenartikel, welcher sich so schnell
|
|
eingeführt hat. Um Puddings, Getränke, Saucen, Kuchen &c. mit dem
|
|
prächtigen Vanille-Aroma zu versehen, braucht man nur von diesem
|
|
Vanillin-Zucker unterzurühren.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Der Käse.
|
|
|
|
|
|
Alle scheinbar so verschiedenen Käse werden mit geringen Abweichungen auf
|
|
die nämliche Art bereitet. Als Rohmaterial dient die Milch, welche mit
|
|
Labessenz oder Labpulver versetzt den Käsestoff in festen Gerinnsel
|
|
ausfallen läßt. Dieser Käsestoff wird gepreßt, damit alle Milch entfernt
|
|
wird, gewürzt und in bestimmte Formen gebracht. Ein Hauptunterschied
|
|
besteht darin, welche Art von Milch man verwendet.
|
|
|
|
Stellt man den Käse aus frischer nicht abgerahmter Milch her, so erhält man
|
|
Rahmkäse. Verwendet man abgerahmte süße Milch, so erhält man einen
|
|
Süßmilchkäse. Hat man aber abgerahmte saure Milch benutzt, so ist
|
|
Sauermilchkäse das Resultat.
|
|
|
|
Sogenannte Handkäse oder Bauernkäse sind Sauermilchkäse, welche mit Salz
|
|
und Kümmel vermischt überall auf den Markt kommen. Allgemeiner bekannt sind
|
|
von diesen Sauermilchkäsen der Mainzer, Harzer und Nieheimer Käse.
|
|
|
|
Ist der Käse geformt, so kommt er in die Keller zum Reifen. Unter dem
|
|
Reifwerden des Käse versteht man eine Veränderung des Eiweißes. Diese
|
|
Veränderung des Eiweißes bringt auch ein anderes Aroma des Käse hervor.
|
|
Gleichzeitig findet in der ganzen Masse des Käse eine durch sehr kleine
|
|
Lebewesen der Pflanzenwelt hervorgebrachte Gärung statt. Auch hierbei
|
|
entstehen geringe Mengen riechender Substanzen, z. B. Buttersäure und die
|
|
nicht riechende Kohlensäure. Durch diese Kohlensäure entstehen die Löcher,
|
|
welche wir im Schweizerkäse sehen.
|
|
|
|
Der Käse ist leicht verdaulich und wird umso leichter von den
|
|
Verdauungssäften gelöst je lockerer er ist, je feiner er gekaut oder
|
|
geraspelt wird.
|
|
|
|
Käse ist in Bezug auf seinen hohen Nährwert ein billiges Nahrungsmittel und
|
|
kann als solches nicht genug empfohlen werden. Die teueren ausländischen
|
|
Käse sind Luxuskäse und müssen höher bezahlt werden.
|
|
|
|
Aus Schafmilch wird der Roquefortkäse gemacht und die grüne Farbe wird
|
|
durch Schimmelpilze bedingt.
|
|
|
|
Der Käse ist ein außerordentlich wichtiges Nahrungsmittel, da er wegen
|
|
seines hohen Eiweißgehaltes und seiner Fettsubstanz für den Organismus sehr
|
|
wichtig ist, und so niedrig im Preise steht, daß er von Jedermann gekauft
|
|
werden kann. Besonders die Quarkkäse mögen empfohlen sein als Beigabe für
|
|
die Speisen, welche wenig Eiweiß enthalten.
|
|
|
|
Der Käse wird sehr gut verdaut. Einige Menschen giebt es jedoch, welche
|
|
behaupten, abends keinen Käse vertragen zu können. Die teuren Käse sind
|
|
Luxusartikel und der hohe für sie verlangte Preis steht nicht im Einklange
|
|
mit ihrem Nährwerte, sondern der Preis wird bezahlt für den angenehmen
|
|
Geschmack und das pikante Aroma.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Wie bereitet man einen _guten_ Kaffee?
|
|
|
|
|
|
Zu den edelsten Himmelsgaben gehört der braune Trank des Südens, der
|
|
Kaffee, der überall, wo er bekannt wurde, trotz aller Verbote und
|
|
Verdächtigungen, sich schnell zum eigentlichen Hausgetränk einbürgerte. Das
|
|
liebliche Aroma dieser Bohnen mit seinen wohlthuenden Wirkungen auf
|
|
Verdauungsorgane und Nervensystem erfüllt alle Voraussetzungen eines
|
|
Genußmittels für den täglichen Gebrauch, es macht den Kopf klar und die
|
|
Augen hell.
|
|
|
|
Guter Kaffee ist eine Delikatesse, die ihres gleichen sucht. Aber wie vom
|
|
Erhabenen zum Lächerlichen nur ein Schritt ist, so berühren sich auch die
|
|
Gegensätze in der Kunst des Kaffeekochens und leider giebt es da so viele
|
|
Hausfrauen, die ihr nach alter Schablone hergestelltes Getränk, für
|
|
welches der Volksmund eine ganze Reihe lieblicher Kosenamen erfunden hat,
|
|
noch übers Bohnenlied herausstreichen. Ueber den Geschmack läßt sich
|
|
natürlich nicht streiten, wenn aber, wie es so manchmal geschieht, die
|
|
fehlenden Vorzüge eines recht dünnen Getränkes darin gefunden werden
|
|
sollen, daß starker Kaffee für Gesunde nervenschädlich sei, so ist das auf
|
|
alle Fälle eine sehr kühne Behauptung, welche lebhaft an die schöne Fabel
|
|
vom Fuchs und den sauren Trauben erinnert.
|
|
|
|
Gerade diejenigen Stoffe, welche dem Kaffee seinen Wert geben, gehen bei
|
|
der üblichen Weise seiner Bereitung häufig verloren; wenn die gemahlenen
|
|
Bohnen in das siedende Wasser geschüttet werden, dann entwickelt sich
|
|
schnell ein starkes, durch drei bis vier Zimmer dringendes Aroma -- aber
|
|
wie selten kommt doch eine Hausfrau auf den naheliegenden Gedanken, daß die
|
|
Würze, welche in die Luft entweicht, dem fertigen Getränk entzogen werden
|
|
muß! Was nützt es dann, den faden Geschmack des Letzteren durch allerhand
|
|
Zusatzmittel zu verbessern? Der Kenner findet die Täuschung nur zu leicht
|
|
heraus, denn man kann den Kaffee auf solche Weise wohl bitter und schwarz,
|
|
niemals aber wohlschmeckend machen.
|
|
|
|
Etwas besser schon ist das Aufgußverfahren, bei welchem die Bohnen im
|
|
Trichter mit heißem Wasser übergossen werden. Der auf diese Art gewonnene
|
|
Kaffee ist zwar ziemlich gut, denn wenn das durchfließende Wasser auch
|
|
einen Teil der Bestandteile auszieht, so bleibt doch stets noch ein Teil in
|
|
den Bohnen zurück. Sucht man diesen Uebelstand durch besonders feines
|
|
Mahlen der Bohnen zu beseitigen, so erhält man ein trübes oder graues
|
|
Getränk, welches sich schon durch seine äußere Erscheinung nicht recht
|
|
empfiehlt.
|
|
|
|
Die Haupterfordernisse zur Bereitung eines tadellosen Kaffees sind
|
|
reinschmeckende Bohnen und richtige zweckentsprechende Beschaffenheit des
|
|
Wassers, denn dasselbe muß im Stande sein, die wirksamen Stoffe den Bohnen
|
|
zu entziehen und sie vollständig zu binden. Man giebt dem Wasser diese
|
|
Eigenschaft durch einen billigen Zusatz, genannt Dr. Oetker's Kochpulver.
|
|
Dieses weiße Pulver ist eine Mischung von Substanzen, welche sich
|
|
vorzüglich bewährt haben. Erst hierdurch gelingt es, den Kaffee zu dem zu
|
|
machen, was er sein soll, zu einem kräftigen, würzigen, von allen
|
|
unangenehmen Wirkungen freies Hausgetränk.
|
|
|
|
Man verfahre folgendermaßen:
|
|
|
|
Den frisch gemahlenen Kaffee z. B. 3 Lot (nach der alten Methode gemessen)
|
|
giebt man auf den Trichter, füllt einen Löffel mit kochend heißem
|
|
sprudelndem Wasser, giebt in den Löffel eine Messerspitze voll Dr.
|
|
Oetker's Kochpulver und gießt diese Lösung über die gemahlenen Bohnen.
|
|
|
|
Nach einigen Minuten giebt man das übrige, immer im Kochen erhaltene Wasser
|
|
auf den Kaffee und erhält ein Getränk, wie es vorzüglicher nicht
|
|
hergestellt werden kann, und wird der Kaffee den Beifall eines jeden
|
|
Kenners finden.
|
|
|
|
Wie kommt das denn, wird manche Hausfrau fragen, daß ein weißes Pulver dem
|
|
Kaffee eine viel dunklere Farbe und einen volleren Geschmack verleihen
|
|
kann?
|
|
|
|
Wenn Kaffeebohnen geröstet werden, so entwickelt sich auf den Bohnen und in
|
|
den Zellen ein Oel, welches die volle Einwirkung gewöhnlichen Wassers
|
|
verhindert. Das Wasser kann nicht in die Zellen eindringen, kann also aus
|
|
den Zellen auch nichts aufnehmen. Dr. Oetker's Kochpulver giebt dem
|
|
Wasser nun die Eigenschaft, die abstoßenden Eigenschaften des Kaffeeöles zu
|
|
überwinden. Der Kaffee wird also dunkler infolge seines höheren Gehaltes an
|
|
Extrakt. Der Geschmack dieses Kaffees ist voller, runder wie man zu sagen
|
|
pflegt, weil ein solcher Kaffee die Geschmacksnerven in angenehmer Weise
|
|
beeinflußt.
|
|
|
|
Ein guter Kaffee wirkt anreizend und belebend auf das Nervensystem; wer
|
|
hungrig ist und Kaffee trinkt, merkt den Hunger nicht so sehr, aber
|
|
gestillt wird der Hunger durch Kaffee niemals. Der anregende Bestandteil
|
|
ist das Caffeïn.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Kartoffeln.
|
|
|
|
|
|
Das Kochen der Kartoffeln hat den Zweck die in den Kartoffeln enthaltene
|
|
Stärke leichter verdaulich zu machen. Wie soll man die Kartoffeln kochen?
|
|
|
|
Die Kartoffeln werden sorgfältig abgewaschen und geschält.
|
|
|
|
Die geschälten Kartoffeln legt man sofort wieder in kaltes Wasser, sonst
|
|
werden sie mißfarbig.
|
|
|
|
Man setzt sie mit kaltem, gesalzenen Wasser auf das Feuer und bedeckt den
|
|
Topf mit einem Deckel.
|
|
|
|
Der entstandene Schaum wird abgeschöpft und die Kartoffeln so lange
|
|
gekocht, bis sie sich bei dem Stechen weich zeigen. Die Kochzeit ist eine
|
|
viertel bis eine halbe Stunde und hängt von der Art der Kartoffeln ab.
|
|
|
|
Hat man das Kochwasser rein abgegossen, so stellt man den Topf zugedeckt
|
|
noch wenige Minuten auf das Feuer, damit das in den Kartoffeln noch
|
|
vorhandene Wasser verdampfen kann. Man bringt die Kartoffeln in einer
|
|
bedeckten Schüssel auf den Tisch.
|
|
|
|
Je lockerer, je mehliger die Kartoffel geworden ist, um so schöner sieht
|
|
sie aus, und um so leichter ist sie zu verdauen.
|
|
|
|
Die Kartoffeln werden, wie oben gesagt, mit gesalzenem kalten Wasser
|
|
aufgesetzt. Wird das Wasser nun warm, so wird gleichzeitig das Wasser in
|
|
den Zellen der Kartoffel warm, und hat dieses Wasser die Siedehitze
|
|
erreicht, so verlieren die Stärkekörner ihre Form und gehen in Kleister
|
|
über. Gießt man jetzt das Kochwasser ab und läßt die Kartoffeln noch etwas
|
|
auf dem Feuer, so wird das Wasser in den Zellen in Dampf verwandelt,
|
|
zerreißt die Zellen, entweicht und die Kartoffel ist mehlig und
|
|
wohlschmeckend.
|
|
|
|
Noch besser ist es, die Kartoffeln nur im Dampfe gar zu kochen, aber in den
|
|
meisten Haushaltungen haben sich die Dampfkochtöpfe noch nicht eingeführt.
|
|
|
|
Dem Kochwasser der Kartoffeln setzt man Salz zu. Dies hat den Zweck, den
|
|
Kartoffeln einen angenehmen Geschmack zu geben und außerdem den Austritt
|
|
der Kartoffelsalze, welche für die Ernährung wichtig sind, zu verhindern.
|
|
|
|
Will man Pellkartoffeln oder Kartoffeln in der Schale bereiten, so werden
|
|
die Kartoffeln gewaschen und so gekocht, wie oben angegeben ist. Hat man
|
|
das Kochwasser abgegossen, so legt man zwischen Topf und Deckel ein reines
|
|
zusammengelegtes Tuch. Der Dampf kann aus dem Topfe dann nicht so schnell
|
|
entweichen, die Kartoffeln werden noch mehliger, und die Schale platzt auf.
|
|
|
|
Wird die Kartoffel einige Zeit einer Temperatur von 0° ausgesetzt, so geht
|
|
ein kleiner Teil der Stärke in Zucker über und die Kartoffel schmeckt süß.
|
|
Dieser Geschmack ist nicht angenehm, und um ihn zu entfernen, stellt man
|
|
die Kartoffeln einige Tage in einen warmen Raum, z. B. in die Küche. Der
|
|
Zucker verschwindet aus der Kartoffel, weil er durch den Sauerstoff der
|
|
Luft zu Kohlensäure verbrannt wird. Die Kartoffel schmeckt nicht mehr süß
|
|
und kann gebraucht werden.
|
|
|
|
Je mehliger die Kartoffel beim Kochen wird, um so reicher ist sie an
|
|
Stärkemehl, um so wertvoller als Nahrungsmittel.
|
|
|
|
Besonders möge hervorgehoben werden, daß der Kartoffelbrei die beste Form
|
|
ist, um den Nährstoff vollständig oder fast vollständig auszunutzen.
|
|
|
|
Neben den Kartoffeln sind stets Eiweiß- und Fett enthaltende Nahrungsstoffe
|
|
mit zu genießen, weil die Kartoffel gar kein Fett und nur sehr wenig Eiweiß
|
|
enthält. Mit diesen Stoffen läßt sich die Kartoffel zu zahlreichen, sehr
|
|
wohlschmeckenden Speisen vereinigen und ist deshalb für den täglichen
|
|
Gebrauch gar nicht mehr zu entbehren.
|
|
|
|
Die Mohrrüben und die weißen Rüben dienen ebenfalls nur als Beigabe zu
|
|
Fleischkost. Ihr Gehalt an Nährstoffen ist sehr gering.
|
|
|
|
Kartoffeln und Rüben sind für den Verdauungsvorgang sehr wichtig, weil sie
|
|
Verstopfung verhindern; eine Erscheinung, welche häufig eintritt bei
|
|
Menschen, welche viel Fleisch essen.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Das Kochen.
|
|
|
|
|
|
Das Kochen eines Nahrungsmittels hat den Zweck, dieses Nahrungsmittel
|
|
leichter verdaulich und schmackhafter zu machen.
|
|
|
|
Will man ein Stück Fleisch kochen, um es als _Hauptspeise_ auf den Tisch zu
|
|
bringen, so muß man in folgender Weise verfahren.
|
|
|
|
Man bringt das Wasser, in welchem das Fleisch gekocht werden soll, zum
|
|
Sieden und legt das Fleisch hinein. Durch das kalte Fleisch wird das Wasser
|
|
abgekühlt. Man läßt das Wasser stehen, bis es wieder siedet. Jetzt stellt
|
|
man den Topf bei Seite und läßt abkühlen, bis das Wasser nur noch lauwarm
|
|
ist, rückt den Topf jetzt wieder auf das Feuer und läßt ganz schwach
|
|
weiterkochen, bis das Fleisch weich genug ist.
|
|
|
|
Warum muß man das Fleisch so und nicht anders kochen?
|
|
|
|
Legt man das Fleisch in das kochende Wasser, so gerinnt das Eiweiß an der
|
|
Oberfläche des Fleisches und schließt den Fleischsaft so völlig ein, das
|
|
nichts entweichen kann. Würde man das Fleisch jetzt weiterkochen, so würde
|
|
mehr und mehr Eiweiß gerinnen und das Fleisch zähe werden. Deshalb läßt man
|
|
das Wasser abkühlen, damit das Innere des Fleischstückes die Temperatur des
|
|
umgebenden Wassers annimmt.
|
|
|
|
Jetzt stellt man es wieder auf das Feuer. Langsam wird das Wasser und mit
|
|
ihm der Saft im Fleische heißer, und so kocht das Fleisch in seinem eigenen
|
|
Safte weich. Das Resultat ist ein gutes Stück Fleisch, saftig und leicht
|
|
verdaulich.
|
|
|
|
Will man jedoch eine gute _Suppe_ kochen, so muß man gerade entgegengesetzt
|
|
verfahren.
|
|
|
|
Der Zweck ist eine Fleischbrühe zu erhalten, welche die löslichen
|
|
Bestandteile des Fleisches enthält, und dies wird in folgender Weise
|
|
erreicht:
|
|
|
|
Das Fleisch wird in kleine Stücke zerschnitten, mit kaltem Wasser
|
|
aufgesetzt und ganz langsam zum Kochen gebracht. Im Anfange fügt man kein
|
|
Salz hinzu, damit die Fleischsalze um so leichter in das Wasser übergehen.
|
|
Hat es genügend gekocht, so giebt man nach Geschmack Salz und Gewürz hinzu.
|
|
|
|
Will man irgend ein Nahrungsmittel auskochen, so muß man nach diesen
|
|
Grundsätzen handeln und immer wieder bedenken, daß der wichtigste
|
|
Bestandteil des Fleisches und der Gemüse, nämlich das Eiweiß, durch die
|
|
Hitze gerinnt.
|
|
|
|
Beim Kochen des Fleisches werden diesem stets wichtige Bestandteile
|
|
entzogen und deshalb ist es unbedingt erforderlich, die Fleischbrühe als
|
|
Suppe auf den Tisch zu bringen oder das Gemüse in der Fleischbrühe zu
|
|
kochen.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Das Kochen der Hülsenfrüchte.
|
|
|
|
(Erbsen, Bohnen, Linsen.)
|
|
|
|
|
|
Die Hülsenfrüchte sind wegen ihres großen Gehaltes an Eiweißstoffen sehr
|
|
wichtige Nahrungsmittel.
|
|
|
|
Sie sind jedoch schwer verdaulich, müssen deshalb sehr weich gekocht sein
|
|
und dürfen nicht in zu großen Mengen genossen werden.
|
|
|
|
Der wichtigste Bestandteil ist das Eiweiß, Legumin genannt, und da dieses
|
|
mit _hartem_ Wasser nicht weich wird, so muß man das harte Wasser erst
|
|
weich machen. Dies geschieht durch Zusatz von Kochpulver; eine Messerspitze
|
|
voll bis 1 Theelöffel, je nach der Menge der zu kochenden Früchte. Auf ein
|
|
Pfund Erbsen genügen zwei Messerspitzen voll.
|
|
|
|
Durch Beifügung des Kochpulvers wird auch das Stärkemehl der Hülsenfrüchte
|
|
aufgeschlossen und ist dann viel leichter zu verdauen. Durch Beifügung von
|
|
Dr. _Oetker's Kochpulver_ wird der Kalk des Wassers ausgeschieden und in
|
|
den wichtigsten Bestandteil der Knochen umgewandelt. Das Kochpulver giebt
|
|
man stets zuerst in das Wasser, dann erst die Hülsenfrüchte. Früher
|
|
benutzte man zum scheinbaren Weichkochen der Hülsenfrüchte einen Zusatz
|
|
von Soda oder auch doppelkohlensaurem Natron. Heute weiß man jedoch, daß
|
|
das Pflanzeneiweiß sich nur in einem kombinierten Salzgemenge löst, wie es
|
|
unter dem Namen »Dr. _Oetker's Kochpulver_« in den Vertrieb kommt. Der
|
|
Preis ist ein sehr niedriger, damit es in _jeder_ Küche benutzt werden
|
|
kann, zum Vorteil einer besseren Verdauung der wichtigsten Nahrungsmittel.
|
|
|
|
Die grünen Erbsen wie Bohnen sind sehr leicht verdaulich, weil die
|
|
Zellwände noch dünn sind und durch das Kochen auseinander gehen.
|
|
|
|
Die getrockneten reifen Bohnen wie Erbsen und Linsen, müssen längere Zeit
|
|
gekocht werden, um die mehr oder weniger verhärteten Zellwände zu
|
|
erweichen, damit die verdauenden Säfte auf das Eiweiß und auf das
|
|
gequollene Stärkemehl einwirken und in Lösung überführen können.
|
|
|
|
Benutzt man ungeschälte Erbsen, so müssen diese nach dem Weichkochen durch
|
|
ein Sieb gerieben werden, damit die ganz unverdaulichen Schalen entfernt
|
|
werden können.
|
|
|
|
Dürre Erbsen zu kochen. Dieselben werden mit Wasser gekocht, ohne Salz.
|
|
Sind sie weich, dann treibt man sie durch ein Haarsieb, giebt auf 2 Pfund
|
|
Erbsen einen halben Vierling frische Butter in eine gut verzinnte
|
|
Kasserolle, 2 Eßlöffel voll feines Mehl, läßt dieses etwas anziehen, thut
|
|
die durchpassierten Erbsen dazu, verrührt alles zusammen, bis die Masse
|
|
schön glatt ist und giebt, wenn nötig, etwas Fleischbrühe bei. Dann kommt
|
|
Salz, eine Prise weißen Pfeffers und 2 Knoblauchzwiebeln (fein gehackt)
|
|
dazu. Man läßt das Gemüse auf der Platte kochen, damit es nicht anbrennt.
|
|
Beim Anrichten giebt man etwas Jus oder braune Butter darüber. Man kann die
|
|
Erbsen ebenfalls in einem Dampfkochtopf fertig machen, wodurch sie in der
|
|
hälfte Zeit aufgetragen werden können.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Dr. Oetker's Konservierpulver für Fleisch.
|
|
|
|
|
|
Frisches Fleisch verdirbt im Sommer sehr schnell. Nach 24 Stunden schon
|
|
beginnt die Zersetzung; hervorgerufen durch die Bacterien, welche aus der
|
|
Luft auf das Fleisch fallen. Da nun frisches Fleisch frei von Bacterien
|
|
ist, so beruht alles Konservieren des Fleisches in einer Vernichtung der
|
|
aufgefallenen Bacterien. Die Oberfläche des Fleisches muß so verändert
|
|
werden, daß die Bacterien sich nicht entwickeln können.
|
|
|
|
Will man das frische Fleisch für Küchenzwecke circa 8 Tage konservieren, so
|
|
geschieht dies am einfachsten durch Einreiben des Fleisches mit Dr.
|
|
Oetker's Konservierpulver. Das Fleisch nimmt dann keinen unangenehmen
|
|
Geruch an, behält seine schöne Farbe und seinen vollen Nährwert.
|
|
|
|
Wenn das vom Metzger bezogene Fleisch schon etwas riecht, so verliert es
|
|
beim Einreiben mit diesem Pulver den Geruch sofort.
|
|
|
|
Dieses Konservierpulver ist durchaus unschädlich. Will man das eingeriebene
|
|
Fleisch verwenden, so spült man es vor dem Kochen oder Braten mit Wasser
|
|
ab, wodurch das Konservierpulver entfernt wird.
|
|
|
|
Es ist in den Küchen Gewohnheit geworden, Fleisch in Milch oder Essig zu
|
|
legen, um das Fleisch längere Zeit aufbewahren zu können. Der Essig wirkt
|
|
konservierend in Folge seines Gehaltes an Essigsäure.
|
|
|
|
Die Milch wird nach wenigen Tagen sauer und dann wirkt die entstandene
|
|
Milchsäure konservierend. Die Milch muß aber erneuert werden, damit sie
|
|
keinen fauligen Geruch annimmt. Immer ist es praktisch, in dem Essig sowohl
|
|
wie in der Milch einen Theelöffel voll Dr. Oetker's Konservierpulver zu
|
|
lösen. Die Wirksamkeit wird hierdurch erhöht.
|
|
|
|
Der Preis dieses Konservierpulvers ist ein niedriger. Jede Hausfrau wird es
|
|
gern verwenden, wenn sie bedenkt, wie viel Fleischstücke sie noch
|
|
verwenden kann, welche man früher in Folge eingetretener Verwesung
|
|
wegwerfen mußte.
|
|
|
|
In Päckchen =à= 10 Pfg. ist es in den Geschäften zu haben, welche den
|
|
Vertrieb von Dr. Oetker's Küchenfabrikaten übernommen haben.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Die Luft.
|
|
|
|
|
|
Für das Leben der Menschen, Tiere und Pflanzen ist die uns umgebende Luft
|
|
von größter Wichtigkeit. Von Luft allein kann niemand leben, ohne Luft aber
|
|
auch nicht.
|
|
|
|
Bei der Atmung der Menschen und Tiere wird beständig Sauerstoff aufgenommen
|
|
und Kohlensäure ausgeatmet.
|
|
|
|
Wenn in einem geschlossenen Raume, z. B. Schulen, Konzertsälen &c., eine
|
|
große Anzahl Menschen längere Zeit beieinander sind, so wird die Luft für
|
|
alle unerträglich. Früher glaubte man, dies rühre von der Kohlensäure her,
|
|
welche ausgeatmet wird. Versuche haben jedoch bewiesen, daß dies nicht der
|
|
Fall ist.
|
|
|
|
Die Luft in übermäßig besetzten Räumen wird schlecht und drückend durch
|
|
andere uns noch unbekannte Produkte des Atems, sei es durch die ausgeatmete
|
|
Lungenluft oder durch Schweißbildung oder durch Atmung der Hauptporen.
|
|
|
|
Die Luft ist häufig mit Staub verunreinigt; der Wind nimmt ihn mit wo er
|
|
ihn findet und läßt ihn nach Aufhören der Strömungen wieder fallen. Die
|
|
Mineralsubstanzen, welche der Wind mit sich bringt, sind für die Menschen
|
|
von geringer Bedeutung. Wichtig sind jedoch die organischen Bestandteile,
|
|
welche vom Winde aufgerührt überall sich niederlassen.
|
|
|
|
Die uns umgebende Luft ist erfüllt von einer großen Menge kleiner Lebewesen
|
|
der verschiedensten Art, die mit den Bewegungen der Luft überall
|
|
hinwandern. Fallen diese Lebewesen auf ihren Wanderungen auf einen Boden,
|
|
welcher sie festhält und welcher ihrer Entwickelung günstig ist, so
|
|
entwickeln sie sich weiter und geben zur Erscheinung der verschiedensten
|
|
Pflanzengebilde Veranlassung.
|
|
|
|
Diese sich so entwickelnden mikroskopisch kleinen Pflänzchen nützen uns
|
|
Menschen oder bringen uns Schaden oder lassen uns gleichgültig.
|
|
|
|
Bei der Gärung der Spiritusmaische, bei der Selbstgärung mancher Biere, bei
|
|
der Essiggärung, bei der Brotgärung und bei der Weingärung nützen sie uns.
|
|
Fallen sie jedoch auf unsere Nahrungsmittel, z. B. Brot, so entsteht
|
|
Schimmel und wir können es nicht mehr genießen. Fallen die Pilze &c. in die
|
|
Milch, so wird diese sauer; kommen diese kleinen Lebewesen in eine Wunde,
|
|
welche wir uns zugezogen haben, so fängt die Wunde an zu eitern. Ein
|
|
Fleischstück wird an der Luft faul, weil die kleinen Pflanzen auf das
|
|
Fleisch fallen, sich zu Milliarden vermehren und es ungenießbar machen.
|
|
|
|
Das Konservieren unserer Nahrungsmittel beruht darauf, daß wir versuchen,
|
|
in irgend einer Weise das Auffallen dieser kleinen Lebewesen zu verhindern.
|
|
|
|
Die Luft großer Städte wird durch die Verbrennungsprodukte der Steinkohlen
|
|
verschlechtert. Die Kohlen enthalten stets Schwefel, der Schwefel verbrennt
|
|
zu schwefliger Säure.
|
|
|
|
Bei jeder Beleuchtung wird die Luft der Wohnräume verschlechtert durch die
|
|
Verbrennungsprodukte. Bei Gasbeleuchtung bildet sich auch salpetrige Säure.
|
|
Vielleicht ist dies die Ursache, daß in Zimmern mit Gasbeleuchtung,
|
|
empfindliche Pflanzen nicht gedeihen.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Milch.
|
|
|
|
|
|
Die Milch ist für die Ernährung des Menschen von größter Wichtigkeit.
|
|
|
|
Da man der Milch nicht ansehen kann, ob sie von einem gesunden oder kranken
|
|
Tiere stammt, so genieße man die Milch niemals ungekocht.
|
|
|
|
Läßt man die Milch einige Zeit stehen, so steigen die leichteren
|
|
Fetttröpfchen in die Höhe und bilden den Rahm.
|
|
|
|
Läßt man Milch einige Zeit stehen, so zersetzt sich der Milchzucker unter
|
|
dem Einfluß von Organismen in Milchsäure. Durch diese Milchsäure wird der
|
|
Käsestoff der Milch abgeschieden.
|
|
|
|
Will man das Sauerwerden einige Tage lang verhindern, so muß die Milch
|
|
sofort nach Empfang aufgekocht werden, damit die Organismen, welche das
|
|
Sauerwerden hervorrufen, vernichtet werden.
|
|
|
|
Hat die Milch eine auffallende Farbe, besonderen Geruch oder Geschmack, so
|
|
weise man sie zurück.
|
|
|
|
Es ist allgemein bekannt, daß man Milch durch Kochen haltbar machen kann;
|
|
wenigstens 1 bis 2 Tage, wie es für den Haushalt meistens genügt.
|
|
|
|
Kocht man die Milch zu lange, so wird der Käsestoff verändert und löst sich
|
|
nicht mehr so schnell im Magensaft.
|
|
|
|
Eine große Anzahl der Pilze, welche sich in ungekochter Milch befinden,
|
|
wird durch dieses Kochen unschädlich gemacht. Einigen Arten schadet das
|
|
Aufkochen jedoch nicht und diese sind es, welche im Sommer den Säuglingen
|
|
so sehr viele Beschwerden machen und häufig den Tod herbeiführen.
|
|
|
|
Besonders sind es die Milchsäurebakterien, welche den Milchzucker unter
|
|
starker Gasbildung zersetzen. Die Krankheiten, welche dabei auftreten,
|
|
haben ihren Sitz im Magen und dann stellt sich nach genossener Milch
|
|
Erbrechen ein; oder die Zersetzung des Milchzuckers findet im Dünndarm oder
|
|
Dickdarm statt; die gebildete Milchsäure reizt die empfindlichen
|
|
Schleimhäute und Diarrhöe ist die Folge.
|
|
|
|
Was kann man nun thun, um die Säuglinge, welche auf künstliche Ernährung
|
|
angewiesen sind, über die gefährliche Sommerzeit hinüberzubringen und
|
|
soweit es möglich ist gegen diese Krankheiten zu schützen?
|
|
|
|
1. Die Auswahl eines Milchlieferanten, welcher stets
|
|
frische, mit möglichster Reinlichkeit gemolkene Milch
|
|
liefert.
|
|
|
|
2. Sofortiges Aufkochen der Milch nach dem Empfange.
|
|
|
|
3. Beziehen der Milch in weißen Glasflaschen, deren
|
|
Reinlichkeit leichter zu kontrollieren ist wie die der
|
|
großen Blechkannen.
|
|
|
|
Treten trotzdem Erbrechen und Diarrhöe ein, so ist der Arzt der allein
|
|
maßgebende Berater. Man warte nicht in der Hoffnung, daß es am nächsten
|
|
Tage besser werde, sondern man schicke sofort zum Arzte.
|
|
|
|
Ein Kind im Alter bis zu 6 oder 7 Monaten ist nicht im Stande, Stärkemehl
|
|
oder stärkemehlhaltige Nahrungsmittel zu verdauen. Wenn trotzdem den
|
|
Kindern derartige Speisen gegeben werden, so ist eine Störung der Verdauung
|
|
die Folge. Ist ein Kind ein Jahr alt, so werden stärkemehlhaltige Speisen
|
|
schon vertragen, besonders wenn diese durch Kochen in Milch vollkommen
|
|
aufgeschlossen sind. Ein Kind soll auch keine von den schweren verdaulichen
|
|
Speisen, wie Roggenbrot oder Kartoffeln, in größeren Mengen genießen, weil
|
|
die Organe zu sehr angefüllt werden.
|
|
|
|
Von den leicht verdaulichen Speisen lasse man ein Kind so lange essen bis
|
|
es aufhört. Eine Gefräßigkeit unter Kindern giebt es nicht. Jedes Kind wird
|
|
nur soviel verlangen bis es satt ist. Ein Kind braucht aber im Verhältnis
|
|
zum Erwachsenen weit mehr Nahrung; der Körper will doch größer werden,
|
|
während der Erwachsene nur soviel gebraucht, wie er zur Erhaltung seiner
|
|
Kräfte nötig hat.
|
|
|
|
Es kommt vor, daß ein Kind gegen gewisse Nahrungsmittel einen
|
|
ausgesprochenen Widerwillen hat; dann zwinge man das Kind nicht zur
|
|
Aufnahme, sonst tritt Brechreiz ein. Die sogenannte Leckerheit des Kindes
|
|
verliert sich, wenn ihm nach und nach die Speisen der Erwachsenen in
|
|
_kleinen_ Mengen vorgesetzt werden. Ein lebhaftes Kind verlangt mehr
|
|
Nahrung wie ein ruhiges Kind. Je lebhafter ein Kind ist, um so mehr Arbeit
|
|
leistet es und um so mehr Nahrung muß es haben, damit die verbrauchten
|
|
Stoffe ersetzt werden.
|
|
|
|
Je besser das Futter ist, welches eine Kuh bekommt, um so besser ist die
|
|
Milch. Manche scharfe Stoffe gehen in die Milch über und erteilen dieser
|
|
einen unangenehmen Geschmack, z. B. Steckrüben oder Rapskuchen.
|
|
|
|
Die Milch für Kinder muß stets aufgekocht werden und nach dem Kochen muß
|
|
der Milchtopf zugedeckt werden damit aus der Luft keine Pilze, Bakterien
|
|
und Fliegen hineinfallen.
|
|
|
|
Der Milchkochapparat nach Professor Soxleth ist sehr verbreitet und gebe
|
|
ich hier die Vorschrift zu seiner Benutzung, damit die Mütter sich zum
|
|
Vorteile der Säuglinge danach richten können.
|
|
|
|
_Gebrauchs-Anweisung._
|
|
|
|
1. Man verwendet möglichst frische Milch, und zwar Mischmilch von mehreren
|
|
Kühen, nicht die Milch _einer_ Kuh, verdünnt die Milch mit Wasser, giebt
|
|
ihr passende Zusätze -- bevor man sie erhitzt -- oder verwendet sie im
|
|
unverdünnten Zustande, nach Angabe des Arztes. Zur Bereitung der Mischungen
|
|
dient das geschnäbelte Misch- und Einfüllglas, welches 1½ Liter faßt und
|
|
in 1/10 Liter eingeteilt ist.
|
|
|
|
2. Man füllt die für einen Tagesverbrauch ausreichende Menge der Milch oder
|
|
der Milchmischung mittelst des Einfüllglases in die einzelnen Flaschen,
|
|
welche 150, 200 oder 250 =g= fassen. Die Flaschen werden höchstens so
|
|
voll gefüllt, wie vorstehende Zeichnung anzeigt, können aber auch zu ½,
|
|
¼ &c. voll gefüllt werden.
|
|
|
|
3. Man stellt die gefüllten Flaschen in den Flascheneinsatz, legt auf die
|
|
Mündung jeder Flasche eine Gummischeibe, stülpt über den Hals der Flasche
|
|
die Schutzhülse, stellt den Einsatz in den Kochtopf, füllt letzteren mit so
|
|
viel kaltem Wasser, daß das Wasser im Kochtopf in gleicher Höhe mit der
|
|
Milch in den Flaschen steht, drückt den Blechdeckel in den Topf -- er darf
|
|
nicht lose aufliegen -- und erhitzt auf dem Herde, oder mittelst Gas- oder
|
|
Petroleumofens, zum Kochen. Nachdem man das Wasser ¾ Stunden lang im
|
|
lebhaften Kochen erhalten hat -- wobei der Dampf stets am Deckelrande
|
|
herausblasen muß -- hebt man den Deckel ab, wartet bis sich der Dampf etwas
|
|
verzogen hat und nimmt nun den Einsatz samt Flaschen aus dem Kochtopf. Die
|
|
Flaschen verschließen sich schon beim Abheben des Topfdeckels infolge
|
|
eintretender Abkühlung von selbst (durch den Luftdruck). Sobald, nach etwa
|
|
zehn Minuten, die Gummischeiben sich etwas eingezogen haben, kann man die
|
|
Schutzhülsen abheben; zweckmäßiger ist es jedoch, hiermit bis zum völligen
|
|
Erkalten der Flaschen zu warten, oder die Schutzhülsen überhaupt auf den
|
|
Flaschen bis vor dem Oeffnen zu lassen. Da die Gummischeiben nach der
|
|
Benützung etwas eingedrückt bleiben, so legt man sie bei der nächsten
|
|
Kochung so auf die Flaschenmündung, daß die gewölbte Seite nach oben kommt.
|
|
|
|
4. Soll dem Kinde Milch gereicht werden, so stelle man eine der Flaschen in
|
|
den Wärmebecher, fülle diesen mit kaltem oder lauwarmem Wasser und erhitze
|
|
letzteres mittelst einer kleinen Spirituslampe oder auf dem Herde bis die
|
|
Milch trinkwarm ist, d. h. bis die Flasche nach mehrmaligem Umschütteln an
|
|
das Auge gedrückt, weder das Gefühl von Kühle noch Hitze hervorruft, also
|
|
annähernd Körperwärme angenommen hat. Häufiges Schütteln der Flasche und
|
|
Wiedereinstellen derselben in das Wasser beschleunigt die Erwärmung.
|
|
Einstellen der kalten Flaschen in heißes Wasser oder rasches Abkühlen der
|
|
noch heißen Flaschen im kalten Wasser bewirkt -- wenn die Flasche auch
|
|
nicht sofort springt -- eine solche Veränderung im Glase, daß die Flaschen
|
|
beim nächsten Kochen zerspringen. -- Absolut unstatthaft ist es, sich von
|
|
der Wärme der Milch durch Probieren zu überzeugen, da hierdurch leicht
|
|
Gährungserreger oder Ansteckungsstoffe in die Milch gelangen können.
|
|
|
|
5. Für Spaziergänge oder Reisen können die Milchflaschen auf mehrere
|
|
Stunden dadurch warm erhalten werden, daß man sie heiß macht -- jedoch nur
|
|
so weit, daß die Gummischeiben noch gut eingezogen bleiben -- und dann in
|
|
wollene Tücher einwickelt; hierbei müssen die Schutzhülsen auf den Flaschen
|
|
bleiben.
|
|
|
|
6. Erst wenn die Milch trinkwarm geworden ist und unmittelbar vor der
|
|
Verabreichung derselben öffnet man die Flasche, indem man den Rand der
|
|
Gummischeibe nach aufwärts drückt; hierbei tritt Luft in die Flasche und
|
|
die Gummischeibe liegt nun lose auf der Flaschenmündung.
|
|
|
|
7. Von dem Kinde übrig gelassene Milch soll für die Ernährung des Säuglings
|
|
nicht mehr verwendet werden. Verschlossen gebliebene Flaschen können aber
|
|
am 2. oder 3. Tage ohne Anstand noch benutzt werden.
|
|
|
|
8. Behufs Reinigung der Milchflaschen fülle man dieselben sofort nach dem
|
|
Gebrauch mit Wasser, damit die Milchreste nicht eintrocknen, säubere sie
|
|
mit breiförmig nasser Holzasche und mit Zuhilfenahme der Drehbürste, oder
|
|
man fülle die Flaschen halbvoll mit Emailschrot und Wasser und schüttle sie
|
|
kräftig. Die spiegelblank gereinigten Flaschen stellt man umgekehrt in das
|
|
Holzgestell oder in den Flascheneinsatz. Die von den Flaschen abgenommenen
|
|
Gummischeiben legt man ins Wasser und entfernt vor deren Wiederverwendung
|
|
alle Milchreste durch gründliches Abwischen. Sie erhalten sich am längsten
|
|
gebrauchsfähig, wenn man sie alle 4-6 Wochen mit Lauge -- 1 Teil
|
|
Laugenessenz und 2 Teile Wasser -- eine Stunde lang auskocht. Ebenso sauber
|
|
müssen die Schliffflächen an den Flaschenmündungen sein, sonst ziehen sich
|
|
die Gummiplättchen nicht ein. Flaschen, deren Schliffflächen verletzt sind,
|
|
lassen sich nicht verschließen, sind also durch neue zu ersetzen.
|
|
|
|
Wenn der Arzt keine andere Vorschrift giebt, so gelten für die Anwendung
|
|
folgende Mischverhältnisse von Milch, Wasser und Milchzucker nach dem Alter
|
|
des Kindes:
|
|
|
|
Spaltenüberschriften A = _Alter:_
|
|
B = Kuhmilch Eßlöffel
|
|
C = Abgekochtes Wasser
|
|
D = Verdünnungs-Verhältnis
|
|
E = Milchzucker-Zusatz Theelöffel
|
|
|
|
=========================================================================
|
|
A | B | C | D | E
|
|
------------------------------+-----+-----+-----+------------------------
|
|
bis zur 2. Woche | 1 | 4 | 1:4 | 1 gehäufter
|
|
bis zum Ende des 2. Monats | 1 | 3 | 1:3 | etwas über 1 gestrichener
|
|
bis zum 4. Monat | 1 | 2 | 1:2 | 1 gestrichener
|
|
bis zum 6. Monat | 2 | 2 | 1:1 | knapp 1 gestr.
|
|
bis zum 8. Monat | 2 | 1 | 2:1 | knapp 1 gestr.
|
|
|
|
und von da ab auf 6 Eßlöffel ungemischte Kuhmilch ein gestrichener
|
|
Theelöffel Milchzucker.
|
|
|
|
Die Kuhmilch unterscheidet sich von der Muttermilch durch ihren hohen
|
|
Gehalt an Eiweiß und deshalb muß die Kuhmilch so weit verdünnt werden, daß
|
|
der Gehalt an Eiweiß dem Verhältnisse wie es in der Muttermilch enthalten
|
|
ist, möglichst nahe kommt.
|
|
|
|
Kommt diese verdünnte Kuhmilch in den Magen des Kindes, so gerinnt das
|
|
Eiweiß zu einer dicken Masse und um dies zu verhindern, koche man die Milch
|
|
mit einer Messerspitze voll Gustin, dann scheidet sich das Eiweiß in feinen
|
|
Flocken ab, schließt die Fettkügelchen der Milch ein und der Magensaft kann
|
|
das Eiweiß leicht in Lösung bringen.
|
|
|
|
|
|
Magermilch.
|
|
|
|
Nach dem Buttern erhält man je nach der Methode, welche man angewandt hat,
|
|
eine Magermilch von verschiedener Zusammensetzung.
|
|
|
|
In einem Liter Magermilch sind enthalten 40 Gramm Eiweißstoffe, welche in
|
|
dem Nährwerte 160 Gramm magerem knochenfreien Fleische entsprechen.
|
|
|
|
Ferner sind darin enthalten 47 Gramm Milchzucker, welche einem Nährwerte
|
|
von 20 Gramm Butter entsprechen. Außerdem noch 2½ Gramm Butterfett in
|
|
Gestalt feinst verteilter Tropfen. Rechnet man diese Werte zusammen, so ist
|
|
ein Liter Centrifugenmilch einer Fleischmenge von 182 Gramm gleichwertig.
|
|
|
|
Kostet das Pfund knochenfreies Kochfleisch 75 Pfennig, so haben diese
|
|
182 Gramm einen Wert von 27 Pfennig, während die Molkereien das Liter
|
|
Magermilch gern mit 6 Pfennig verkaufen. Die Nahrungsmittel sind in der
|
|
Magermilch also 4½ mal so billig wie im Fleische.
|
|
|
|
Es giebt für die Menschen, besonders für heranwachsende Kinder, kaum ein
|
|
billigeres Nahrungsmittel, schmeckt dabei sehr angenehm und löscht den
|
|
Durst. Wo es immer möglich ist, gebe man den Kindern die Magermilch als ein
|
|
schönes Sommergetränk. Die süße Magermilch ist eine der billigsten Quellen
|
|
für tierisches Eiweiß. Insbesondere empfiehlt es sich, diese süße
|
|
Magermilch zum backen von Weißbrot zu benutzen.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Der Thee.
|
|
|
|
|
|
Eines der angenehmsten Genußmittel ist der Thee und seine anregende Wirkung
|
|
auf das Nervensystem ist der Wirkung des Kaffees ähnlich. Diese Wirkung
|
|
verdankt der Thee seinem Gehalte an Coffeïn und seinen aromatischen
|
|
Bestandteilen.
|
|
|
|
Die sachgemäße Herstellung eines guten Getränkes muß darauf gerichtet sein,
|
|
daß man dem Thee seinen Gehalt an Coffeïn und sein Aroma entzieht, aber die
|
|
bitteren Gerbstoffe der Theeblätter aufzunehmen vermeidet. Man übergießt
|
|
mit sprudelnd kochendem Wasser, läßt 5 Minuten ziehen und gießt dann von
|
|
den Blättern ab.
|
|
|
|
In dem kochenden Wasser löst sich das Coffeïn oder Theïn und läßt man einen
|
|
starken Theeaufguß erkalten, so trübt er sich, weil etwas von dem gelösten
|
|
Gerbstoffe mit Theïn ausscheidet.
|
|
|
|
Wenn man nach deutscher Art Kaffee bereitet und mit dem Theeaufguß
|
|
vergleicht, so enthält 1 Tasse Kaffee ungefähr viermal so viel wirksames
|
|
anregendes Ponicip wie eine gleiche Menge Thee. In England trinkt man den
|
|
Thee viel stärker. In mancher Beziehung vermag der Thee den Alkohol zu
|
|
ersetzen und es ist nur zu wünschen, daß das Theetrinken sich immer mehr
|
|
einführt als ein wichtiger Hebel zum Bekämpfen der Trunksucht.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Die Verdauung.
|
|
|
|
|
|
Der Vorgang der Verdauung beginnt mit der Einführung der Speisen in den
|
|
Mund, und schon in der Mundhöhle vollziehen sich verschiedene Prozesse.
|
|
|
|
Alle festen Nahrungsmittel werden gekaut und je besser sie gekaut werden,
|
|
um so günstiger werden sie für den Magen und die weitere Verdauung
|
|
vorbereitet.
|
|
|
|
Während des Zerkleinerns der Speisen durch die Zähne mischt sich der
|
|
Speichel mit den Speisen. Durch Einwirkung des Speichels auf das Stärkemehl
|
|
wird ein Teil des letzteren in Zucker verwandelt.
|
|
|
|
Haben die Speisen den Magen erreicht, so unterliegen die Eiweißverbindungen
|
|
der Einwirkung des Magensaftes. Freie Salzsäure und Pepsin verwandeln die
|
|
unlöslichen Eiweißverbindungen in lösliche, welche vom Organismus
|
|
aufgenommen werden können.
|
|
|
|
Hat der Magensaft seine Arbeit vollendet, so geht der Speisebrei in den
|
|
Darm und unterliegt hier der Einwirkung, des Darmsaftes. Was vom Stärkemehl
|
|
in Zucker verwandelt werden kann, geschieht hier; etwa unlöslich gebliebene
|
|
Eiweißstoffe werden hier in aufnahmefähigen Zustand verwandelt; die Fette
|
|
werden so fein verteilt und in so feine mikroskopische Tropfen zerlegt, daß
|
|
sie in die Blutbahn übergehen können.
|
|
|
|
Von den Speisen kann der Körper nur das für sich verwenden, was sich schon
|
|
in Lösung befindet oder durch Einwirkung der verdauenden Säfte aus dem
|
|
unlöslichen in den löslichen Zustand übergeführt werden kann.
|
|
|
|
Jedes Nahrungsmittel muß zu einem Bestandteile des Blutes werden. Ist dies
|
|
nicht möglich, so ist die Substanz auch kein Nahrungsmittel.
|
|
|
|
Alle verdauenden Säfte unsers Organismus können nur auf die Speisen wirken
|
|
bei innigster Berührung und diese völlige Vermischung ist nur wieder
|
|
möglich, wenn die Nahrungsmittel auf das beste vorbereitet sind und so gut
|
|
wie es eben geht gekaut werden. Kartoffelbrei und Erbsenbrei sind viel
|
|
besser zu verdauen wie Kartoffelstücke und ganze Erbsen. Gehacktes Fleisch
|
|
und geriebene Fleischspeisen wie z. B. Lungen-Haché werden viel eher gelöst
|
|
wie ganze Fleischstücke.
|
|
|
|
Leute mit schlechten Zähnen müssen in ihrem eigensten Interesse dafür
|
|
sorgen ihr Gebiß wieder so herstellen zu lassen, daß die Speisen gekaut
|
|
werden können und es ist sehr bedauernswert, daß man nicht alle Fehler
|
|
unseres Körpers in so vollkommener Weise ersetzen kann, wie gerade die
|
|
Zähne.
|
|
|
|
Folgendes ist auch noch zu bedenken und von großer Wichtigkeit für das
|
|
Wohlbefinden. Wenn die Speisen nicht im Magen und Darm gelöst und vom Blute
|
|
aufgenommen werden können, weil die größern Stücke zu widerstandsfähig
|
|
sind, dann beginnen diese Stücke sich im Darm zu zersetzen und in Fäulnis
|
|
überzugehen. Es entwickeln sich Gase, spannen den Unterleib und das
|
|
Mißbehagen ist da.
|
|
|
|
Für Kinder, denen man zu viel Milch eingegeben hat, ist es noch viel
|
|
schlimmer, weil der zarte Organismus leicht Diarrhöe bekommt &c.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Das Wasser.
|
|
|
|
|
|
Ein Quellwasser aus Granitgestein oder aus Kalkbergen bezeichnet man im
|
|
Allgemeinen als das wohlschmeckendste und gesundeste. Das aus diesen
|
|
Gesteinen entspringende Wasser ist absolut klar, farblos, geruch- und
|
|
geschmacklos. Geringe Mengen Erdsalze, Kali- und Kalkverbindungen,
|
|
Kohlensäure und Sauerstoff sind in ihm gelöst.
|
|
|
|
Ein hartes Wasser, welches infolge seines Gypsgehaltes als hart bezeichnet
|
|
werden muß, ist zu verwerfen.
|
|
|
|
Leider ist man gezwungen, das Wasser zu verwenden, wie man es in der Nähe
|
|
der Wohnungen findet. Große und kleine Städte können ja mit immensen
|
|
Kapitalien Wasserleitungen bauen und ihren Bewohnern ein gutes Trinkwasser
|
|
zuführen, aber in den vielen Dörfern und einzelnstehenden Häusern ist man
|
|
gezwungen, das vorhandene Wasser zum Trinken zu verwenden.
|
|
|
|
Für die Bewohner dieser kleinen Ortschaften ist es aber dringend zu raten,
|
|
die Brunnen so weit wie irgend möglich von den Düngergruben zu entfernen,
|
|
damit in die Brunnen keine verwesenden Substanzen eindringen können.
|
|
|
|
Kann man dies nicht erreichen, so gewöhne man sich das Trinken des Wassers
|
|
ganz ab und genieße es nur in Gestalt von Kaffee oder Thee. Durch das
|
|
Kochen des Wassers werden die etwa vorhandenen Ansteckungsstoffe
|
|
vernichtet.
|
|
|
|
An heißen Tagen oder bei sehr anstrengenden körperlichen Arbeiten stellt
|
|
sich das Durstgefühl in erhöhtem Maße ein. Was soll man dann zur Stillung
|
|
des Durstes trinken? Wasser versetzt mit Zitronensaft und etwas Zucker ist
|
|
ein vorzügliches Getränk. Ebenso kalter Thee und Kaffee.
|
|
|
|
Leider giebt es kein einfaches Mittel, um ein schlechtes Wasser in ein
|
|
gutes zu verwandeln.
|
|
|
|
Ob ein Wasser gut oder schlecht ist, kann nur der Chemiker feststellen. Für
|
|
den Familienvater, welcher das Wasser aus Brunnen beziehen muß, ist es nur
|
|
zu empfehlen, dieses Wasser zeitweise untersuchen zu lassen, damit man ein
|
|
Durchdringen von Schmutzwasser in das Brunnenwasser früh genug erkennt und
|
|
Abhülfe zu schaffen vermag. Es genügt in diesem Falle festzustellen, ob das
|
|
Wasser Amoniaksalze oder Verbindungen der Salpetrigen oder Salpetersäuren
|
|
enthält. Sind diese Verbindungen vorhanden, so muß unter Berücksichtigung
|
|
der jedesmaligen Verhältnisse eine Verbesserung des Wassers angestrebt
|
|
werden.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Der Wein.
|
|
|
|
|
|
Ein Genußmittel ersten Ranges ist der Wein, welcher anregend auf die Nerven
|
|
wirkt. Diese Anregung verdankt er seinen Bestandteilen Alkohol, Zucker,
|
|
organischen Säuren und gewissen uns angenehmen Riechstoffen.
|
|
|
|
In der Meinung des großen Publikums gilt der Wein als ein Kräftigungs- und
|
|
Stärkungsmittel. Wohl mit Unrecht, denn der geringe Gehalt des Weines an
|
|
nährenden Bestandteilen steht zu dem Preise des Weines in gar keinem
|
|
Verhältnis.
|
|
|
|
Bezahlt man für einen Wein einen hohen Preis, so bezahlt man nicht den
|
|
Alkohol, auch nicht die Säuren, sondern nur das Bouquet, die Blume des
|
|
Weines.
|
|
|
|
Der Wein ist vor allen Dingen Genußmittel, er reizt die Nerven zu neuer
|
|
Thätigkeit, er veranlaßt eine größere Thätigkeit der sekretausscheidenden
|
|
Drüsen und hierdurch werden die aufgenommenen Speisen leichter verdaut.
|
|
|
|
Von dieser die Herzthätigkeit und die Zirkulation anspornenden Wirkung
|
|
eines Glases Wein machen Gesunde, welche stark arbeiten und Kranke, deren
|
|
Herz- und Verdauungsthätigkeit darniederliegt, den wohlthätigsten Gebrauch.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Der Zucker.
|
|
|
|
|
|
Ehemals wurde der Zucker nur als Arzneimittel gebraucht, dann wurde er ein
|
|
Genußmittel und heute ist er infolge seines billigen Preises eines unserer
|
|
wichtigsten Nahrungsmittel. Zucker löst sich, wie jedermann weiß, leicht im
|
|
Wasser, kommt in den Körper und wird sofort aufgenommen, um speziell zur
|
|
Wärmebildung verwandt zu werden.
|
|
|
|
Der Zuckerkonsum ist außerordentlich gewachsen und muß noch immer mehr
|
|
zunehmen. Wie kann man den Zuckerkonsum heben? Nur dadurch, daß
|
|
zuckerhaltige Fabrikate zu Nationalspeisen werden.
|
|
|
|
Früchte mit Zucker in sachgemäßer Weise zu Marmeladen verarbeitet, geben
|
|
sehr wohlschmeckende, sehr gesunde, sehr nahrhafte Speisen und sollten in
|
|
keinem Haushalte fehlen.
|
|
|
|
Es ist allgemein bekannt, daß Menschen, welche zum Fettansatz neigen, sich
|
|
nach Möglichkeit der Zuckerspeisen und Stärkemehl haltigen Nahrungsmittel
|
|
enthalten sollen. Das Stärkemehl verwandelt sich im Organismus auch in
|
|
Zucker und diese Zucker werden zuerst im Lebensprozeß verbrannt und die
|
|
Fette werden gespart. Ißt man jedoch wenig zuckerhaltige Speisen, dann wird
|
|
eben das Fett des Körpers mit verbrannt. Nimmt man sehr viel stärkehaltige
|
|
Speisen zu sich, also viel Kartoffeln, Nudeln, Reis &c. dann verwandelt
|
|
sich das Stärkemehl im Körper in Fett und lagert sich als solches ab.
|
|
|
|
Dies alles aber nur bei solchen Menschen, welche dafür disponiert sind,
|
|
anderen schadet es wieder garnichts und sie bleiben so schlank wie vorher.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Frage und Antwort
|
|
|
|
über
|
|
|
|
Dr. Oetker's Fabrikate
|
|
|
|
für
|
|
|
|
Küche und Haus.
|
|
|
|
|
|
$1. Welchen Zweck hat Dr. Oetker's Backpulver?$
|
|
|
|
Es soll die Hefe ersetzen!
|
|
|
|
$2. Wie viel Zeit bedarf man zur Herstellung der Kuchen mit Dr. Oetker's
|
|
Backpulver?$
|
|
|
|
Wenn das Mehl, Butter, Zucker &c. abgewogen sind, so kann der Kuchen nach
|
|
15 Minuten in den Ofen kommen. Um 11 Uhr in den Herd geschoben, um 12 Uhr
|
|
herausgenommen, kann er schon um 4 Uhr serviert werden.
|
|
|
|
$3. Welche Arten Kuchen kann man auf diese Weise herstellen?$
|
|
|
|
Vom Unterzeichneten sind die Rezepte zu Gesundheitsgebäck, Topfkuchen,
|
|
Sandtorte, Englischen Kuchen oder Königskuchen, Chokoladenkuchen,
|
|
Spekulatius, Eiweißkuchen, Stollen, Christbaumkonfekt herausgegeben.
|
|
|
|
$4. Sind diese Rezepte bewährt?$
|
|
|
|
An die Hausfrauen sind jetzt ca. 20 Millionen Rezepte verteilt und haben
|
|
überall höchste Anerkennung gefunden.
|
|
|
|
$5. Mißraten die Kuchen leicht?$
|
|
|
|
Nach Dr. Oetker's Rezepten angefertigt _niemals_! Ob man ein Ei mehr oder
|
|
weniger, ob man etwas Butter mehr oder weniger nimmt, hat für das Gelingen
|
|
keinerlei Einfluß und hat es die Hausfrau ganz in der Hand, billige oder
|
|
teuere Kuchen herzustellen.
|
|
|
|
$6. Sind die Kuchen auch für Personen mit schwacher Verdauung zu
|
|
empfehlen?$
|
|
|
|
Diese mit Dr. Oetkers Backpulver bereiteten Kuchen sind sehr porös und in
|
|
Folge dessen sehr leicht verdaulich.
|
|
|
|
$7. Kann man Dr. Oetker's Backpulver längere Zeit aufbewahren?$
|
|
|
|
An einem trockenen Orte aufbewahrt, hält sich dieses Backpulver unbegrenzte
|
|
Zeit. Das ist ein sehr großer Vorteil für alle Familien, welche fern von
|
|
den größeren Städten wohnen.
|
|
|
|
$8. Welches Gewürz gibt man zu diesem Kuchen?$
|
|
|
|
Am besten schmeckt frische abgeriebene Zitrone oder einige Tropfen gutes
|
|
Zitronenöl.
|
|
|
|
$9. Ist Hirschhornsalz als Triebmittel der Kuchen zu empfehlen?$
|
|
|
|
Dieses chemische Präparat ist durchaus verwerflich! Es macht die Kuchen
|
|
wohl porös, nimmt jedoch den frischen natürlichen Geschmack und macht den
|
|
Kuchen trocken, während die Kuchen, mit Dr. Oetkers Backpulver bereitet,
|
|
nach acht Tagen noch ebenso frisch schmecken, wie am ersten Tage.
|
|
|
|
$10. Was ist denn die manchmal annoncierte Trockenhefe?$
|
|
|
|
Fabrikanten, welche ihr Backpulver als Trockenhefe verkaufen, beweisen mit
|
|
diesem Worte, daß sie von der Chemie keine Ahnung haben. Das Backpulver
|
|
wird dann auch wohl diesem Wissen entsprechen.
|
|
|
|
$11. Was versteht man unter selbstthätigem Kuchenmehl?$
|
|
|
|
Eine Mischung von Mehl mit Backpulver. 1 Päckchen Dr. Oetkers Backpulver
|
|
und 1 Pfund Mehl kosten je nach der Güte des Mehles 25 bis 30 Pfg. Es ist
|
|
daher eine sinnlose Verschwendung, für 1 Pfund Backmehl 40 Pfg. und noch
|
|
mehr zu bezahlen.
|
|
|
|
$12. Wo erhält man Dr. Oetker's Backpulver?$
|
|
|
|
In allen besseren Kolonialwaren-Geschäften und Drogerien der Städte.
|
|
Niemals lose, sondern immer in den 10 Pfg.-Paketchen mit dem Namen des
|
|
Fabrikanten.
|
|
|
|
$13. Kann man Dr. Oetkers Backpulver auch direkt beziehen?$
|
|
|
|
Jawohl! aber nur nach den Orten, in welchen sich noch keine Verkaufsstelle
|
|
befindet.
|
|
|
|
$14. Wird die Güte dieses Backpulvers auch von maßgebender Seite
|
|
anerkannt?$
|
|
|
|
Ohne Aufforderung sind die schmeichelhaftesten Briefe eingelaufen, in
|
|
welchen anerkannt wird, daß =$Dr. Oetker's$= Backpulver den größten Beifall
|
|
gefunden hat.
|
|
|
|
$15. Kann man dieses Backpulver auch zu Klößen benutzen?$
|
|
|
|
Für Klöße jeder Art ist $Dr. =Oetker's=$ Backpulver sehr gut zu verwenden.
|
|
Die Klöße werden lockerer, schmackhafter und sind wegen der vielen kleinen
|
|
Hohlräume im Innern auch wesentlich leichter zu verdauen. Verwendet man
|
|
dieses Backpulver, so kann man an Eiern sparen, weil ja die Klöße trotzdem
|
|
locker werden.
|
|
|
|
$16. Darf man $Dr. Oetker's$ Backpulver auch zu Pfannkuchen benutzen?$
|
|
|
|
Mit bestem Erfolge! Gibt man zu dem weichen Teig einen halben Theelöffel
|
|
voll Backpulver, so sieht man, wie der Pfannkuchen, in das heiße Fett
|
|
gebracht, aufgeht und außerordentlich porös, schmackhaft, knusperig und
|
|
infolge dessen verdaulich wird.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Dr. Oetker's Recepte.
|
|
|
|
1 000 000fach bewährt.
|
|
|
|
|
|
Gesundheitsgebäck.
|
|
|
|
Man rühre 100 =g= Butter und 100 =g= Zucker recht schaumig, thue nach und
|
|
nach 4 Eigelb und 4 Eßlöffel voll Milch und etwas Zitronenschale hinzu,
|
|
schlage 4 Eiweiß zu Schnee und menge das Ganze mit 250 =g= Mehl. Ist das
|
|
geschehen, so streue man 1 Paket $Dr. Oetker's Backpulver$ darüber und
|
|
ziehe es leicht durch die Masse, fülle dieselbe in die mit Butter
|
|
ausgestrichene Form und stelle dieselbe schnell in den heißen Ofen.
|
|
½ Stunde Backzeit. Sehr zu empfehlen für Kinder und für Magenkranke, weil
|
|
leicht verdaulich.
|
|
|
|
|
|
Topfkuchen.
|
|
|
|
250 =g= Butter und 200 =g= Zucker rühre man recht schaumig, zerschlage
|
|
7 Eigelb mit ein achtel bis ein viertel Liter kalter Milch, und rühre
|
|
dieses nach und nach mit circa der Hälfte des dazu gehörigen Pfundes Mehl
|
|
unter die Butter. Wenn alles recht innig mit einander verbunden ist, füge
|
|
man 100 =g= Korinthen, 100 =g= Rosinen und 50 =g= Succade (oder Orangeat)
|
|
hinzu und zuletzt das Abgeriebene einer halben Zitrone, schlage das Eiweiß
|
|
zu Schnee und menge mit dem Schnee den Rest des Mehles unter den Teig. Ist
|
|
das geschehen, so streue man 1 Paket $Dr. Oetker's Backpulver$ =à= 10 Pfg.
|
|
darüber und ziehe es leicht durch die Masse, fülle dieselbe in die mit
|
|
Butter ausgestrichene und mit Mandeln ausgestreute Form, stelle dieselbe
|
|
schnell in den heißen Ofen und backe bei mäßiger Hitze in ungefähr
|
|
1½ Stunde. Wer diesen Kuchen backt, wird sich über Geschmack und
|
|
Schönheit wundern. Feinster Kaffeekuchen und in allen Gesellschaften sehr
|
|
beliebt.
|
|
|
|
|
|
Sandtorte.
|
|
|
|
250 =g= Butter und 250 =g= feinstes Weizenmehl rühre man an einem kühlen
|
|
Orte recht schaumig, füge unter stetem Umrühren ½ Pfund Zucker und 4 Eier
|
|
hinzu. Immer ein Ei und etwas Zucker zur Zeit. Zuletzt das Abgeriebene
|
|
einer Zitrone und einen _gehäuften_ Theelöffel voll $Dr. Oetker's
|
|
Backpulver$. Man fülle die Masse schnell in eine mit Butter ausgestrichene
|
|
Form und stelle _diese sofort_ in den Ofen. Besonders beliebt zum Thee und
|
|
Wein. Wintergesellschaften. Backzeit circa 45 Minuten.
|
|
|
|
|
|
Englischer Kuchen.
|
|
|
|
250 =g= Butter und 250 =g= Zucker rühre man recht schaumig, füge nach und
|
|
nach 12 Eigelb hinzu, schlage die 12 Eiweiß zu einem steifen Schnee und
|
|
meliere das Ganze mit 400 =g= Mehl, unter welches man zuvor 150 =g=
|
|
Korinthen, das Abgeriebene einer Zitrone und einen gehäuften Theelöffel
|
|
voll Dr. $Oetker's Backpulver$ gemischt hat. Fülle die Masse in eine
|
|
längliche Form und backe den Kuchen langsam bei mäßiger Hitze in 1 bis
|
|
1¼ Stunde. Hochfein und doch leicht verdaulich. Beliebter Kuchen bei
|
|
allen Familienfesten, Geburtstagen, Verlobungen &c.
|
|
|
|
|
|
Chokolade-Kuchen.
|
|
|
|
Ein halb Pfund Butter wird langsam mit 1 Pfund feinem Zucker eine
|
|
Viertelstunde gerührt und dann hinzugefügt 6 Eigelb, 1 Tasse Milch und ein
|
|
Pfund Mehl. Jetzt giebt man den Schnee von 6 Eiern hinzu und zuletzt rührt
|
|
man für 10 Pfg. Dr. $Oetker's Backpulver$ unter den Teig. Etwas
|
|
Vanillezucker oder abgeriebene Zitrone giebt den gewünschten Geschmack. Die
|
|
Hälfte des Teiges wird mit einem viertel Pfund Kakao gefärbt und dann
|
|
abwechselnd beide Teige eßlöffelweise in die mit Butter ausgestrichene Form
|
|
gegeben und bei mäßiger Hitze 1 Stunde gebacken. Der Kuchen schmeckt sehr
|
|
angenehm.
|
|
|
|
|
|
Spekulatius.
|
|
|
|
½ Pfund Butter, ½ Pfund Zucker, 1 Pfund Mehl und 2 ganze Eier werden
|
|
auf einem Backbrett mit einem Päckchen $Dr. Oetker's Backpulver$ unter
|
|
einander gemengt, dann zu einem Kuchen gut messerrückendick auseinander
|
|
gewellt, in Blechformen ausgestochen und auf ein mit Butter bestrichenes
|
|
Blech gelegt und schön knusperig gebacken. Es empfiehlt sich, das Gebäck in
|
|
Blechdosen aufzubewahren, damit es längere Zeit knusperig bleibt.
|
|
|
|
|
|
Eiweiß-Kuchen
|
|
|
|
für Zuckerkranke nach Vorschrift des Herrn Professor W. Ebstein in
|
|
Göttingen. In einer Schüssel mischt man 200 =g= Weizenmehl mit 200 =g=
|
|
Aleuronatpulver, rührt nach und nach 125 =g= Butter und soviel Milch dazu,
|
|
daß man einen ziemlich festen Teig bekommt. Ist der Teig fertig, so
|
|
arbeitet man noch 1 gestrichenen Theelöffel voll Salz und 20 =g= $Dr.
|
|
Oetker's Backpulver$ (= 1 Paket für 10 Pfg.) unter den Teig. So bereitet
|
|
kommt der Teig in eine mit Butter ausgestrichene Form und wird bei guter
|
|
Ofenhitze gebacken. Der fertige Kuchen enthält circa 50% Eiweiß in der
|
|
Trockensubstanz.
|
|
|
|
|
|
Stollen.
|
|
|
|
100 =g= Butter werden zur Sahne gerührt. Dann fügt man 15 =g= Succade
|
|
(gezuckerte Orangenschale), 30 =g= gestoßene süße Mandeln, 30 =g=
|
|
Korinthen, 30 =g= Rosinen und 60 =g= Zucker hinzu. Unter Beigabe von
|
|
¼ Liter Milch, 2 Eiern und ½ Pfund Mehl macht man einen Teig. Das
|
|
zweite halbe Pfund Mehl mischt man mit einem Päckchen $Dr. Oetker's
|
|
Backpulver$ =à= 10 Pfg. (oder 20 =g=) und arbeitet dieses unter den weichen
|
|
Teig und formt zu einem länglichen Kuchen, welcher in 1 bis 1¼ Stunde
|
|
bei gutem Feuer gebacken werden muß. Schmeckt vorzüglich.
|
|
|
|
|
|
Christbaumkonfekt.
|
|
|
|
Man mischt 1 Pfund Mehl mit einem Päckchen $Dr. Oetker's Backpulver$ =à=
|
|
10 Pfg. gut durcheinander, fügt 200 =g= Zucker und 100 =g= Butter hinzu,
|
|
schüttet das Ganze auf ein Backbrett, wo man es mit 2 Eiern und 4 bis
|
|
6 Eßlöffel voll Milch, zu einem feinen Teige verarbeitet. Davon nimmt man
|
|
soviel, als man zu einer Brezel gebraucht, bildet davon durch Rollen mit
|
|
der Hand einen runden Streifen, den man in der bekannten Brezelform
|
|
übereinanderlegt, mit zerquirltem Ei bestreicht auf ein gut mit Butter oder
|
|
Wachs bestrichenes Kuchenblech setzt und in ziemlich heißem Ofen schön gelb
|
|
backen läßt! In Blechbüchsen aufbewahrt, halten sich die Brezel lange Zeit
|
|
frisch und knusperig.
|
|
|
|
Besonders zu empfehlen als feinstes Gebäck bei Kaffee, Thee und Wein.
|
|
|
|
|
|
Biskuitkuchen.
|
|
|
|
Man rührt 10 Eidotter mit 375 =g= feinem Zucker eine viertel Stunde lang zu
|
|
Schaum, fügt das zu Schnee geschlagene Eiweiß der 10 Eier und 400 =g=
|
|
feinstes Weizenmehl und 1 Päckchen $Dr. Oetker's Backpulver$ hinzu.
|
|
Nachdem alles noch durchgearbeitet ist, füllt man die Masse in eine mit
|
|
Butter ausgestrichene Blechform und backt bei mäßiger Hitze eine Stunde
|
|
lang.
|
|
|
|
Dieser Biskuit ist sehr leicht verdaulich und für Kinder, Kranke und
|
|
Genesende sehr zu empfehlen. Mit Milch aufgeweicht, ist er für kleine
|
|
Kinder im Alter von einem halben Jahre ab als ein vorzügliches
|
|
Nahrungsmittel zu bezeichnen.
|
|
|
|
Diesen Biskuitteig kann man auch in kleine Blechförmchen thun, welche
|
|
dunkelgelb gebacken und mit Zucker bestreut, ein Gebäck geben, wie es
|
|
feiner nicht hergestellt werden kann.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
So sehen die
|
|
10 Pfg.-Päckchen von Dr. Oetker's Backpulver aus:
|
|
|
|
[Illustration: Dr. A. Oetker's
|
|
Backpulver
|
|
|
|
-- ist das beste! --
|
|
|
|
Dieses Päckchen genügt für 1 Pfund Mehl.
|
|
|
|
Rezepte zu Gesundheitsgebäck,
|
|
Topfkuchen, Sandtorte und Englischem
|
|
Kuchen gratis von
|
|
|
|
Dr. A. Oetker, Bielefeld.
|
|
|
|
1 Päckchen 10 Pfg.]
|
|
|
|
Seit Einführung meines Backpulvers wird dieses, wie es ja bei guten
|
|
Präparaten immer der Fall ist, von Leuten nachgemacht, die von der Chemie
|
|
gerade so viel verstehen, wie neugeborene Kinder! Diese Leute nennen ihre
|
|
zweifelhaften Produkte dann Trockenhefe und bedenken garnicht, wie sie
|
|
durch dieses eine Wort schon ihre Unwissenheit beweisen, oder sie nennen es
|
|
amerikanisches Backpulver und wissen wiederum nicht, daß in Amerika eine
|
|
ganze Anzahl Backpulver mit dem giftigen Alaun bereitet werden, daß also
|
|
das Wort amerikanisches Backpulver eine sehr zweifelhafte Empfehlung ist.
|
|
|
|
Ich bitte deshalb von obiger Zeichnung Kenntnis zu nehmen, stets das
|
|
_echte_ Backpulver zu verlangen, und werde stets eine Ehre darin suchen,
|
|
das vollkommenste, was überhaupt gemacht werden kann, zu liefern.
|
|
|
|
$Dr. A. Oetker,$ Apothekenbesitzer in Bielefeld.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Entfernen der Rostflecken aus Weißwäsche.
|
|
|
|
|
|
Nach folgender Methode ist dies sehr einfach:
|
|
|
|
Den Flecken feuchtet man mit Wasser an, streut etwas pulverisiertes
|
|
Kleesalz darauf, füllt einen zinnernen Löffel mit _heißem_ Wasser und hält
|
|
den gefüllten Löffel auf den mit dem Kleesalz bestreuten Rostfleck, bewegt
|
|
den Löffel auf dem Flecken hin und her und in wenigen Minuten ist der
|
|
Flecken verschwunden. Der Stoff wird dann sofort ausgewaschen. Es muß ein
|
|
_zinnerner_ Löffel sein. Alle anderen Löffel haben keinen Erfolg.
|
|
|
|
Unter dem Einfluß des Zinnes und des Kleesalzes wird das Eisenoxyd zu
|
|
Eisenoxydul reduziert und verbindet sich dann mit der Oxalsäure zu dem
|
|
leichtlöslichen, farblosen, oxalsauren Eisenoxydul, welches man durch das
|
|
Auswaschen entfernt.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Anerkennungsschreiben.
|
|
|
|
|
|
Frau Dr. H. D. schreibt:
|
|
|
|
Ich habe das Back- und Pudding-Pulver an verschiedenen Rezepten erpropt,
|
|
und kann ich nur sagen, daß sie sich stets ausgezeichnet bewährten.
|
|
Dieselben sind daher jeder Hausfrau, der an schnellem und sicherem
|
|
Gelingen ihres Backwerks etwas liegt, warm zu empfehlen &c.
|
|
|
|
Frau Direktor E. Th. schreibt:
|
|
|
|
Ich spreche Ihnen hierdurch meine volle Anerkennung aus. Einfacherer und
|
|
sicherer läßt sich wohl kaum ein Kuchen oder eine Torte herstellen. Das
|
|
Gebäck ist gut von Geschmack, fand vielen Beifall und ist selbst einem
|
|
schwachen Magen zuträglich. Ganz besonders angenehm ist es, daß man das
|
|
Gebackene schon nach wenigen Stunden ohne Schaden genießen kann; ein
|
|
Vorteil, der besonders auf dem Lande oder in kleinen Orten zu schätzen
|
|
ist &c.
|
|
|
|
Frau Freiin L. v. P. schreibt:
|
|
|
|
Bei Gelegenheit einer kleinen Thee-Gesellschaft ist dann Ihr wirklich
|
|
vortrefflicher Topfkuchen gebacken worden und hat den ungeteilten Beifall
|
|
aller anwesenden Damen gefunden &c.
|
|
|
|
Frau Dr. L. H. schreibt:
|
|
|
|
Der erste Versuch mit Ihrem Backpulver war sehr günstig &c. &c.
|
|
|
|
Frau H. K. schreibt:
|
|
|
|
Ich habe Ihr Backpulver nach Ihren Rezepten verwendet und kann Ihnen
|
|
mitteilen, daß es in jeder Hinsicht zu loben ist und die damit
|
|
hergestellten Gebäcke sowohl im Aussehen, oder auch im Wohlgeschmack
|
|
ganz vorzüglich geraten sind.
|
|
|
|
Löffler's Illustriertes Kochbuch schreibt:
|
|
|
|
Sehr empfehlenswert ist das Backpulver von Dr. A. Oetker in Bielefeld.
|
|
Der Gebrauch des Backpulvers ist für die Hausfrau eine große Erleichterung
|
|
und bei rechter Befolgung der Vorschriften ist ein rasches, sicheres
|
|
Gelingen der Lohn.
|
|
|
|
Frau Oberlehrer Z. schreibt:
|
|
|
|
Senden Sie wieder Backpulver. Wir waren mit demselben sehr zufrieden.
|
|
|
|
Frau E. P. schreibt:
|
|
|
|
Ihr Backpulver habe ich wiederholt gebraucht, und sind die Kuchen stets zu
|
|
meiner vollsten Zufriedenheit ausgefallen.
|
|
|
|
Frau Dr. H. schreibt:
|
|
|
|
Senden Sie mir wieder Backpulver, es gefällt mir sehr gut.
|
|
|
|
Frau W. F., Verfasserin der 115 Rezepte zu Mehlspeisen, Kaffee- und
|
|
Theegebäck, Torten, Kuchen und Pudding, schreibt:
|
|
|
|
Es wurde zu diesem Zwecke das Oetker'sche Backpulver eingehend und
|
|
vielseitig längere Zeit erprobt und kann als ein sehr billiges und
|
|
vorzügliches Präparat empfohlen werden.
|
|
|
|
Herr Wilh. Ecke (Hotel zur Roßtrappe im Harz) schreibt:
|
|
|
|
Ich bin jetzt in der Lage, mit Ihrem Pulver einen guten wohlschmeckenden
|
|
Kuchen selbst bereiten zu können, wozu ich früher mit ähnlichen Fabrikaten
|
|
nicht im Stande war. Ihr Backpulver kann ich daher Jedermann bestens
|
|
empfehlen.
|
|
|
|
Frau Therese Sch. in Sonneberg schreibt:
|
|
|
|
Nachdem ich Ihr Backpulver versucht und es ganz vorzüglich gefunden
|
|
habe &c. &c.
|
|
|
|
Frau Dr. Sch. in Mittweida schreibt:
|
|
|
|
Ersuche Sie um Zusendung Ihres vorzüglichen Backpulvers &c.
|
|
|
|
Frau Rentier G. in Berlin schreibt:
|
|
|
|
Ein Versuch mit Ihrem Backpulver hat mir ganz außerordentlich gefallen.
|
|
|
|
Frau Professor E. schreibt:
|
|
|
|
Die häufige und günstige Anwendung Ihres vortrefflichen Backpulvers
|
|
veranlaßt mich &c.
|
|
|
|
Frau Direktor B. schreibt:
|
|
|
|
Gerne stelle ich Ihnen das Zeugnis aus, daß Ihre Backpulver sich aufs
|
|
Beste bewähren und ein ganz vorzügliches Mittel für jede Küche sind &c.
|
|
|
|
Frau Architekt G. in Rummelsburg schreibt:
|
|
|
|
Habe kürzlich in der Berliner Kochkunst-Ausstellung eine Probe von
|
|
Ihrem Backpulver gekauft, welches mir sehr gefiel &c.
|
|
|
|
Frau K. in Berlin schreibt:
|
|
|
|
Ihr Backpulver ist vorzüglich &c.
|
|
|
|
Aus Mannheim schreibt Fr. S.:
|
|
|
|
Würden Sie mir für ... Mark Backpulver senden. Es ist ganz vorzüglich &c.
|
|
|
|
Frl. M. (Restaurant Lindenruh) schreibt:
|
|
|
|
Bitte umgehend von dem bekannten guten Backpulver für .... Mark zu senden.
|
|
|
|
Aus Berlin schreibt Frau I.:
|
|
|
|
Auf der hiesigen Kochkunst-Ausstellung kaufte ich von Ihrem Backpulver,
|
|
welches mir ganz vorzüglich gefallen hat &c.
|
|
|
|
Aus Berlin schreibt Frau B.:
|
|
|
|
Ersuche um Zusendung von .... Päckchen Ihres vorzüglichen Backpulvers &c.
|
|
|
|
Frau G. aus Berlin schreibt:
|
|
|
|
Ich habe in der Kochkunst-Ausstellung von ihrem vorzüglichen Backpulver
|
|
gekauft, aber leider zu wenig &c.
|
|
|
|
Frau K. in Berlin schreibt:
|
|
|
|
Ich hatte auf der Berliner Kochkunst-Ausstellung Dr. Oetker's
|
|
Backpulver gekauft, und da es mir sehr gut gefallen hat, so ersuche
|
|
ich um &c.
|
|
|
|
Das illustrierte Kochbuch von Kurih & Petit schreibt:
|
|
|
|
Als vorzüglich erprobt sind die Präparate von Dr. Oetker in Bielefeld.
|
|
|
|
Frankfurt a. M. Herr E. E. schreibt:
|
|
|
|
Meine Frau gebraucht Ihr Backpulver schon seit mehreren Jahren und ersuche
|
|
ich Sie um Zusendung der Rezepte.
|
|
|
|
Gotha. Frau Amtsgerichtsrat B. schreibt:
|
|
|
|
Die Rezepte sind zuverlässig, die Zubereitung bequem und das Backwerk sehr
|
|
wohlschmeckend; &c.
|
|
|
|
Erfurt. Frl. A. M. schreibt:
|
|
|
|
Senden Sie 10 Päckchen Ihres vortrefflichen Backpulvers &c.
|
|
|
|
Coburg. Ein herzogl. Oberkoch schreibt:
|
|
|
|
Habe verschiedentlich Ihr Backpulver probiert, und habe stets guten Erfolg
|
|
gehabt und kann es bestens empfehlen.
|
|
|
|
Weimar. Der Herr Obermundkoch schreibt:
|
|
|
|
Ich habe Ihr Backpulver zu verschiedenen Rezepten propiert und muß
|
|
gestehen, daß es ein vorzügliches Präparat und für jede Küche zu empfehlen
|
|
ist ....
|
|
|
|
Münster. Herr C. K. (Kaffeewirtschaft) schreibt:
|
|
|
|
Die Kuchen, mit Ihrem Backpulver gebacken, geraten ganz vorzüglich und
|
|
werden dieselben von sämtlichen Gästen nur verlangt.
|
|
|
|
Bochum. Frau Sanitätsrat R. schreibt:
|
|
|
|
Seit fast 2 Jahren brauche ich zum Kuchenbacken Ihr ganz vorzügliches
|
|
Backpulver, und ist mir seitdem kein Kuchen mißlungen.
|
|
|
|
Berlin. Frau B. W. schreibt:
|
|
|
|
Senden Sie mir für .... von Ihrem vorzüglichen Backpulver .....
|
|
|
|
Bruchmühlen. Herr F. B. schreibt:
|
|
|
|
Wir haben heute Ihr Backpulver probiert; die Probe ist ausgezeichnet
|
|
geraten &c.
|
|
|
|
Berlin. Frau A. F. schreibt:
|
|
|
|
Von der Vorzüglichkeit Ihres Backpulvers habe Kenntnis erhalten und bitte
|
|
um &c.
|
|
|
|
Ruhrort. Frl. C. B. schreibt:
|
|
|
|
Da ich viele Gelegenheit habe, Ihr vorzügliches Backpulver zu gebrauchen,
|
|
so bitte ich um ....
|
|
|
|
Neumühl. Frau Dr. med. L. schreibt:
|
|
|
|
Da ich eifrige Abnehmerin Ihres vorzüglichen Backpulvers bin, bitte ich
|
|
um ....
|
|
|
|
Frankfurt a. O. Frau M. B. schreibt:
|
|
|
|
Schon längere Zeit benutze ich Ihr Backpulver und bin sehr damit
|
|
zufrieden ....
|
|
|
|
Stolberg. Frau von H. schreibt:
|
|
|
|
Für einliegende ... bitte um ... Päckchen Ihres ausgezeichneten
|
|
Backpulvers.
|
|
|
|
Vorhalle. Frau N. schreibt:
|
|
|
|
Ich bin in hohem Maße davon befriedigt und mache mir ein Vergnügen daraus,
|
|
die Sache in meinen Bekanntenkreise zu vertreten ....
|
|
|
|
Hamburg. Frau W. Sch. schreibt:
|
|
|
|
Ich bemerke noch gern, daß mir Ihr Backpulver ganz außerordentlich gefällt.
|
|
|
|
Garding. Herr Kaufmann W. S. schreibt:
|
|
|
|
Ihr Backpulver ist vorzüglich .......
|
|
|
|
Lenzen. Herr E. schreibt:
|
|
|
|
Erbitte mir sofort wieder ein Poststück Ihres ganz vorzüglichen
|
|
Backpulvers.
|
|
|
|
Aus Brandenburg (Pr.) schreibt Frau Baronin v. B.:
|
|
|
|
Ich bin von den Kuchen, die ich schon so oft gebacken habe, sehr
|
|
entzückt ......
|
|
|
|
Kiel. Herr L. schreibt:
|
|
|
|
Senden Sie sofort 400 St. von Ihrem weltberühmten Backpulver &c.
|
|
|
|
Ebersbach. Frau Chr. K. schreibt:
|
|
|
|
Ich habe schon seit längerer Zeit Ihr praktisches Backpulver verwendet und
|
|
bitte um ......
|
|
|
|
Von der Ruhr schreibt Frau Pastor B.:
|
|
|
|
Hierdurch ersuche ich Sie um .... Päckchen Ihres schönen Backpulvers ......
|
|
|
|
Berlin. Frau K. schreibt:
|
|
|
|
...... ohne Ihr Backpulver schmeckt kein Kuchen mehr.
|
|
|
|
Fürst. Waldeck. Frau L. E. schreibt:
|
|
|
|
...... bei Drogisten hier bekommt man auch Backpulver, welches er aber
|
|
selbst mischt und uns nicht so gut gefällt. Ich brachte mir aus der
|
|
Kunst-Ausstellung in Berlin im vorigen Jahre Ihr Backpulver mit, und es
|
|
hat mir ausgezeichnet gefallen.
|
|
|
|
Barmen. Frau D. A. schreibt:
|
|
|
|
Wegen der bewährten Güte Ihres Backpulvers nehme ich nicht gern ein
|
|
anderes und bitte mir ....
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Das Deutsche Reich hat ungefähr 55 Millionen Einwohner und wenn man auf
|
|
jede Familie 5 Personen rechnet, so sind 11 Millionen Küchen vorhanden.
|
|
|
|
Ich habe die Ueberzeugung, daß in jeder dieser Küchen mindestens täglich
|
|
10 Pfennig aus Unkenntnis mit den Grundlehren der Chemie verloren gehen.
|
|
Das macht täglich einen Verlust von 1 100 000 Mark, im Jahre 396 Millionen
|
|
Mark! Eine ganz enorme Summe und trotzdem glaube ich, daß die Berechnung
|
|
annähernd stimmt. Wenn in den kleinen Küchen weniger wie 10 Pfennig
|
|
verloren gehen, dann gehen in den größeren Küchen täglich viel mehr wie je
|
|
10 Pfennig verloren.
|
|
|
|
Wie häufig wird in den Küchen Fleisch anrüchig, weil es nicht richtig
|
|
aufbewahrt wird! Wie oft wird die Milch im Sommer sauer, weil sie nicht
|
|
ordnungsmäßig behandelt wurde! Wie oft wird Fett ranzig, weil es nicht
|
|
zeitig genug wieder zur Verwendung gelangte! Welche Mengen eingemachter
|
|
Früchte werden auf der Oberfläche schimmelig und hierdurch zum Teil
|
|
ungenießbar! Wieviel verschwindet von den mehr oder weniger teueren
|
|
Nahrungs- und Genußmitteln in den Ascheeimern, ohne daß die Hausfrau es
|
|
bemerkt.
|
|
|
|
Wie viele Verluste entstehen allein durch das ungenügende Ausziehen der
|
|
Kaffeebohnen in unpraktischen Maschinen.
|
|
|
|
Alle die Speisen, welche nicht tadellos auf den Tisch kommen, beweisen doch
|
|
nur, daß gerade in der Küche noch wesentliche Fortschritte gemacht werden
|
|
müssen. Wie viel Zeit kann man durch die richtige Verwendung der modernen
|
|
Hülfsmittel in der Küche ersparen, und Zeit ist Geld!
|
|
|
|
Die Trunksucht mancher Männer hat sehr häufig ihre ersten Ursachen in einem
|
|
schlecht geführten Haushalte. Frauen, welche schlecht kochen und welche
|
|
kein gemütliches Heim zu schaffen vermögen, treiben ihren Mann aus dem
|
|
Hause und dem Schnapsteufel in die Arme.
|
|
|
|
Von diesen zweifellosen Verlusten an Geld und Zeit könnte viel gerettet
|
|
werden, wenn die jungen Damen sich mit den Grundlehren der Küchenchemie und
|
|
Haushaltkunde vertrauter machen wollten. Wenn diese kleine Broschüre hierzu
|
|
Anregung gegeben hat, so hat sie ihren Zweck erreicht, denn sie soll nur
|
|
zum _eigenen_ Nachdenken aufmuntern, damit auch in der Küche mehr wie
|
|
bisher nach dem »Warum« und »Weil« geforscht wird.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Etwas Praktisches für die Küche!
|
|
|
|
|
|
Im $Alexanderwerk-Kochtopf$, erfunden von Frau Professor Böhmer in Warburg,
|
|
der trotz seiner vielen Vorzüge nicht viel teuerer ist, als ein
|
|
gewöhnlicher Kochtopf, werden alle Arten Klöße und Puddings ganz
|
|
vorzüglich, wenn man der Masse entsprechend von Dr. Oetkers Backpulver
|
|
beimischt.
|
|
|
|
Man verfährt dabei wie folgt: Kartoffelklöße: 750 =g= gekochte, geriebene
|
|
Kartoffeln werden mit 4 Eiern, etwas Salz und Muskatnuß sowie 40 =g=
|
|
Butter, Speck oder Bratenfett tüchtig durchgerührt. Dann giebt man 200 =g=
|
|
Weizenmehl, 8 =g= in Würfel geschnittene und in 40 =g= Fett geröstete
|
|
Semmel, sowie ½ Päckchen Dr. Oetkers Backpulver hinzu, und formt daraus
|
|
Klöße.
|
|
|
|
Unterdeß hat man im Alexanderwerk-Kochtopf Wasser bis knapp an den Einsatz
|
|
zum Kochen gebracht; man nimmt den Einsatz heraus, fettet ihn oben mit
|
|
einer Speckschwarte und legt Kloß neben Kloß. Darauf setzt man den Einsatz
|
|
in den Topf, schließt den Deckel und läßt 10 Minuten flott kochen.
|
|
|
|
So verfährt man mit allen beliebigen Kloßarten und Suppeneinlagen, jedoch
|
|
versäume man nicht, ein halbes Päckchen Dr. Oetkers Backpulver
|
|
hinzuzufügen. Der Erfolg ist überraschend. Längeres Stehen im Topfe
|
|
schadet der Speise nicht.
|
|
|
|
Auch jeder Art Pudding setze man mit dem Eiweiß-Schaum Dr. Oetkers
|
|
Puddingpulver =à= 10 Pfg. zu und gebe diese Masse sofort in die Form.
|
|
|
|
Der Alexanderwerk-Kochtopf ist schon mit lauwarmem Wasser gefüllt bis zu
|
|
dem Teilstrich, wie es im Gratiskochbüchlein angegeben ist.
|
|
|
|
Die Puddingform oder Senniette wird auf den Einsatz gestellt und dann wird
|
|
flott gekocht, bis die Masse über dem Deckel ruht, ein Zeichen, daß der
|
|
Pudding gar ist.
|
|
|
|
Bei Anwendung von Dr. Oetkers Puddingpulver und Kochen desselben im
|
|
Alexanderwerk-Kochtopf ist jede Art Pudding ohne Beaufsichtigung vorzüglich
|
|
geworden, stets war derselbe zur angegebenen Zeit gar, locker und leicht
|
|
verdaulich.
|
|
|
|
---------------------------------------------------------------------------
|
|
|
|
Der Alexanderwerk-Kochtopf
|
|
|
|
$mit Patent-Einsatz$
|
|
|
|
ist in jeder Haus- und Küchengeräte-Handlung zu haben.
|
|
|
|
[Illustration: Nr. 550 schräge Kochtöpfe]
|
|
|
|
$=Preise:=$
|
|
|
|
$Nr. 550 schräge Kochtöpfe,$
|
|
|
|
weiß emailliert, mit verzinntem Einsatz
|
|
|
|
oberer Durchmesser =cm= 22 24 26
|
|
--------------
|
|
Preis das Stück Mk. 4.30 4.70 5.30
|
|
|
|
[Illustration: Nr. 555 gerade Kochtöpfe]
|
|
|
|
$Nr. 555 gerade Kochtöpfe,$
|
|
|
|
weiß emailliert, mit verzinntem Einsatz
|
|
|
|
Durchmesser =cm= 22 24 26
|
|
--------------
|
|
Preis d. St. Mk. 5.40 6.-- 6.50
|
|
|
|
Weitere Größen sind in Vorbereitung.
|
|
|
|
---------------------------------------------------------------------------
|
|
|
|
Alexanderwerk-Haushalt-Maschinen
|
|
|
|
sind in jeder Haus- und Küchengeräte-Handlung zu haben.
|
|
|
|
|
|
Wo nicht zu haben,
|
|
|
|
schreibe man wegen der nächsten Bezugsquelle an das
|
|
|
|
_Alexanderwerk_, Remscheid.
|
|
|
|
|
|
Wichtig! Verlangen Sie beim Einkauf ausdrücklich
|
|
|
|
$Alexanderwerk-Maschinen$.
|
|
|
|
Jede Maschine trägt unsere Schutzmarke »Alexanderwerk«.
|
|
|
|
---------------------------------------------------------------------------
|
|
|
|
Alexanderwerk-Fleischhack-Maschinen
|
|
|
|
[Illustration: Alexanderwerk-Fleischhack-Maschinen]
|
|
|
|
sind _thatsächlich unentbehrlich_ in jeder Küche. Die Maschinen schneiden
|
|
das Fleisch, anstatt es zu zerquetschen, wie andere minderwertige
|
|
Maschinen. Alle Sehnen und Fasern werden vollständig durchschnitten.
|
|
|
|
+---------------------+ +---------------------+
|
|
| Ausführliche | | |
|
|
|Gebrauchs-Anweisungen| | Lesen! |
|
|
| mit vielen Rezepten | | |
|
|
| kostenlos. | | |
|
|
+---------------------+ +---------------------+
|
|
|
|
Zum Hacken von rohem und gekochtem Fleisch, Leber, Fett, Fisch, Spinat und
|
|
anderen Gemüsen giebt es nichts Besseres. Dabei ist Handhabung der
|
|
Maschinen einfach und bequem, die Reinigung leicht und rasch ausführbar.
|
|
Die Maschinen dienen zur Bereitung zahlreicher schmackhafter Speisen,
|
|
ermöglichen die Verwendung von kaltem und übriggebliebenem Fleisch zu den
|
|
verschiedensten Gerichten und sind vorzüglich zum Schneiden von Fett zum
|
|
Ausbraten, welches bei ihrer Benutzung viel reichere Ausbeute ergiebt. Die
|
|
_Alexanderwerk-Fleischhack-Maschinen_ sind innen sauber emailliert, außen
|
|
fein rot lackiert mit Goldverzierungen und kosten die gangbarsten Größen
|
|
für den Haushalt im Laden Mk. 6.-- bis Mk. 9.--, dieselben werden auch ganz
|
|
verzinnt oder verzinkt geliefert. Jede Maschine wird mit einer Lochscheibe
|
|
4½ =mm= Durchmesser geliefert. Um feiner zu schneiden, (z. B. Spinat,
|
|
Leber u. s. w.) werden Lochscheiben von 2 =mm=, um gröber zu schneiden
|
|
solche von 6, 8, 10 oder 12-20 =mm= geliefert.
|
|
|
|
_Gebrauchsanweisung._
|
|
|
|
Nachdem man den Zapfen und die daran anstoßende blanke Fläche der Schnecke
|
|
gut eingeölt hat, stecke man die Schnecke in das Gehäuse, setze das
|
|
kreuzförmige Messer mit der _abgerundeten Seite nach innen_ auf den
|
|
viereckigen Zapfen der Schnecke, setze darauf die Lochscheibe ein und
|
|
drücke dieselbe gegen die Schneiden des Messers, indem man den Ring mäßig
|
|
fest anschraubt. Hierauf stecke man die Kurbel auf und befestige dieselbe
|
|
mit der Ringschraube.
|
|
|
|
Das Fleisch schneide man, nachdem es von Knochen sorgfältig befreit ist, in
|
|
eigroße Stücke und werfe diese in den Trichter.
|
|
|
|
Nach dem Gebrauch nehme man die Maschine zur Reinigung auseinander, trockne
|
|
sie gut ab und bewahre sie an einem trockenen Ort auf. -- Für verlorene
|
|
oder zerbrochene Teile werden jederzeit billigst Ersatzstücke geliefert.
|
|
|
|
---------------------------------------------------------------------------
|
|
|
|
Alexanderwerk-Eismaschinen
|
|
|
|
[Illustration: Alexanderwerk-Eismaschine]
|
|
|
|
$zur Herstellung von Eis-Crême und
|
|
Gefrorenem aller Art.$
|
|
|
|
Ueberraschende Einfachheit im System.
|
|
|
|
$Geschmackvolle Ausstattung
|
|
und größte Dauerhaftigkeit.$
|
|
|
|
Erfordert zum Gebrauch weder besondere
|
|
Uebung noch Anstrengung.
|
|
|
|
$Preise je nach Grösse von 8 Mk. an.$
|
|
|
|
---------------------------------------------------------------------------
|
|
|
|
Alexanderwerk-Frucht- u. Saft-Presse.
|
|
|
|
[Illustration: Alexanderwerk-Frucht- und Saft-Presse]
|
|
|
|
Die Presse kann zu verschiedenen Zwecken
|
|
verwandt werden und eignet sich besonders
|
|
zur Gewinnung des Saftes aus:
|
|
|
|
~Weintrauben, Stachelbeeren, Johannisbeeren,
|
|
Brombeeren, Heidelbeeren,
|
|
Erdbeeren, Quitten und anderen Früchten.~
|
|
|
|
$Größter Saftgewinn.$
|
|
|
|
Preis 12 Mk. Ein Paar Gefäße zum Unterstellen Mk. 2.50.
|
|
|
|
---------------------------------------------------------------------------
|
|
|
|
Alexanderwerk-Brotschneidemaschinen
|
|
|
|
[Illustration: Alexanderwerk-Brotschneidemaschine]
|
|
|
|
sind die beste Marke, welche je in den
|
|
Handel gebracht worden ist. Sie zeichnen
|
|
sich durch Eleganz und gute Bauart aus,
|
|
die Messer sind aus bestem Stahl und
|
|
brauchen selten geschliffen zu werden.
|
|
Schneiden selbst ganz frisches Brot.
|
|
|
|
$Preis Mk. 4.50 bis Mk. 15.--.$
|
|
|
|
---------------------------------------------------------------------------
|
|
|
|
Alexanderwerk-Wringmaschinen
|
|
|
|
[Illustration: Alexanderwerk-Wringmaschine]
|
|
|
|
bewähren sich überall durch ihre
|
|
leichte Handhabung.
|
|
|
|
_Beste Walzen._
|
|
|
|
$Alexanderwerk-
|
|
Waschmaschinen$
|
|
|
|
sind trotz ihrer vielen Vorzüge
|
|
die billigsten.
|
|
|
|
Preis Mk. 36.--.
|
|
|
|
---------------------------------------------------------------------------
|
|
|
|
[Illustration: Alexanderwerk-Wirtschaftswage]
|
|
|
|
[Illustration: Alexanderwerk-Reibemaschine]
|
|
|
|
Alexanderwerk-
|
|
Wirtschaftswagen
|
|
|
|
Alexanderwerk-
|
|
Reibemaschinen
|
|
|
|
sind die
|
|
besten und beliebtesten Marken.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
=Für die feinere Küche=
|
|
|
|
seien der verehrten Damenwelt 2 neue Küchenartikel empfohlen (Erfindungen
|
|
einer praktischen Hausfrau) die ihrer außerordentlich praktischen
|
|
Eigenschaften wegen verdienen, bald in jeder besseren Küche Eingang zu
|
|
finden, nämlich
|
|
|
|
=Blitzrührschüssel=
|
|
|
|
(Schutzmarke mit dem Bären)
|
|
|
|
deren genaue Ausführung aus der unten beigedruckten Abbildung deutlich
|
|
ersichtlich ist.
|
|
|
|
$Die Blitzrührschüssel dient zur Herstellung aller Mehlspeisen, wie
|
|
Puddings, feineren Bäckereien, Kaltschaum, Saucen und bietet hierbei 80%
|
|
Zeit- und Kraftersparnis gegenüber früher bei bisher unerreichten,
|
|
prachtvollen Backresultaten.$
|
|
|
|
[Illustration: Blitzrührschüssel]
|
|
|
|
$Preis der Blitzrührschüssel inkl. Mayonnaisetrichter und Rezeptsammlung$
|
|
|
|
mit Vorrichtung z. Befest. Mk. 15.--, ohne Vorrichtung z. Befest.
|
|
Mk. 13.--.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
=Amerikaner-Quirltopf=
|
|
|
|
ebenfalls aus bestem =Ia= Email zum Quirlen von Schokolade, Warmbier,
|
|
Chaudeau, holl. Saucen, Crêmes, für Gefrorenes etc., zum Herstellen von
|
|
Schlagsahne, kalte Saucen, sowie zum Schneeschlagen (in ½ Minute steifen
|
|
Schnee) 2 Liter-Größe Mk. 5.--, 4 Liter Mk. 8.--.
|
|
|
|
Beide Artikel sind äußerst elegant und solid ausgeführt und nach Abheben
|
|
des Triebwerks (ein Griff!) zu allen sonstigen Küchenzwecken praktisch. --
|
|
Sie sind in den meisten einschläg. feinen Geschäften zu haben, sonst
|
|
direkter Versandt durch den alleinigen Fabrikanten
|
|
|
|
$R. v. Hünersdorff Nachf.$,
|
|
Stuttgart,
|
|
|
|
der auf Wunsch auch ausführl. Prospekte und Zeugnisse gratis und franko
|
|
versendet.
|
|
|
|
* * * * *
|
|
|
|
Eine der maßgebendesten Hausfrauen auf dem Gebiete der Kochkunst, nämlich
|
|
die Herausgeberin des bekannten »Davidis-Holles Kochbuches«, schreibt mir:
|
|
|
|
|
|
$Sehr geehrter Herr!$
|
|
|
|
Da ich hier weder Ihre Backrezepte noch Ihre neue Broschüre bekommen
|
|
kann, darf ich Sie wohl direkt um Zusendung bitten.
|
|
|
|
Bei dieser Gelegenheit möchte ich Ihnen mitteilen, daß ich bei
|
|
vergleichenden Erproben von circa 8 verschiedenen Backpulvern das
|
|
Ihrige als das Beste befunden und viele neue Backwerke, auch feinere
|
|
Sachen, mit ihm gebacken habe.
|
|
|
|
Hochachtungsvoll!
|
|
|
|
$Frau L. H.$
|
|
|
|
Herausgeberin von »Davidis Kochbuch«.
|
|
|
|
Hierzu erlaube ich mir noch zu bemerken, daß ich diese Dame nicht
|
|
um ihr Urteil gefragt habe und daß mir dieses vorzügliche
|
|
Zeugnis über mein Backpulver nur aus Interesse an den Fortschritten
|
|
der Kochkunst übermittelt wurde.
|
|
|
|
Backpulverfabrik. Dr. A. Oetker,
|
|
Bielefeld.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Anmerkungen zur Transkription:
|
|
|
|
Die Originalschreibweise und kleinere Inkonsistenzen in der Schreibweise
|
|
und Formatierung wurden prinzipiell beibehalten.
|
|
|
|
Der Kreis als Zeichen für Durchmesser auf der Seite 84 wurde durch das
|
|
Wort Durchmesser ersetzt.
|
|
|
|
Der Nachdruck enthält nicht die Werbung »Vineta« auf Seite 88, wie im
|
|
Inhaltsverzeichnis beschrieben.
|
|
|
|
Formatierung:
|
|
|
|
Gesperrter Text wurde mit Unterstrich (_Text_), fett gedruckter Text mit
|
|
Dollarzeichen ($Text$), unterstrichener Text mit Tilde (~Text~) und Text
|
|
in Antiqua wurde mit Gleichheitszeichen (=Text=) markiert.
|
|
|
|
Die nachfolgende Tabelle enthält eine Auflistung aller gegenüber dem
|
|
Originaltext vorgenommenen Korrekturen.
|
|
|
|
p 11: zu Diarrhöe u. s. w.) -> [Klammer hinzugefügt]
|
|
p 14: Holzkohle, Sand &c, -> Holzkohle, Sand &c.
|
|
p 18: so sehr porrös -> porös
|
|
p 19: Brot gilt im Volksmunde aus -> als
|
|
p 22: Produkte zu verwandeln. -> [Punkt hinzugefügt]
|
|
p 36: enthält von emorganischen -> anorganischen
|
|
p 53: beruht darauf, das -> daß
|
|
p 53: dies die Ursache, das -> daß
|
|
p 55: im Verhältnis zum Ewachsenen -> Erwachsenen
|
|
p 55: besser ist die Milch. -> [Punkt hinzugefügt]
|
|
p 56: 200 oder 250 =gr.= -> 200 oder 250 =g=
|
|
p 59: von 27 Pfennig, wahrend -> während
|
|
p 62: man gezwungen, daß -> man gezwungen, das
|
|
p 71: zu Schnee geschlagene Eiweis -> Eiweiß
|
|
p 75: stelle ich Ihnen des -> das
|
|
p 78: schreibt Frau Baronin v. B.: -> [Doppelpunkt hinzugefügt]
|
|
p 78: gern ein anderes nnd -> und
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Transcriber's Notes:
|
|
|
|
The original spelling and minor inconsistencies in the spelling and
|
|
formatting have been maintained.
|
|
|
|
On page 84 the circle-sign as the abbreviation for diameter was replaced by
|
|
the word >Durchmesser<.
|
|
|
|
The advertisement of »Vineta« referenced on page 88 in the table of
|
|
contents is not part of this reprint.
|
|
|
|
Formatting:
|
|
|
|
Spaced text was marked using underscores (_text_), text in Antiqua using
|
|
equals (=text=), underlined Text using tilde (~text~) and bold text using
|
|
the Dollar sign ($text$).
|
|
|
|
The table below lists all corrections applied to the original text.
|
|
|
|
p 11: zu Diarrhöe u. s. w.) -> [closing parenthesis added]
|
|
p 14: Holzkohle, Sand &c, -> Holzkohle, Sand &c.
|
|
p 18: so sehr porrös -> porös
|
|
p 19: Brot gilt im Volksmunde aus -> als
|
|
p 22: Produkte zu verwandeln. -> [period added]
|
|
p 36: enthält von emorganischen -> anorganischen
|
|
p 53: beruht darauf, das -> daß
|
|
p 53: dies die Ursache, das -> daß
|
|
p 55: im Verhältnis zum Ewachsenen -> Erwachsenen
|
|
p 55: besser ist die Milch. -> [period added]
|
|
p 56: 200 oder 250 =gr= -> 200 oder 250 =g=
|
|
p 59: von 27 Pfennig, wahrend -> während
|
|
p 62: man gezwungen, daß -> man gezwungen, das
|
|
p 71: zu Schnee geschlagene Eiweis -> Eiweiß
|
|
p 75: stelle ich Ihnen des -> das
|
|
p 78: schreibt Frau Baronin v. B.: -> [colon added]
|
|
p 78: gern ein anderes nnd -> und
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
End of the Project Gutenberg EBook of Dr A. Oetkers Grundlehren der Kochkunst, by
|
|
August Oetker
|
|
|
|
*** END OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DR A. OETKERS GRUNDLEHREN ***
|
|
|
|
***** This file should be named 31537-8.txt or 31537-8.zip *****
|
|
This and all associated files of various formats will be found in:
|
|
http://www.gutenberg.org/3/1/5/3/31537/
|
|
|
|
Produced by Norbert H. Langkau, Jens Nordmann and the
|
|
Online Distributed Proofreading Team at http://www.pgdp.net
|
|
|
|
|
|
Updated editions will replace the previous one--the old editions
|
|
will be renamed.
|
|
|
|
Creating the works from public domain print editions means that no
|
|
one owns a United States copyright in these works, so the Foundation
|
|
(and you!) can copy and distribute it in the United States without
|
|
permission and without paying copyright royalties. Special rules,
|
|
set forth in the General Terms of Use part of this license, apply to
|
|
copying and distributing Project Gutenberg-tm electronic works to
|
|
protect the PROJECT GUTENBERG-tm concept and trademark. Project
|
|
Gutenberg is a registered trademark, and may not be used if you
|
|
charge for the eBooks, unless you receive specific permission. If you
|
|
do not charge anything for copies of this eBook, complying with the
|
|
rules is very easy. You may use this eBook for nearly any purpose
|
|
such as creation of derivative works, reports, performances and
|
|
research. They may be modified and printed and given away--you may do
|
|
practically ANYTHING with public domain eBooks. Redistribution is
|
|
subject to the trademark license, especially commercial
|
|
redistribution.
|
|
|
|
|
|
|
|
*** START: FULL LICENSE ***
|
|
|
|
THE FULL PROJECT GUTENBERG LICENSE
|
|
PLEASE READ THIS BEFORE YOU DISTRIBUTE OR USE THIS WORK
|
|
|
|
To protect the Project Gutenberg-tm mission of promoting the free
|
|
distribution of electronic works, by using or distributing this work
|
|
(or any other work associated in any way with the phrase "Project
|
|
Gutenberg"), you agree to comply with all the terms of the Full Project
|
|
Gutenberg-tm License (available with this file or online at
|
|
http://gutenberg.org/license).
|
|
|
|
|
|
Section 1. General Terms of Use and Redistributing Project Gutenberg-tm
|
|
electronic works
|
|
|
|
1.A. By reading or using any part of this Project Gutenberg-tm
|
|
electronic work, you indicate that you have read, understand, agree to
|
|
and accept all the terms of this license and intellectual property
|
|
(trademark/copyright) agreement. If you do not agree to abide by all
|
|
the terms of this agreement, you must cease using and return or destroy
|
|
all copies of Project Gutenberg-tm electronic works in your possession.
|
|
If you paid a fee for obtaining a copy of or access to a Project
|
|
Gutenberg-tm electronic work and you do not agree to be bound by the
|
|
terms of this agreement, you may obtain a refund from the person or
|
|
entity to whom you paid the fee as set forth in paragraph 1.E.8.
|
|
|
|
1.B. "Project Gutenberg" is a registered trademark. It may only be
|
|
used on or associated in any way with an electronic work by people who
|
|
agree to be bound by the terms of this agreement. There are a few
|
|
things that you can do with most Project Gutenberg-tm electronic works
|
|
even without complying with the full terms of this agreement. See
|
|
paragraph 1.C below. There are a lot of things you can do with Project
|
|
Gutenberg-tm electronic works if you follow the terms of this agreement
|
|
and help preserve free future access to Project Gutenberg-tm electronic
|
|
works. See paragraph 1.E below.
|
|
|
|
1.C. The Project Gutenberg Literary Archive Foundation ("the Foundation"
|
|
or PGLAF), owns a compilation copyright in the collection of Project
|
|
Gutenberg-tm electronic works. Nearly all the individual works in the
|
|
collection are in the public domain in the United States. If an
|
|
individual work is in the public domain in the United States and you are
|
|
located in the United States, we do not claim a right to prevent you from
|
|
copying, distributing, performing, displaying or creating derivative
|
|
works based on the work as long as all references to Project Gutenberg
|
|
are removed. Of course, we hope that you will support the Project
|
|
Gutenberg-tm mission of promoting free access to electronic works by
|
|
freely sharing Project Gutenberg-tm works in compliance with the terms of
|
|
this agreement for keeping the Project Gutenberg-tm name associated with
|
|
the work. You can easily comply with the terms of this agreement by
|
|
keeping this work in the same format with its attached full Project
|
|
Gutenberg-tm License when you share it without charge with others.
|
|
|
|
1.D. The copyright laws of the place where you are located also govern
|
|
what you can do with this work. Copyright laws in most countries are in
|
|
a constant state of change. If you are outside the United States, check
|
|
the laws of your country in addition to the terms of this agreement
|
|
before downloading, copying, displaying, performing, distributing or
|
|
creating derivative works based on this work or any other Project
|
|
Gutenberg-tm work. The Foundation makes no representations concerning
|
|
the copyright status of any work in any country outside the United
|
|
States.
|
|
|
|
1.E. Unless you have removed all references to Project Gutenberg:
|
|
|
|
1.E.1. The following sentence, with active links to, or other immediate
|
|
access to, the full Project Gutenberg-tm License must appear prominently
|
|
whenever any copy of a Project Gutenberg-tm work (any work on which the
|
|
phrase "Project Gutenberg" appears, or with which the phrase "Project
|
|
Gutenberg" is associated) is accessed, displayed, performed, viewed,
|
|
copied or distributed:
|
|
|
|
This eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and with
|
|
almost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or
|
|
re-use it under the terms of the Project Gutenberg License included
|
|
with this eBook or online at www.gutenberg.org
|
|
|
|
1.E.2. If an individual Project Gutenberg-tm electronic work is derived
|
|
from the public domain (does not contain a notice indicating that it is
|
|
posted with permission of the copyright holder), the work can be copied
|
|
and distributed to anyone in the United States without paying any fees
|
|
or charges. If you are redistributing or providing access to a work
|
|
with the phrase "Project Gutenberg" associated with or appearing on the
|
|
work, you must comply either with the requirements of paragraphs 1.E.1
|
|
through 1.E.7 or obtain permission for the use of the work and the
|
|
Project Gutenberg-tm trademark as set forth in paragraphs 1.E.8 or
|
|
1.E.9.
|
|
|
|
1.E.3. If an individual Project Gutenberg-tm electronic work is posted
|
|
with the permission of the copyright holder, your use and distribution
|
|
must comply with both paragraphs 1.E.1 through 1.E.7 and any additional
|
|
terms imposed by the copyright holder. Additional terms will be linked
|
|
to the Project Gutenberg-tm License for all works posted with the
|
|
permission of the copyright holder found at the beginning of this work.
|
|
|
|
1.E.4. Do not unlink or detach or remove the full Project Gutenberg-tm
|
|
License terms from this work, or any files containing a part of this
|
|
work or any other work associated with Project Gutenberg-tm.
|
|
|
|
1.E.5. Do not copy, display, perform, distribute or redistribute this
|
|
electronic work, or any part of this electronic work, without
|
|
prominently displaying the sentence set forth in paragraph 1.E.1 with
|
|
active links or immediate access to the full terms of the Project
|
|
Gutenberg-tm License.
|
|
|
|
1.E.6. You may convert to and distribute this work in any binary,
|
|
compressed, marked up, nonproprietary or proprietary form, including any
|
|
word processing or hypertext form. However, if you provide access to or
|
|
distribute copies of a Project Gutenberg-tm work in a format other than
|
|
"Plain Vanilla ASCII" or other format used in the official version
|
|
posted on the official Project Gutenberg-tm web site (www.gutenberg.org),
|
|
you must, at no additional cost, fee or expense to the user, provide a
|
|
copy, a means of exporting a copy, or a means of obtaining a copy upon
|
|
request, of the work in its original "Plain Vanilla ASCII" or other
|
|
form. Any alternate format must include the full Project Gutenberg-tm
|
|
License as specified in paragraph 1.E.1.
|
|
|
|
1.E.7. Do not charge a fee for access to, viewing, displaying,
|
|
performing, copying or distributing any Project Gutenberg-tm works
|
|
unless you comply with paragraph 1.E.8 or 1.E.9.
|
|
|
|
1.E.8. You may charge a reasonable fee for copies of or providing
|
|
access to or distributing Project Gutenberg-tm electronic works provided
|
|
that
|
|
|
|
- You pay a royalty fee of 20% of the gross profits you derive from
|
|
the use of Project Gutenberg-tm works calculated using the method
|
|
you already use to calculate your applicable taxes. The fee is
|
|
owed to the owner of the Project Gutenberg-tm trademark, but he
|
|
has agreed to donate royalties under this paragraph to the
|
|
Project Gutenberg Literary Archive Foundation. Royalty payments
|
|
must be paid within 60 days following each date on which you
|
|
prepare (or are legally required to prepare) your periodic tax
|
|
returns. Royalty payments should be clearly marked as such and
|
|
sent to the Project Gutenberg Literary Archive Foundation at the
|
|
address specified in Section 4, "Information about donations to
|
|
the Project Gutenberg Literary Archive Foundation."
|
|
|
|
- You provide a full refund of any money paid by a user who notifies
|
|
you in writing (or by e-mail) within 30 days of receipt that s/he
|
|
does not agree to the terms of the full Project Gutenberg-tm
|
|
License. You must require such a user to return or
|
|
destroy all copies of the works possessed in a physical medium
|
|
and discontinue all use of and all access to other copies of
|
|
Project Gutenberg-tm works.
|
|
|
|
- You provide, in accordance with paragraph 1.F.3, a full refund of any
|
|
money paid for a work or a replacement copy, if a defect in the
|
|
electronic work is discovered and reported to you within 90 days
|
|
of receipt of the work.
|
|
|
|
- You comply with all other terms of this agreement for free
|
|
distribution of Project Gutenberg-tm works.
|
|
|
|
1.E.9. If you wish to charge a fee or distribute a Project Gutenberg-tm
|
|
electronic work or group of works on different terms than are set
|
|
forth in this agreement, you must obtain permission in writing from
|
|
both the Project Gutenberg Literary Archive Foundation and Michael
|
|
Hart, the owner of the Project Gutenberg-tm trademark. Contact the
|
|
Foundation as set forth in Section 3 below.
|
|
|
|
1.F.
|
|
|
|
1.F.1. Project Gutenberg volunteers and employees expend considerable
|
|
effort to identify, do copyright research on, transcribe and proofread
|
|
public domain works in creating the Project Gutenberg-tm
|
|
collection. Despite these efforts, Project Gutenberg-tm electronic
|
|
works, and the medium on which they may be stored, may contain
|
|
"Defects," such as, but not limited to, incomplete, inaccurate or
|
|
corrupt data, transcription errors, a copyright or other intellectual
|
|
property infringement, a defective or damaged disk or other medium, a
|
|
computer virus, or computer codes that damage or cannot be read by
|
|
your equipment.
|
|
|
|
1.F.2. LIMITED WARRANTY, DISCLAIMER OF DAMAGES - Except for the "Right
|
|
of Replacement or Refund" described in paragraph 1.F.3, the Project
|
|
Gutenberg Literary Archive Foundation, the owner of the Project
|
|
Gutenberg-tm trademark, and any other party distributing a Project
|
|
Gutenberg-tm electronic work under this agreement, disclaim all
|
|
liability to you for damages, costs and expenses, including legal
|
|
fees. YOU AGREE THAT YOU HAVE NO REMEDIES FOR NEGLIGENCE, STRICT
|
|
LIABILITY, BREACH OF WARRANTY OR BREACH OF CONTRACT EXCEPT THOSE
|
|
PROVIDED IN PARAGRAPH F3. YOU AGREE THAT THE FOUNDATION, THE
|
|
TRADEMARK OWNER, AND ANY DISTRIBUTOR UNDER THIS AGREEMENT WILL NOT BE
|
|
LIABLE TO YOU FOR ACTUAL, DIRECT, INDIRECT, CONSEQUENTIAL, PUNITIVE OR
|
|
INCIDENTAL DAMAGES EVEN IF YOU GIVE NOTICE OF THE POSSIBILITY OF SUCH
|
|
DAMAGE.
|
|
|
|
1.F.3. LIMITED RIGHT OF REPLACEMENT OR REFUND - If you discover a
|
|
defect in this electronic work within 90 days of receiving it, you can
|
|
receive a refund of the money (if any) you paid for it by sending a
|
|
written explanation to the person you received the work from. If you
|
|
received the work on a physical medium, you must return the medium with
|
|
your written explanation. The person or entity that provided you with
|
|
the defective work may elect to provide a replacement copy in lieu of a
|
|
refund. If you received the work electronically, the person or entity
|
|
providing it to you may choose to give you a second opportunity to
|
|
receive the work electronically in lieu of a refund. If the second copy
|
|
is also defective, you may demand a refund in writing without further
|
|
opportunities to fix the problem.
|
|
|
|
1.F.4. Except for the limited right of replacement or refund set forth
|
|
in paragraph 1.F.3, this work is provided to you 'AS-IS' WITH NO OTHER
|
|
WARRANTIES OF ANY KIND, EXPRESS OR IMPLIED, INCLUDING BUT NOT LIMITED TO
|
|
WARRANTIES OF MERCHANTIBILITY OR FITNESS FOR ANY PURPOSE.
|
|
|
|
1.F.5. Some states do not allow disclaimers of certain implied
|
|
warranties or the exclusion or limitation of certain types of damages.
|
|
If any disclaimer or limitation set forth in this agreement violates the
|
|
law of the state applicable to this agreement, the agreement shall be
|
|
interpreted to make the maximum disclaimer or limitation permitted by
|
|
the applicable state law. The invalidity or unenforceability of any
|
|
provision of this agreement shall not void the remaining provisions.
|
|
|
|
1.F.6. INDEMNITY - You agree to indemnify and hold the Foundation, the
|
|
trademark owner, any agent or employee of the Foundation, anyone
|
|
providing copies of Project Gutenberg-tm electronic works in accordance
|
|
with this agreement, and any volunteers associated with the production,
|
|
promotion and distribution of Project Gutenberg-tm electronic works,
|
|
harmless from all liability, costs and expenses, including legal fees,
|
|
that arise directly or indirectly from any of the following which you do
|
|
or cause to occur: (a) distribution of this or any Project Gutenberg-tm
|
|
work, (b) alteration, modification, or additions or deletions to any
|
|
Project Gutenberg-tm work, and (c) any Defect you cause.
|
|
|
|
|
|
Section 2. Information about the Mission of Project Gutenberg-tm
|
|
|
|
Project Gutenberg-tm is synonymous with the free distribution of
|
|
electronic works in formats readable by the widest variety of computers
|
|
including obsolete, old, middle-aged and new computers. It exists
|
|
because of the efforts of hundreds of volunteers and donations from
|
|
people in all walks of life.
|
|
|
|
Volunteers and financial support to provide volunteers with the
|
|
assistance they need, are critical to reaching Project Gutenberg-tm's
|
|
goals and ensuring that the Project Gutenberg-tm collection will
|
|
remain freely available for generations to come. In 2001, the Project
|
|
Gutenberg Literary Archive Foundation was created to provide a secure
|
|
and permanent future for Project Gutenberg-tm and future generations.
|
|
To learn more about the Project Gutenberg Literary Archive Foundation
|
|
and how your efforts and donations can help, see Sections 3 and 4
|
|
and the Foundation web page at http://www.pglaf.org.
|
|
|
|
|
|
Section 3. Information about the Project Gutenberg Literary Archive
|
|
Foundation
|
|
|
|
The Project Gutenberg Literary Archive Foundation is a non profit
|
|
501(c)(3) educational corporation organized under the laws of the
|
|
state of Mississippi and granted tax exempt status by the Internal
|
|
Revenue Service. The Foundation's EIN or federal tax identification
|
|
number is 64-6221541. Its 501(c)(3) letter is posted at
|
|
http://pglaf.org/fundraising. Contributions to the Project Gutenberg
|
|
Literary Archive Foundation are tax deductible to the full extent
|
|
permitted by U.S. federal laws and your state's laws.
|
|
|
|
The Foundation's principal office is located at 4557 Melan Dr. S.
|
|
Fairbanks, AK, 99712., but its volunteers and employees are scattered
|
|
throughout numerous locations. Its business office is located at
|
|
809 North 1500 West, Salt Lake City, UT 84116, (801) 596-1887, email
|
|
business@pglaf.org. Email contact links and up to date contact
|
|
information can be found at the Foundation's web site and official
|
|
page at http://pglaf.org
|
|
|
|
For additional contact information:
|
|
Dr. Gregory B. Newby
|
|
Chief Executive and Director
|
|
gbnewby@pglaf.org
|
|
|
|
|
|
Section 4. Information about Donations to the Project Gutenberg
|
|
Literary Archive Foundation
|
|
|
|
Project Gutenberg-tm depends upon and cannot survive without wide
|
|
spread public support and donations to carry out its mission of
|
|
increasing the number of public domain and licensed works that can be
|
|
freely distributed in machine readable form accessible by the widest
|
|
array of equipment including outdated equipment. Many small donations
|
|
($1 to $5,000) are particularly important to maintaining tax exempt
|
|
status with the IRS.
|
|
|
|
The Foundation is committed to complying with the laws regulating
|
|
charities and charitable donations in all 50 states of the United
|
|
States. Compliance requirements are not uniform and it takes a
|
|
considerable effort, much paperwork and many fees to meet and keep up
|
|
with these requirements. We do not solicit donations in locations
|
|
where we have not received written confirmation of compliance. To
|
|
SEND DONATIONS or determine the status of compliance for any
|
|
particular state visit http://pglaf.org
|
|
|
|
While we cannot and do not solicit contributions from states where we
|
|
have not met the solicitation requirements, we know of no prohibition
|
|
against accepting unsolicited donations from donors in such states who
|
|
approach us with offers to donate.
|
|
|
|
International donations are gratefully accepted, but we cannot make
|
|
any statements concerning tax treatment of donations received from
|
|
outside the United States. U.S. laws alone swamp our small staff.
|
|
|
|
Please check the Project Gutenberg Web pages for current donation
|
|
methods and addresses. Donations are accepted in a number of other
|
|
ways including checks, online payments and credit card donations.
|
|
To donate, please visit: http://pglaf.org/donate
|
|
|
|
|
|
Section 5. General Information About Project Gutenberg-tm electronic
|
|
works.
|
|
|
|
Professor Michael S. Hart is the originator of the Project Gutenberg-tm
|
|
concept of a library of electronic works that could be freely shared
|
|
with anyone. For thirty years, he produced and distributed Project
|
|
Gutenberg-tm eBooks with only a loose network of volunteer support.
|
|
|
|
|
|
Project Gutenberg-tm eBooks are often created from several printed
|
|
editions, all of which are confirmed as Public Domain in the U.S.
|
|
unless a copyright notice is included. Thus, we do not necessarily
|
|
keep eBooks in compliance with any particular paper edition.
|
|
|
|
|
|
Most people start at our Web site which has the main PG search facility:
|
|
|
|
http://www.gutenberg.org
|
|
|
|
This Web site includes information about Project Gutenberg-tm,
|
|
including how to make donations to the Project Gutenberg Literary
|
|
Archive Foundation, how to help produce our new eBooks, and how to
|
|
subscribe to our email newsletter to hear about new eBooks.
|